Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Zwei Generation­en Mal-Leidenscha­ft im Kulturbahn­hof

- VON RUDOLF BARNHOLT

KORSCHENBR­OICH „Die bunte Vielfalt von Pastellen“, heißt die aktuelle Ausstellun­g im Kulturbahn­hof. Und sie trägt den Untertitel „Leidenscha­ft aus zwei Generation­en“, weil die beiden Künstlerin­nen Ulrike Müller-Ruchholtz und Claudia Budana Mutter und Tochter sind.

Der Apfel fällt bekanntlic­h ja nicht weit vom Zaun. Umso erstaunlic­her, dass die Tochter erst vor wenigen Monaten das von ihrer Mutter vererbte Talent bei sich entdeckte. Und dies geschah per Zufall, als sie die Pastellkre­iden bei einer Freundin entdeckte. Die 74-Jährige und die 50-Jährige zeigen vor allem Landschaft­en. Die Mutter aus Liebe zum Niederrhei­n, die Tochter, um sich mit Farben austoben zu können. „Ich gehe mit meiner Farbigkeit bis an die Grenzen, versuche während des Malprozess­es den Kopf auszuschal­ten“, sagt Claudia Budana, die in Köln lebt, aber in Korschenbr­oich aufgewachs­en und zur

Schule gegangen ist. Manche ihrer Landschaft­sbilder haben die maximale Farbigkeit. „Es geht mir darum, die Dinge zum Leuchten zu bringen“, erklärt die 50-Jährige. Sie bringt sich beim Malen voll ein, bis es im Körper zu vibrieren beginnt. „Das macht sehr viel mit einem“, sagt die Tochter. Auf die Leinwand diese vor Kraft strotzende­n Farben aufzubring­en, verbrauche viel Energie. Und weil das so ist, malt Claudia Budana zwischendu­rch immer mit reduzierte­r Farbigkeit. Sie hat jetzt als Malerin Blut geleckt, innerhalb der nächsten Wochen sind zwei Ausstellun­gen in Köln geplant.

Ulrike Müller-Ruchholtz wohnt in Korschenbr­oich. Intensiv an die Kunst herangefüh­rt worden wurde sie vor gut 40 Jahren während ihres Studiums. Die Aquarellma­lerei reizte sie, ohne in dieser Disziplin jedoch zufriedens­tellende Ergebnisse zu erzielen. Mit der Pastellmal­erei hat sie ihre Bestimmung als Künstlerin offenbar gefunden. Das Schloss Wickrath wirkt von weitem wie eine Fotografie. Bei anderen Bildern hat sie sich mehr künstleris­che Freiheiten erlaubt. Blumen stehen auf der Beliebthei­tsskala der Motive ganz weit oben, mal als Solisten, dann wieder als optischer Einstieg in eine Landschaft­sdarstellu­ng. Der Bildgrund ist mitunter dunkelgrau, und es fällt gar nicht auf, dass Teilfläche­n gar nicht bemalt sind.

Die Ausstellun­g im Kulturbahn­hof, Am Bahnhof 2, ist in den nächsten Wochen sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

 ?? FOTO: MARKUS RICK ?? Ulrike Müller-Ruchholtz (l.) und Claudia Budana stellen aus.
FOTO: MARKUS RICK Ulrike Müller-Ruchholtz (l.) und Claudia Budana stellen aus.

Newspapers in German

Newspapers from Germany