Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Wie sicher ist die „Ostwall-Insel“?
Die Stadt will die Situation am Übergang zwischen Stadtpark und Markt prüfen.
GREVENBROICH Nach einem Verkehrsunfall, bei dem eine Radfahrerin schwer verletzt wurde, gerät die Verkehrsinsel zwischen Stadtpark und Markt am Ostwall in den Fokus der Diskussionen. Wie sicher ist die flache Insel, die viele als eine Art „barrierefreie Querungshilfe“nutzen? Nach dem Unfall am 27. September ist vielen Fußgängern und Radfahrern, die den Ostwall dort kreuzen, die Unsicherheit anzusehen. Einige haben Angst, die viel befahrene City-Straße zu überqueren. Die Situation an der Insel war auch ein Gesprächsthema bei der Mobilen Redaktion der Neuß-Grevenbroicher Zeitung vor wenigen Wochen auf dem Markt. Der Tenor: Da muss sich was ändern.
Rathaus-Sprecher Lukas Maaßen betont auf Anfrage, dass es sich nicht um einen offiziellen Fußgängerüberweg handelt. Die weißen Steine, die in den Asphalt der beiden Fahrbahnen eingelassen sind, sollen eine Sichtachse zwischen Stadtpark und Markt herstellen. Verkehrstechnisch hätten sie keine Bedeutung, lediglich optisch. Angelegt worden sei dies im Zuge der Landesgartenschau Mitte der 1990er-Jahre.
Die Begrenzung durch weiße Steine im Asphalt dürfte jedoch bei einigen Fußgängern und Radfahrern für Irritationen sorgen. Wer hat Vorfahrt? Zudem stehen sie „frei auf der Insel“, wenn sie in der Fahrbahnmitte stoppen müssen, um den Verkehr durchzulassen. Schützende BetonElemente an den Kopfseiten gibt es nicht, auch keine Randsteine oder eine gut sichtbare Begrünung. Lukas Maaßen erklärt: Die Stadt will die Situation an der Verkehrsinsel prüfen. Verkehrsexperten sollen sich des Themas annehmen.
Diejenigen, die den Ostwall dort regelmäßig überqueren, dürfte das freuen. Manche wünschen sich direkt dort eine Ampel, damit Radfahrer und Fußgänger zwischen Park und Innenstadt sicher unterwegs sein können – so auch die Grevenbroicherin
Christa Köhler. Sie ist dort regelmäßig unterwegs, manchmal auch mit ihrem Enkel und einem Bollerwagen. Sie hat schon einige brenzlige Situationen an der Stelle beobachtet. Ein Problem: Verkehrsteilnehmer, die die Straße dort queren wollen, müssen damit rechnen, dass Autos vom nahen Rathaus-Parkplatz nach rechts in den Ostwall einbiegen und rasch an der Verkehrsinsel vorbeifahren.
Beobachtungen unserer Redaktion zeigen: Einige Autofahrer wissen nicht, wie sie reagieren sollen, wenn „mitten auf der Straße“Fußgänger und Radfahrer stehen. Stark „frequentiert“ist die Verkehrsinsel häufig, nachdem ein Linienbus am Rathaus gehalten hat.