Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Spezialisten für alles rund um den Apfel
Im Laden auf dem Otzenrather Apfelhof gibt es neben Obst auch selbst gepresste Säfte und vieles
OTZENRATH Bei Familie Schrey dreht sich fast alles um das Thema Apfel und das seit vielen Jahrzehnten: Mit Simon Schrey baut auf dem Otzenrather Apfelhof bereits die sechste Generation Äpfel an. Seit 2004 in Otzenrath, wo Schreys ihren Hofladen haben, den Simons Mutter Annelene Schrey führt.
Sie ist auch für das ausgewogene Angebot im Laden verantwortlich. Neben Äpfeln werden unter anderem Kartoffel und Eier verkauft, die von Bauern geliefert werden. Es gibt Apfelsäfte, die vor Ort aus eigenen Äpfeln gepresst werden. Apfelkraut, Marmeladen, Apfeltee und Apfelchips oder ganz herzhafte ApfelLeberwurst gehören ins Angebot. Auch Delikatessen wie feine Essigsorten, Eierlikör und Eingemachtes hat Annelene Schrey ins Sortiment genommen.
Ein Metzger liefert Suppen und Fertiggerichte, im Glas haltbar gemacht. Regional und saisonal ist frisches Obst im Angebot, zur Zeit Heidelbeeren. Beliebt sind auch pfiffige Dekoideen, „schöne Mitbringsel für nette Leute“oder Präsentkörbe zu allen Anlässen mit einer Auswahl an frischen und eingemachten Spezialitäten.
Doch natürlich werden im Hofladen viele Äpfel verkauft. Neben den
Stammkunden aus Jüchen kommen auch Apfelfreunde aus Grevenbroich und Mönchengladbach nach Otzenrath. Boskop, Braeburn, Elstar, Gala, Pinova, Rubinette, Summercrisp, Topaz und Wellant stehen fein säuberlich und alphabetisch geordnet mit Kreide auf eine Tafel geschrieben. „Boskop ist fürs Backen gefragt“, erzählt die Chefin. Damit Topaz und Elstar Güteklasse 1 erreichen, müssen sie „von der Sonne beschienen werden und rote Bäckchen haben“, erklärt ihr Sohn Simon (32) weiter. Ein ausgewogenes Verhältnis von Süße und Säure sei ein Qualitätskriterium. Schon bei der Blüte
im Mai muss die Knospe ausgedünnt werden. „Eine Frickelsarbeit“, erzählt die Chefin im Hofladen.
Die Apfelbäume stehen wunderschön auf zwei Hektar Land am Dorfrand von Otzenrath, in 42 Reihen sind es rund 6000 Bäume verschiedener Sorten.
Am 9. August startete die Ernte. Die frühe Sorte ist der Summercrisp, der sich durch einen hohen Vitamin C-Gehalt auszeichnet. Später wurde der Delbar geerntet, frisch und knackig. Wer ihn nicht sofort isst, sollte ihn im Kühlschrank lagern, erzählt Apfelbauer Simon Schrey. 60 bis 80 Tonnen Ertrag kommen bis Mitte
Oktober zusammen. „Danach wird es ein bisschen ruhiger“, erzählt Annelene Schrey. Schon im alten Dorf baute die Familie Schrey schwerpunktmäßig Äpfel an. Im umgesiedelten Ort Otzenrath musste sie dann komplett mit neuen Bäumen beginnen. „Dafür haben wir zweijährige Knipbäume genutzt und hatten etwa nach vier Jahren den Vollertrag“, erzählt der Juniorchef. Nach 15 bis 20 Jahren werden nach und nach wieder neue gesetzt.
Ohne Bienen läuft nichts, deshalb arbeiten Schreys mit einem Imker zusammen und setzen vermehrt auf Wildbienen, denen sie Nistmöglichkeiten bieten. Am Rande hin zum Feld säumen Kirschbäume die Apfelbaum-Plantage ein und bieten so ein wenig Schutz vor dem Wind, der vom Feld kommt.
Im Alltag ist Vater Heinz Gerd vor Ort und schaut nach dem Rechten, wenn Simon Schrey in der Landwirtschaftskammer Auweiler seinem Job nachgeht. Der Sohn wuchs in Otzenrath auf, machte sein Abi in Jüchen und studierte im Anschluss an seinen Zivildienst Obst- und Gartenbau. Seine Schwester Judith ist Grundschullehrerin.
Info Der Otzenrather Apfelhof, Marktstraße 59 in Otzenrath, ist dienstags bis freitags von 9 bis 18 Uhr und samstags in der Zeit von 9 bis 13 Uhr geöffnet.