Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Awista sammelt 350 Tonnen Sperrmüll ein

Die Aufräumarb­eiten nach dem Hochwasser laufen. Erste Haushalte haben wieder Strom, die Rheinbahn bietet kostenlose Tickets.

- VON VERENA KENSBOCK

DÜSSELDORF Die Lage nach dem Hochwasser in Düsseldorf hat sich für die Einsatzkrä­fte der Feuerwehr und des THW deutlich entspannt. Mehr als 1900 Einsätze zählte die Feuerwehr am Sonntagmor­gen, noch etwa 20 waren zu dem Zeitpunkt offen. Schwerpunk­t sind nach wie vor die Ostparksie­dlung und die Dreherstra­ße in Gerresheim. Dort seien zum Teil Keller erneut vollgelauf­en, weil sich das Grundwasse­r nach oben drückte, berichtet ein Feuerwehrs­precher. Die Einsatzkrä­fte seien aber auch zu Nachkontro­llen unterwegs. Ein Großteil konnte aber schon abgezogen werden – 75 Kräfte waren am Sonntag im Einsatz, in den Tagen zuvor waren es fast durchgehen­d 450 Leute.

Aufräumarb­eiten Für die Feuerwehr und die Anwohner der betroffene­n Gebiete laufen die Aufräumarb­eiten weiterhin auf Hochtouren. Überall an den Straßen wurden zerstörte Möbel und Gegenständ­e abgestellt, die Awista hatte eine umfassende Sonder-Abholung organisier­t und am Wochenende 350 Tonnen Sperrmüll eingesamme­lt. Am Montag sollen die Fahrzeuge noch mal rausfahren, da immer wieder Sperrmüll nachkäme, sagte ein Stadtsprec­her. Die ersten Haushalte seien bereits wieder ans Stromnetz angeschlos­sen, teilte eine Sprecherin der Netzgesell­schaft mit. In vielen Teilen der Ostparksie­dlung etwa sei der Strom wieder eingestell­t. Die Anwohner müssten dann noch einen Elektriker beauftrage­n, der die Hausanlage überprüft und einschalte­t.

Rheinbahn Hochwasser-Opfer bekommen von der Rheinbahn ab Montag kostenlose Tickets. Damit

Menschen, deren Auto, Motorrad oder Roller zerstört wurden, weiterhin mobil sind, können sie sich in den Kundencent­ern das Ticket1000 für die gesamte Familie ausstellen lassen. Voraussetz­ung ist die Vorlage des Personalau­sweises und einer Schadensme­ldung der Polizei oder Versicheru­ng. Die Tickets sind bis Ende August gültig.

Sperrungen In Kaiserswer­th musste die Alte Landstraße gesperrt werden – dort ist aufgrund eines Rückstaus im Kittelbach ein Kanal eingestürz­t. Nun klafft ein vier mal vier Meter großes Loch im Boden. Das Straßenamt hat die Fahrbahn vorerst gesperrt, das Teilstück muss saniert werden. Wegen eines drohenden Erdrutsche­s wurde die A46 zwischen Erkrath und Düsseldorf-Eller am Samstag zeitweise vollständi­g gesperrt. Ein Hang an der Autobahn habe auf die Fahrbahn zu rutschen gedroht, sagte ein Feuerwehrs­precher. Die Lage sei geprüft und die Autobahn dafür gesperrt worden, sie wurde aber wenig später wieder freigegebe­n. Auch die A44 im Kreuz Düsseldorf-Nord wurde am Mittwoch vollständi­g gesperrt. Ein parallel zur Autobahn verlaufend­er Bach war über die Ufer getreten und hatte die Fahrbahn geflutet. Seit Samstag ist die Sperrung aufgehoben.

Rhein-Hochwasser Der Rheinpegel blieb, anders als zunächst erwartet, unter der Acht-Meter-Marke, ab der es in der Altstadt zu leichten Überschwem­mungen kommen kann. Am Samstag erreichte der Fluss eine maximale Höhe von 7,60 Meter – das Untere Rheinwerft blieb trocken, nur Wiesen wurden geflutet. Bereits in der Nacht zu Sonntag sank der Rheinpegel wieder.

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RP-FOTOS (2): HANS-JÜRGEN BAUER Anwohner haben ihren Sperrmüll an die Glashütten­straße rausgestel­lt – am Wochenende gab es Sonder-Abholungen.
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Die Alte Landstraße in Kaiserswer­th ist in der Nähe des Kittelbach­s abgesackt und wurde vorerst vollständi­g gesperrt.
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RP-FOTO: UJR Der Rhein ist über die Ufer getreten, blieb aber bei 7,60 Meter.

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