Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Lokal am Markt nach Brand zu
Feuer in denkmalgeschützter Zeile löst einen Großeinsatz der Feuerwehr aus.
NEUSS (-nau) Ein defekter Gasherd war am Montagmittag nach ersten Erkenntnissen der Feuerwehr Ursache für einen Brand im Lokal Zoco Bella am Markt. Die Küche und die dahinter liegenden Toiletten seien vollständig ausgebrannt, berichtet Michael Mylord, seit April Pächter des kleinen Restaurants. Er hatte nach Renovierung und einem langsam wieder anlaufenden Geschäft auf einen, wie er sagt, goldenen Herbst gehofft, jetzt bleibt sein Lokal bis auf weiteres geschlossen.
Das betroffene Haus am Markt ist Teil einer seit 1987 denkmalgeschützten Häuserzeile. Die Feuerwehr rückte deshalb mit großer Mannschaft aus, als um 12.35 Uhr der Alarm ausgelöst wurde. In der Spitze standen neben den hauptamtlichen Feuerwehrkräften Angehörige aus fünf Löschzügen im Einsatz, alles in allem 50 Helfer, so Feuerwehrsprecher Michael van Kempen. Polizeikräfte halfen, den Einsatzort zu sperren, da das Feuer zahlreiche Schaulustige anzog. Vorübergehend wurden die Sperren auf den Büchel ausgedehnt, so dass die Straßenbahn nicht fahren konnte.
Das Feuer bemerkt hatte Mylords Sohn, der als Koch im Zoco Bella arbeitet. Er verletzte sich bei einem Löschversuch und wurde nach einer ärztlichen Versorgung durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Das konnte er aber nach Auskunft von Michael Mylord noch am Nachmittag verlassen. Weitere Verletzte gab es nicht, die drei im Lokal anwesenden Mitarbeiter hätten sich rechtzeitig ins Freie retten können.
Die Küche des Lokals lag im ersten Stock des Hauses. Da im Dachgeschoss eine starke Rauchentwicklung feststellbar war, kamen Drehleitern zum Einsatz. Im Ergebnis wurden die Dachhaut geöffnet und auch die Dächer der Nachbargebäude kontrolliert. Auf sie hatten die Flammen aber nicht übergegriffen. Im Inneren des betroffenen Hauses wurden Decken und Wände aufgerissen, um versteckte Glutnester löschen zu können.
Die Mitarbeiter des Lebensmittelüberwachungsamtes beim Kreis untersagten Mylord vorerst jeglichen Lebensmittelverkauf. Vor einer erneuten Inbetriebnahme kündigten sie eine Kontrolle an.