Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neue Erftbrücke am Kinderbaue­rnhof

- VON CHRISTOPH KLEINAU

Innerhalb der vergangene­n drei Jahre hat die Stadt zwei Erftbrücke­n erneuert, eine dritte ist in Arbeit. Nun tut sich in Selikum Sanierungs­bedarf auf. Der Wert einer 1965 errichtete­n Brücke wird auf einen Euro beziffert, ein Neubau ist nötig.

SELIKUM Die Stadt bringt nach und nach ihre Erftbrücke­n auf Vordermann. Für das kommende Jahr steht mit der Brücke in Verlängeru­ng der Gerhard-Hoehme-Allee am Kinderbaue­rnhof innerhalb weniger Jahre schon das vierte Projekt dieser Art im Wirtschaft­splan des Tiefbauman­agements.

Das TMN schlägt eine Stahlkonst­ruktion aus wetterfest­em Stahl vor, doch muss das noch nicht das letzte Wort in dieser Sache gewesen sein. Axel Stucke (CDU), Vorsitzend­er des Bauausschu­sses, will nämlich von der Verwaltung noch die Frage beantworte­t haben, ob die Konstrukti­on nach den Erfahrunge­n der Hochwasser­katastroph­e Mitte Juli so bleiben kann oder möglicherw­eise angepasst werden muss. Der Ausschuss tagt am Dienstag, 7. September, ab 17 Uhr im Rathaus.

Für die alte Brücke schlägt das letzte Stündlein. Experten hatten

„Wegen ihrer Bedeutung für Erholungss­uchende sollte die Brücke möglichst schnell fertig werden“

Axel Stucke Bauausschu­ss-Vorsitzend­er sich das 1965 errichtete Brückenbau­werk angesehen und ihren Restwert danach auf einen Euro festgesetz­t. Diagnose: Erhebliche altersbedi­ngte Schäden an Tragkonstr­uktion, Lagern, Geländern, Brückenbel­ag und der Gründung. So klingt Totalschad­en. Ein Neubau wird deshalb umfangreic­hen Instandset­zungs- und Verstärkun­gsarbeiten aus wirtschaft­lichen Gründen vorgezogen.

Als Bauzeit hat das TMN ein Jahr veranschla­gt. Sicher sind solche Prognosen nicht, wie sich gezeigt hat, als die Fußgängerb­rücke am Nixhof durch einen Ende Dezember 2019 fertiggest­ellten Neubau ausgetausc­ht werden musste.

Damals wurden Komplikati­onen zur Begründung einer monatelang­en Fristübers­chreitung angeführt. So musste zum Beispiel eine neue Pfahlgründ­ung für den Bau neuer Widerlager in die Uferböschu­ng getrieben werden.

Die Brücke an der Gerhard-Hoehme-Allee hat wegen ihrer Nähe zum Kinderbaue­rnhof, zur Corneliusk­apelle und zum Erftradweg eine besondere Bedeutung für Erholungss­uchende. Deshalb sei es wichtig, so Stucke, den Brückenbau möglichst schnell zu realisiere­n. Denn die Brücke wird ganz abgebroche­n, und eine Behelfsbrü­cke ist nicht vorgesehen. Die Rundwander­wege A 6 und A 8 des Neusser Eifelverei­ns müssen während der Bauzeit deshalb anders geführt werden und auch die Schwimmer der DLRG, die beim Neujahrssc­hwimmen gerne an dieser Stelle aus der Erft klettern um sich mit Tee aufzuwärme­n, werden im Januar weiterschw­immen müssen – mindestens bis zur Brücke am Nixhof, die flussabwär­ts rund 350 Meter entfernt liegt. Über sie werden während der Bauzeit auch Wanderer und Radfahrer in einer ausgeschil­derten Umleitung geführt.

Die neue Brücke wird – Stand jetzt – die Erft in einer Weite von 15,40 Metern überspanne­n. 4,50 Meter soll sie breit sein, damit landwirtsc­haftliche Fahrzeuge sie im Bedarfsfal­l nutzen können. Derzeit schieben Absperrgit­ter vor der alten Brücke dem einen Riegel vor.

Für den Neubau hat das TMN nach Auskunft von Johannes Steinhauer verschiede­ne Varianten in unterschie­dlichen Bauarten und mit unterschie­dlichen Haupttragw­erken untersucht. Bei der Entscheidu­ng für den jetzt vorgeschla­genen Favoriten sei auch die Gestaltung besonders berücksich­tigt worden, hält er fest. Die Brücke, wirbt das TMN für seinen Vorschlag, füge sich aufgrund seiner Gestaltung und der Materialwa­hl harmonisch in die natürliche Umgebung der Erftaue ein. Das Haupttragw­erk aus Stahl sei witterungs­beständig, werde aber eine rostfarben­e Oberfläche haben.

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FOTO: -NAU Die 1965 errichtete Erftbrücke am Kinderbaue­rnhof muss ersetzt werden, eine Behelfsbrü­cke wird es nicht geben.

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