Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bahn bietet viele Billigtick­ets zum Fest

Der Staatskonz­ern fährt die Kapazitäte­n weiter hoch. Dabei zeigt sich, dass Frühbucher zu Weihnachte­n günstig reisen können.

- VON REINHARD KOWALEWSKY

DÜSSELDORF Mit dem Fahrplanwe­chsel zum 12. Dezember erhöht die Bahn auf Fernstreck­en noch einmal ihre Kapazitäte­n. Darauf hat der scheidende Bundesverk­erkehrsmin­ister Andreas Scheuer (CSU) in der „WAZ“hingewiese­n. Statt 460.000 Plätzen am Tag biete die Bahn künftig 510.000 Plätze an einem Tag an, was eine Steigerung um rund elf Prozent bedeutet.

Auch NRW wird von der Ausweitung der Kapazitäte­n profitiere­n. Die Bahn richtet neue Verbindung­en mit dem ICE-Sprinter zwischen Köln und Berlin ein, auch zwischen München und dem Rheinland. Darüber hinaus plant das Unternehme­n für die Tage des Weihnachts­verkehrs den Einsatz sogenannte­r

Verstärker­züge. Dies werde nochmals zu „mehreren Tausend Sitzplätze­n pro Tag“führen, kündigte Scheuer an. Als wichtige Verbesseru­ng ab Düsseldorf kündigt der Staatskonz­ern außerdem längere ICE-Züge Richtung Stuttgart, München und in die Gegenricht­ung nach Bremen/Hamburg an.

Ein Blick in die digitale Fahrplanau­skunft zeigt, wie NRW-Bürger von dem Angebot profitiere­n können. Am 23. Dezember, also einen Tag vor Heiligaben­d, kostet es ab Düsseldorf um 7.22 Uhr nur 53,90 Euro, mit dem ICE nach München zu fahren – wenn man sich jetzt festlegt. Wer noch billiger fahren will, kann um 4.58 Uhr starten, kommt um 10.06 Uhr an und muss dann ohne Umsteigen nur 27,90 Euro für die rund 600 Kilometer zahlen. Wichtig:

Kinder unter 15 Jahren fahren bei der Bahn kostenfrei, wenn sie mit Eltern oder Großeltern fahren und wenn sie als Mitreisend­e angemeldet werden. Dies bedeutet, dass eine Familie per ICE günstiger nach München kommt als mit dem Auto.

Nach Berlin sind zum Beispiel am 23. Dezember für eine Reihe an Zügen ICE-Tickets ohne Umsteigen für 59,90 Euro zu erhalten. Wer aber um 18 Uhr abfährt und eine Ankunft um 23 Uhr akzeptiert, braucht mit 35,90 Euro sogar nur ein Viertel des regulären Tarifs von 130,10 Euro zu zahlen. „Die Bahn belohnt Frühbucher“, sagt Lothar Ebbers, NRWSpreche­r des Fahrgastve­rbandes Pro Bahn: „Relativ teuer ist es nur, wenn Leute absolute Flexibilit­ät wollen.“

Heiligaben­d sind dann von Düsseldorf nach Berlin viele Züge für 27,90 Euro zu buchen. Wer nachmittag­s im ICE sitzt, kommt für 17,90 Euro um 19 Uhr an der Spree an. Bei diesen Preisen lässt sich erwägen, ein Ticket jetzt vorzubuche­n und notfalls verfallen zu lassen, falls die Reise doch nicht stattfinde­t. Der reguläre Preis von Düsseldorf nach Berlin liegt bei 93,90 Euro.

Die Angebote nach Hamburg haben ein vergleichb­ares Preisnivea­u. Bei Bahn.de ist die Suche relativ einfach. Früh am Morgen ist die Reise am 23. Dezember für 29,90 Euro möglich, ab 6.51 Uhr sind 35,90 Euro fällig, aber die Abendzüge kosten dann fast 60 Euro. „Die Bahn weiß, dass dann viele junge Leute noch nach der Arbeit zu den Eltern fahren werden“, sagt ein Branchenke­nne, „also gibt es zu manchen Uhrzeiten wenige günstige Tickets.“

Nach einem solchen System gehen alle Verkehrsun­ternehmen vor. So sind beim Hochgeschw­indigkeits­zug Thalys von Köln nach Paris an den Festtagen in der billigsten Kategorie ohne jede Umtauschmö­glichkeit zwar keine Plätze zu buchen, aber für 63 Euro sind am 23. Dezember in drei Zügen Plätze frei.

Bei der Fluggesell­schaft Eurowings kosten am 23. Dezember Tickets nach Berlin ab 39,99 Euro, nach München sind mindestens 74,99 Euro fällig, aber diese Reiseart hat Nachteile: Kinder können nicht kostenlos mitfliegen. Zudem sind Flüge viel klimaschäd­licher als das Reisen mit der Bahn. Und in der günstigste­n Buchungskl­asse ist nur das Handgepräc­k frei – für den Geschenket­ransport ist das keine ideale Reiseform.

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