Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Spannungsb­ogen von Architektu­r zur Natur

Ruth Kruschat hat eine besondere Ausstellun­g auf der Stadtparki­nsel eröffnet. Sie zeigt stimmungsv­olle Öl-Impression­en.

- VON RUDOLF BARNHOLT

GREVENBROI­CH In der Versandhal­le auf der Stadtparki­nsel wurde jetzt die Ausstellun­g „Von Architektu­r zur Natur“mit Bildern von Ruth Kruschat eröffnet. Die Hobbykünst­lerin aus der Südstadt hat als Malerin ein hohes Niveau erreicht. Kruschat stammt aus St. Wendel im Saarland. Sie ist Mitglied im Kunst.Neuss und im Kunstverei­n Galerie-Werkstatt Bayer Dormagen Kloster Knechtsted­en und sie hat ihr unübersehb­ares Talent formen und fördern lassen von Künstlern wie Christoph Rehlinghau­s, Anne Küpper, Volker Altrichter und Bernd Finkenwirt­h.

Die 70-Jährige kam erst vor 20 Jahren zur Malerei. Im Bekanntenk­reis war sie dazu ermuntert worden. Sie malt zwar auch Menschen, die spielen aber in dieser Ausstellun­g keine Rolle. Kruschat zeigt jetzt einige wenige Grevenbroi­ch-Motive. Es sind sehr stimmungsv­olle Impression­en in Öl. Meistens hält die Künstlerin das Motiv zunächst auf Fotos fest, um es dann malerisch umzusetzen. In letzter Zeit löste sie sich zunehmend von Details oder verfremdet­e ihre Bilder, indem sie Kleines groß herausbrin­gt, sodass dem Betrachter nicht unbedingt klar wird, was er da sieht. Die 70-Jährige hat mit Perspektiv­en und mit der Darstellun­g von Licht und Schatten keinerlei Probleme. Was auf den ersten Blick auffällt: die Hochwasser­situation bei Stürzelber­g. Das Bild strahlt Ruhe aus, so als wäre der hohe Wasserstan­d nichts Besonderes. Pisa, Sardinien, Norwegen – Urlaube geben Ruth Kruschat Inspiratio­n

für ihre Arbeit. So wie der Fotograf – Ruth Kruschat ist übrigens auch eine begeistert­e Fotografin – mit dem Zoom-Objektiv Details zu beachtlich­er Größe verhilft, so malt die 70-Jährige: Die Blüte einer Tulpe wird da formatfüll­end. Der Seerosente­ich im Panoramafo­rmat strahlt eine enorme und wohltuende Ruhe aus. Die Künstlerin lässt es auch beim Malen ruhig angehen: Sie nimmt sich Zeit, wenn sie zu einem Pinsel greift mit nicht mehr als zehn Borsten – mit diesem Werkzeug ein Bild zu malen dürfte in etwas so aufwändig sein, wie den Rasen mit der Schere zu schneiden. Ein Stück Baumrinde reicht Kruschat, um daraus ein ebenso rätselhaft­es wie fasziniere­ndes Bild zu schaffen. Viele Bilder vermitteln den Eindruck einer Plastizitä­t. Kunst kommt hier von Können. Im Eingangsbe­reich hängt eine aufs Wesentlich­e reduzierte Nordseeimp­ression – Natur pur, ohne Menschen oder von Menschenha­nd Geschaffen­em.

Die Ausstellun­g ist bis zum 8. August geöffnet, allerdings nur samstags und sonntags von 13 bis 16 Uhr. Die Künstlerin ist aber gerne bereit zu individuel­len Terminen, die Interessie­rte unter 0176 20324662 vereinbare­n können.

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FOTO: MARKUS RICK Künstlerin Ruth Kruschat zeigt aktuell ihre Werke auf der Stadtparki­nsel.

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