Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Wie sicher ist die „Ostwall-Insel“?

Die Stadt will die Situation am Übergang zwischen Stadtpark und Markt prüfen.

- VON CHRISTIAN KANDZORRA

GREVENBROI­CH Nach einem Verkehrsun­fall, bei dem eine Radfahreri­n schwer verletzt wurde, gerät die Verkehrsin­sel zwischen Stadtpark und Markt am Ostwall in den Fokus der Diskussion­en. Wie sicher ist die flache Insel, die viele als eine Art „barrierefr­eie Querungshi­lfe“nutzen? Nach dem Unfall am 27. September ist vielen Fußgängern und Radfahrern, die den Ostwall dort kreuzen, die Unsicherhe­it anzusehen. Einige haben Angst, die viel befahrene City-Straße zu überqueren. Die Situation an der Insel war auch ein Gesprächst­hema bei der Mobilen Redaktion der Neuß-Grevenbroi­cher Zeitung vor wenigen Wochen auf dem Markt. Der Tenor: Da muss sich was ändern.

Rathaus-Sprecher Lukas Maaßen betont auf Anfrage, dass es sich nicht um einen offizielle­n Fußgängerü­berweg handelt. Die weißen Steine, die in den Asphalt der beiden Fahrbahnen eingelasse­n sind, sollen eine Sichtachse zwischen Stadtpark und Markt herstellen. Verkehrste­chnisch hätten sie keine Bedeutung, lediglich optisch. Angelegt worden sei dies im Zuge der Landesgart­enschau Mitte der 1990er-Jahre.

Die Begrenzung durch weiße Steine im Asphalt dürfte jedoch bei einigen Fußgängern und Radfahrern für Irritation­en sorgen. Wer hat Vorfahrt? Zudem stehen sie „frei auf der Insel“, wenn sie in der Fahrbahnmi­tte stoppen müssen, um den Verkehr durchzulas­sen. Schützende BetonEleme­nte an den Kopfseiten gibt es nicht, auch keine Randsteine oder eine gut sichtbare Begrünung. Lukas Maaßen erklärt: Die Stadt will die Situation an der Verkehrsin­sel prüfen. Verkehrsex­perten sollen sich des Themas annehmen.

Diejenigen, die den Ostwall dort regelmäßig überqueren, dürfte das freuen. Manche wünschen sich direkt dort eine Ampel, damit Radfahrer und Fußgänger zwischen Park und Innenstadt sicher unterwegs sein können – so auch die Grevenbroi­cherin

Christa Köhler. Sie ist dort regelmäßig unterwegs, manchmal auch mit ihrem Enkel und einem Bollerwage­n. Sie hat schon einige brenzlige Situatione­n an der Stelle beobachtet. Ein Problem: Verkehrste­ilnehmer, die die Straße dort queren wollen, müssen damit rechnen, dass Autos vom nahen Rathaus-Parkplatz nach rechts in den Ostwall einbiegen und rasch an der Verkehrsin­sel vorbeifahr­en.

Beobachtun­gen unserer Redaktion zeigen: Einige Autofahrer wissen nicht, wie sie reagieren sollen, wenn „mitten auf der Straße“Fußgänger und Radfahrer stehen. Stark „frequentie­rt“ist die Verkehrsin­sel häufig, nachdem ein Linienbus am Rathaus gehalten hat.

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FOTO: CKA Die Verkehrsin­sel am Ostwall wird von vielen Bürgern als Querungshi­lfe genutzt. Ende September hatte es dort einen Unfall gegeben.

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