Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
ISR übernimmt zwei Vereins-Anlagen
Vier Jahre nach Übertragung der Bezikssportanlage Stadtwald an die Internationale Schule wächst deren Campus weiter. Träger spricht von einem logischen und letzten Schritt. Zudem wird der Schulverkehr neu geregelt.
NORDSTADT Die International School on the Rhine (ISR) rundet ihren Campus am Konrad-Adenauer-Ring ab. Im nicht-öffentlichen Teil der Sportausschuss-Sitzung am Mittwoch liegen die Entwürfe von zwei Erbbaurechtsverträgen auf dem Tisch, mit denen zum Jahreswechsel die vom Sport-Schützen-Verein Reuschenberg genutzte Bogenschießwiese am Stoffelsweg sowie die Anlage des Neusser Tennis-Club Stadtwald (NTC) samt des dazugehörigen Parkplatzes für zehn Jahre an die ISR übertragen werden sollen. „Schule und Sport vereint“, fasst ISR-Sprecherin Annika Pöstges das angestrebte Ergebnis zusammen, das auch etwas mit Sicherheit im Schulumfeld zu tun hat.
Um die zu erhöhen, hat die Schulleitung in einem ersten Schritt „Kiss & Go-Zonen“am Konrad-Adenauer-Ring eingerichtet. Der Anteil von Kindern aus deutschen Familien steige, erklärt Peter Soliman als geschäftsführender Gesellschafter der ISR – und die würden meist mit dem Auto gebracht. Das sorgt für Probleme, obwohl der Unterrichtsbeginn gestaffelt erfolgt. So bestätigt Peter Fischer von der städtischen Pressestelle Berichte von Anwohnern der gegenüberliegenden Klever Straße über Rückstaus der „Mama-Taxis“bis auf den Konrad-Adenauer-Ring und waghalsigen Wendemanöver.
Zur Lösung werden jetzt die Standstreifen am Konrad-Adenauer-Ring beiderseits der Einmündung des Stoffelswegs werktags für die ISR frei gehalten. Dort sollen die Kinder der Klassen fünf bis zwölf aussteigen. Kinder jüngerer Jahrgänge und des Kindergartens werden weiter auf dem ISR-Parkplatz abgesetzt. Der übereinstimmende Eindruck nach genau einer Woche „Kiss & Go-Zone“: „Es läuft viel besser“, so Fischer, auch weil das Abstellen von Kleintansportern und Anhängern mit Werbebotschaften auf dem Standstreifen durch die mit der ISR getroffene Vereinbarung unterbunden wurde.
Weniger (fremde) Autofahrer auf dem Campus zu haben, ist auch ein Effekt der Übernahme von Tennisanlage und Bogenschießwiese. Mit dem gut 200 Mitglieder zählenden NTC Stadtwald, seit 1980 am Stoffelsweg beheimatet, werden im Fall der Übertragung Nutzungszeiten verabredet: Tagsüber steht die Anlage
mit ihren sieben Tennisplätzen der ISR zur Verfügung, am Wochenende dem NTC, der durch die Kooperation vielleicht auch zu neuen Mitgliedern kommt.
Als vor vier Jahren ISR, Stadt und der Polizeisportverein (PSV) überein kamen, die Bezirkssportanlage an die ISR zu übertragen, wurden Tennisplätze und Wiese abgekoppelt. „Der NTC war noch nicht so weit“, sagt Soliman, der jetzt von einem „logischen und letzten Schritt“spricht. Die ISR und der PSV hätten gezeigt, dass eine solche Kooperation nicht nur funktioniert, sondern die Stadt finanziell entlastet und für den Vereinen einen Mehrwert
bringt. So bezahlte der Träger der Schule eine Million Euro für einen Kunstrasenplatz, auf dem auch der PSV kickt. „Wir haben alle Zusagen schneller erfüllt als verabredet“, betont Soliman, der auch in die Tennisanlage 200.00 Euro investieren will, um die Plätze zu erneuern.
Im Besitz des NTC bleibt nach wie vor das Clubhaus auf der Anlage, bestätigt ein Sprecher des Vereins. Der mit der Stadt geschlossene Pachtvertrag des Vereins werde 1:1 von der ISR übernommen, die damit auch die Aufbereitung der Plätze zum Saisonstart und das Winterfestmachen nach Ablauf der Spielzeit Ende Oktober übernimmt.