Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Firmen sollen vom Glasfaser-Netz profitieren
Evd und NetCologne starten Glasfaser-Vorvermarktung für zwei Gewerbegebiete. Rund 160 Unternehmen können profitieren.
DORMAGEN Dormagen soll digitaler werden: Nicht nur in privaten Haushalten, sondern auch in den Unternehmen in der Stadt. Dafür soll bis zum Jahresende ein erster, wichtiger Schritt gegangen werden.
Die regionalen Partner evd und NetCologne stellen die Weichen für die digitale Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Dormagen. Rund 160 Unternehmen in den Gewerbegebieten Roseller Straße und St. Peter sollen von einem geplanten Glasfaserausbau profitieren. Das Hochgeschwindigkeitsnetz ist ein entscheidender Erfolgsfaktor, der den Betrieben neue Perspektiven eröffnet und ihre Position am Markt nachhaltig stärkt. Zur Umsetzung des Projekts ist eine Zustimmung von 40 Prozent der ansässigen Unternehmen erforderlich. Noch bis zum 30. November haben die Gewerbetreibenden die Möglichkeit, sich einen kostenlosen Glasfaseranschluss
Timo von Lepel NetCologne-Geschäftsführer
zu sichern.
Eine bessere Versorgung mit einem Breitbandnetz ist ein entscheidender Wachstumstreiber für die regionale Wirtschaft, das haben Forscher des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in einer Studie festgestellt. Wie wichtig eine schnelle, stabile und sichere digitale Infrastruktur für jedes Unternehmen ist, das auch in einer Krise Widerstandsfähigkeit beweisen will, hat sich in den letzten Monaten auf eindrückliche Weise gezeigt. Leistungsstarke Internetverbindungen steigern Unternehmenserfolge: Die Stadt Dormagen setzt deshalb auf die Errichtung eines gigabitschnellen Glasfasernetzes, das die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit der ansässigen Unternehmen in den kommenden Jahren nachhaltig gewährleistet. Gemeinsam mit dem in Dormagen ansässigen Energieversorger evd und dem Kölner Telekommunikationsanbieter
NetCologne soll in den Gewerbegebieten Roseller Straße und St. Peter jetzt ein Glasfaseranschluss bis in die Gebäude an den Start gebracht werden. Dabei wird jedes Unternehmen an einen eigenen Glasfaseranschluss angeschlossen, sodass die höchstmögliche Bandbreitenübertragung sichergestellt werden kann. „Unternehmen müssen immer größere und komplexere Datenmengen bewältigen. Eine schnelle Internetverbindung ist hier ein echter Wettbewerbsvorteil und stärkt viele Firmen in ihrem Wachstum“, betont NetCologne Geschäftsführer Timo von Lepel.
Ziel sind Breitband-Leistungen für jede Unternehmensgröße. NetCologne
und evd planen aktuell bereits einen flächendeckenden Glasfaserausbau aller privaten Haushalte in Hackenbroich und Delhoven. Auch den Unternehmen der beiden Dormagener Gewerbegebiete stellen die Netzausbaupartner je nach Größe und Leistungsbedarf passgenaue Breitbandangebote zur Verfügung. Diese sind skalierbar bis hin zu symmetrischen Anschlüssen mit Up- und Download-Geschwindigkeiten von bis zu zehn Gigabit pro Sekunde.
Voraussetzung für den Glasfaserausbau in den Gewerbegebieten in Dormagen ist, dass sich mindestens 40 Prozent der dort ansässigen Unternehmen für einen Vertragsabschluss bei NetCologne entscheiden. Kommt der Vertrag innerhalb des Vorvermarktungszeitraums bis zum 30. November zustande, wird das Unternehmen kostenfrei an das Glasfasernetz angeschlossen und spart damit rund 1500 Euro.
Die evd und NetCologne haben derzeit 75 Prozent des Stadtgebiets mit Bandbreiten von bis zu 100 Mbit/s erschlossen. Im Zuge der Kooperation wurden rund 50 Kilometer Glasfaserleitungen in elf Stadtteilen bis zu den grauen Kabelverzweigern am Straßenrand verlegt. Von dort aus werden die Daten aktuell auf die bereits bestehenden Kupferkabel bis in die einzelnen Gebäude übertragen. Zu den bislang ausgebauten Stadtteilen gehören: Dormagen-Mitte, Horrem, Rheinfeld, Zons, Gohr, Straberg, Nievenheim, Ückerath, St. Peter und Stürzelberg.
Mit der aktuell geplanten nächsten Ausbaustufe für Delhoven und Hackenbroicht geht die Kooperation in die nächste Runde: „Wir möchten mit unserer Glasfaser-Offensive genau in den Stadtteilen starten, die wir bislang noch nicht an unser eigenes Netz anbinden konnten“, sagt evd-Geschäftsführer Klemens Diekmann. Die Besonderheit: Die Partner planen dort ein FttHNetz (Fibre to the Home), bei der die Glasfaserleitungen direkt bis in die einzelnen Gebäude verlegt werden. Dadurch sollen dort zukünftig Gigabit-Geschwindigkeiten verfügbar sein. Mit der geplanten Glasfaser-Offensive bestünden die Hausanschlüsse zukünftig zu hundert Prozent aus Glasfaser.
„Eine schnelle Internetverbindung ist ein echter Wettbewerbsvorteil“