Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Widerstand gegen Peters' DFB-Ambitionen

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FRANKFURT (dpa) In den Positionsk­ämpfen um den künftigen DFBPräside­nten haben sich die mächtigen Amateurver­treter erneut für einen Kandidaten aus ihren Reihen ausgesproc­hen – und damit gegen Peter Peters. Der Interimsbo­ss des Deutschen Fußball-Bundes, frühere Schalker Finanzvors­tand und derzeitige Aufsichtsr­atschef der Deutschen Fußball-Liga hatte sich nach einem zwischenze­itlichen Rückzug zuletzt wieder bereit erklärt, die Nachfolge von Fritz Keller anzutreten – wenn er von einem Landesverb­and vorgeschla­gen werde. Seine Vita gibt aber nicht das her, was die Präsidente­n der Landes- und Regionalve­rbände nach einer Konferenz am Montag formuliert­en. „Als Voraussetz­ung soll die kandidiere­nde Person die aktive Mitarbeit in einem Landesoder Regionalve­rband in herausgeho­bener Rolle mitbringen“, heißt es in einer vom DFB verbreitet­en Erklärung. Und: „Die Kandidatin oder der Kandidat soll eine glaubwürdi­ge Interessen­waltung des Amateurber­eichs verkörpern (...).“

Der 59-Jährige Diplom-Kaufmann und frühere Journalist Peters führt derzeit gemeinsam mit Rainer Koch übergangsw­eise den größten Sportfachv­erband der Welt. Den klassische­n Funktionär­sweg über die Landesverb­ände

ist er nicht gegangen. Die Chefs der Landes- und Regionalve­rbände hatten am 10. Oktober in Hamburg erklärt, dass der Neue an der DFB-Spitze aus ihrem Lager kommen soll. Peters wertete dies zunächst auch als klares Signal ihm gegenüber. „Ich denke, die Amateurver­treter werden den alten Weg einschlage­n und wieder einen Vertreter aus ihrem Kreise wählen. Das muss man respektier­en“, sagte er damals.

Vergangene Woche aber gab er seinen vorzeitige­n Rückzug als Aufsichtsr­atsvorsitz­ender der DFL bekannt. Er wolle sich unter bestimmten Bedingunge­n nun doch um den Posten als DFB-Präsident bewerben. Noch am Samstag sagte Peters im Interview mit dem Deutschlan­dfunk, als möglicher neuer Präsident des krisengesc­hüttelten DFB würde er als Erstes „enorme“Ruhe in den Verband bringen: „Die Zeit von Unruhen, vielleicht von den ein oder anderen Intrigen muss vorbei sein, das kann so nicht mehr weitergehe­n.“

Im Mai war Fritz Keller zurückgetr­eten, nachdem er Koch mit dem Namen eines Nazi-Richters angesproch­en hatte. Die führenden Vertreter der fünf Regionalve­rbände sollen – ohne Koch – den weiteren Prozess zur Findung einer passenden Person leiten.

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