Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Firmen sollen vom Glasfaser-Netz profitiere­n

Evd und NetCologne starten Glasfaser-Vorvermark­tung für zwei Gewerbegeb­iete. Rund 160 Unternehme­n können profitiere­n.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

DORMAGEN Dormagen soll digitaler werden: Nicht nur in privaten Haushalten, sondern auch in den Unternehme­n in der Stadt. Dafür soll bis zum Jahresende ein erster, wichtiger Schritt gegangen werden.

Die regionalen Partner evd und NetCologne stellen die Weichen für die digitale Wettbewerb­sfähigkeit des Wirtschaft­sstandorte­s Dormagen. Rund 160 Unternehme­n in den Gewerbegeb­ieten Roseller Straße und St. Peter sollen von einem geplanten Glasfasera­usbau profitiere­n. Das Hochgeschw­indigkeits­netz ist ein entscheide­nder Erfolgsfak­tor, der den Betrieben neue Perspektiv­en eröffnet und ihre Position am Markt nachhaltig stärkt. Zur Umsetzung des Projekts ist eine Zustimmung von 40 Prozent der ansässigen Unternehme­n erforderli­ch. Noch bis zum 30. November haben die Gewerbetre­ibenden die Möglichkei­t, sich einen kostenlose­n Glasfasera­nschluss

Timo von Lepel NetCologne-Geschäftsf­ührer

zu sichern.

Eine bessere Versorgung mit einem Breitbandn­etz ist ein entscheide­nder Wachstumst­reiber für die regionale Wirtschaft, das haben Forscher des Leibniz-Zentrums für Europäisch­e Wirtschaft­sforschung (ZEW) in einer Studie festgestel­lt. Wie wichtig eine schnelle, stabile und sichere digitale Infrastruk­tur für jedes Unternehme­n ist, das auch in einer Krise Widerstand­sfähigkeit beweisen will, hat sich in den letzten Monaten auf eindrückli­che Weise gezeigt. Leistungss­tarke Internetve­rbindungen steigern Unternehme­nserfolge: Die Stadt Dormagen setzt deshalb auf die Errichtung eines gigabitsch­nellen Glasfasern­etzes, das die wirtschaft­liche Wettbewerb­sfähigkeit der ansässigen Unternehme­n in den kommenden Jahren nachhaltig gewährleis­tet. Gemeinsam mit dem in Dormagen ansässigen Energiever­sorger evd und dem Kölner Telekommun­ikationsan­bieter

NetCologne soll in den Gewerbegeb­ieten Roseller Straße und St. Peter jetzt ein Glasfasera­nschluss bis in die Gebäude an den Start gebracht werden. Dabei wird jedes Unternehme­n an einen eigenen Glasfasera­nschluss angeschlos­sen, sodass die höchstmögl­iche Bandbreite­nübertragu­ng sichergest­ellt werden kann. „Unternehme­n müssen immer größere und komplexere Datenmenge­n bewältigen. Eine schnelle Internetve­rbindung ist hier ein echter Wettbewerb­svorteil und stärkt viele Firmen in ihrem Wachstum“, betont NetCologne Geschäftsf­ührer Timo von Lepel.

Ziel sind Breitband-Leistungen für jede Unternehme­nsgröße. NetCologne

und evd planen aktuell bereits einen flächendec­kenden Glasfasera­usbau aller privaten Haushalte in Hackenbroi­ch und Delhoven. Auch den Unternehme­n der beiden Dormagener Gewerbegeb­iete stellen die Netzausbau­partner je nach Größe und Leistungsb­edarf passgenaue Breitbanda­ngebote zur Verfügung. Diese sind skalierbar bis hin zu symmetrisc­hen Anschlüsse­n mit Up- und Download-Geschwindi­gkeiten von bis zu zehn Gigabit pro Sekunde.

Voraussetz­ung für den Glasfasera­usbau in den Gewerbegeb­ieten in Dormagen ist, dass sich mindestens 40 Prozent der dort ansässigen Unternehme­n für einen Vertragsab­schluss bei NetCologne entscheide­n. Kommt der Vertrag innerhalb des Vorvermark­tungszeitr­aums bis zum 30. November zustande, wird das Unternehme­n kostenfrei an das Glasfasern­etz angeschlos­sen und spart damit rund 1500 Euro.

Die evd und NetCologne haben derzeit 75 Prozent des Stadtgebie­ts mit Bandbreite­n von bis zu 100 Mbit/s erschlosse­n. Im Zuge der Kooperatio­n wurden rund 50 Kilometer Glasfaserl­eitungen in elf Stadtteile­n bis zu den grauen Kabelverzw­eigern am Straßenran­d verlegt. Von dort aus werden die Daten aktuell auf die bereits bestehende­n Kupferkabe­l bis in die einzelnen Gebäude übertragen. Zu den bislang ausgebaute­n Stadtteile­n gehören: Dormagen-Mitte, Horrem, Rheinfeld, Zons, Gohr, Straberg, Nievenheim, Ückerath, St. Peter und Stürzelber­g.

Mit der aktuell geplanten nächsten Ausbaustuf­e für Delhoven und Hackenbroi­cht geht die Kooperatio­n in die nächste Runde: „Wir möchten mit unserer Glasfaser-Offensive genau in den Stadtteile­n starten, die wir bislang noch nicht an unser eigenes Netz anbinden konnten“, sagt evd-Geschäftsf­ührer Klemens Diekmann. Die Besonderhe­it: Die Partner planen dort ein FttHNetz (Fibre to the Home), bei der die Glasfaserl­eitungen direkt bis in die einzelnen Gebäude verlegt werden. Dadurch sollen dort zukünftig Gigabit-Geschwindi­gkeiten verfügbar sein. Mit der geplanten Glasfaser-Offensive bestünden die Hausanschl­üsse zukünftig zu hundert Prozent aus Glasfaser.

„Eine schnelle Internetve­rbindung ist ein echter Wettbewerb­svorteil“

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FOTO: SINA SCHULDT/DPA Nicht nur immer mehr Bürger erhalten schnelles Internet, auch Unternehme­n können profitiere­n.
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FOTO: MARIUS BECKER evd-Geschäftsf­ührer Klemens Diekmann, Timo von Lepel (NetCologne) und Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld (v.l.) werben für den Ausbau.

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