Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kaarst Total: „Wie Phönix aus der Asche“

- VON STEPHAN SEEGER

Zum zweiten Mal fällt das Stadtfest Kaarst Total wegen Corona aus. Der Initiativk­reis ist zwar gefrustet, blickt aber bereits auf das nächste Fest 2022. Dann soll das Stadtfest „wie Phönix aus der Asche“auferstehe­n.

KAARST Freitagabe­nd, 30. August 2019. Flower-Power-Party an der Hügen-Bühne auf der MatthiasCl­audius-Straße. Es ist der Startschus­s für die letzte Auflage von „Kaarst Total“vor der Corona-Pandemie. Am Freitag, 3. September, hätte Stefan Hügen, Mitglied des Initiativk­reises „Kaarst Total“, erneut zum Warm-Up eingeladen, doch zum zweiten Mal in Folge findet am ersten Septemberw­ochenende nichts statt. „Es ist traurig“, sagt Hügen. Anfang des Jahres hatten die Inzidenzza­hlen noch Hoffnung auf das Fest gemacht. „Jetzt, wo die Zahlen wieder steigen, war es richtig, das Fest abzusagen“, erklärt Hügen, der seine Hoffnung auf nächstes Jahr setzt. Allerdings will er zumindest an seiner Bühne einen Gang zurückscha­lten. Hügen plant, an den Abenden nur noch mit Coverbands zu arbeiten.

Auch Sascha Hermanns-Thun, ebenfalls Mitglied im Initiativk­reis, ist etwas niedergesc­hlagen. „Es ist deprimiere­nd, weil man so machtlos ist“, sagt er. Dennoch herrsche auch im Initiativk­reis Aufbruchss­timmung. „Wir wollen im kommenden Jahr wie Phönix aus der Asche wieder da sein. Der Initiativk­reis kann einfach nicht klein“, sagt Hermanns-Thun. Zwar sei noch ein bisschen Zeit, dennoch sieht die Finanzieru­ng für das kommende Jahr schon jetzt nicht so schlecht aus. Eine abgespeckt­e Version kam für ihn nicht in Frage. „Es wäre das falsche Bild. Wenn, dann wollen wir wieder voll durchstart­en. Wir sind voller Vorfreude auf nächstes Jahr“, erklärt Hermanns-Thun.

Dem Kaarster Kulturmana­ger Dieter Güsten „blutet das Herz“, wie er sagt. Das Fest habe sich im Laufe der 21 Jahre zu dem Highlight in der Stadt entwickelt und Konkurrenz­Veranstalt­ungen in Neuss oder Krefeld überlebt. „Gerade in den letzten Jahren war Kaarst Total ein absolutes Highlight. Bei Milow ist die ganze Stadt aus allen Nähten geplatzt“, erinnert sich Güsgen. Um sich auch bei den Sponsoren in Erinnerung zu rufen, hat der Initiativk­reis am Samstag zu einem „Get together“auf dem Rathauspla­tz eingeladen. Dort wird auch auf das kommende Jahr geblickt. Dann soll das Fest unter dem Motto „Kaarst Total – jetzt erst recht“stehen. Güsgen verspricht, dass auch 2022 wieder ein überregion­al bekannter Headliner auf der Sparkassen­bühne auftritt. „Die erneute Absage unseres wunderbare­n Stadtfeste­s tut wirklich weh. Wir vermissen die Bands, die Bühnen, die Bars und Treffen mit Bekannten. Ich bin aber sehr zuversicht­lich, dass der Initiativk­reis den Mut nicht verliert und bereits jetzt an Kaarst Total 2022 arbeitet. Wenn wir endlich wieder feiern dürfen, dann richtig“, erklärt Bürgermeis­terin Ursula Baum.

Sascha Loquingen, seit 2018 Betreiber der „MeinKaarst-Familienbü­hne“im Maubiscent­er, sagt zum Ausfall: „Nach zwei tristen Jahren blicke ich zuversicht­lich auf 2022 und bin überzeugt, dass der Initiativk­reis jede Menge Überraschu­ngen bereit hält“, sagt er. Ob seine Familienbü­hne dann auch wieder dabei ist? „Die Gespräche über eine Fortsetzun­g starten im Herbst“, so Loquingen.

 ?? ARCHIV: LB ?? Es ist das Symbol für das Stadtfest: Die große, bunte Plane, die über der Sparkassen­Bühne auf dem Rathauspla­tz hängt. Das Foto stammt aus dem Jahr 2015 und wurde beim Auftritt der Band „Glasperlen­spiel“gemacht.
ARCHIV: LB Es ist das Symbol für das Stadtfest: Die große, bunte Plane, die über der Sparkassen­Bühne auf dem Rathauspla­tz hängt. Das Foto stammt aus dem Jahr 2015 und wurde beim Auftritt der Band „Glasperlen­spiel“gemacht.

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