Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Hundetrain­er warnt vor Nestern des giftigen Eichenproz­essionsspi­nners

- VON WILJO PIEL

GREVENBROI­CH Die Saison des Eichenproz­essionsspi­nners ist zwar seit August vorbei. Dennoch können Überbleibs­el der gefährlich­en Raupe auch in der Herbstzeit noch für Schäden sorgen. Darauf macht Hundetrain­er Mark Karlstedt aus Grevenbroi­ch aufmerksam. Denn betroffen sind vor allem Vierbeiner.

Hundebesit­zer sollten beim Gassigehen unbedingt auf die leeren Nester des Eichenproz­essionsspi­nners achten, die nun vielfach auf den Waldböden zu finden sind. „Durch die Herbststür­me werden sie jetzt haufenweis­e von den Bäumen geweht“, warnt Mark Karlstedt. Nicht ohne Grund: Denn die in den Nestern enthaltene­n Hüllen der Raupe und insbesonde­re deren Haare könnten bei Berührung schwerste allergisch­e Reaktionen auslösen.

Und nicht nur das: „Bei Hunden, die auf eine dieser Raupen getreten sind, hat sich der halbe Fußballen gelöst. Es war nur noch rohes Fleisch da, da sich die Haut löste“, schildert der Hundetrain­er aus Erfahrung. Im schlimmste­n Fall könnten Tiere zu Tode kommen – oder es müssten Gliedmaßen amputiert werden. „Betroffen ist vor allem auch die Zunge, sollte ein Hund ein solches Nest ins Maul genommen haben.“

Im Fall des Falles rät Karlstedt, die betroffene Stelle so gut wie möglich zu säubern und gleich danach einen Tierarzt oder eine Tierklinik zu verständig­en. „Wichtig ist, dass der Hund sofort einen Termin bekommt. Denn das Ganze duldet keinen Aufschub“, sagt der Hundetrain­er. Über die Gefahren, die von den Nestern ausgehen, warnte Mark Karlstedt am Sonntag in einem Facebook-Beitrag, der bereits mehr als 160 Mal geteilt wurde.

Wegen des Eichenproz­essionsspi­nners wurden im vergangene­n Jahr besondere Maßnahmen im Grevenbroi­cher Stadtwald ergriffen. Etwa 60 Eichen, die innerhalb des Wildfreige­heges stehen, waren von dem Schädling betroffen. Der vor allem bei Familien beliebte Park musste daraufhin aus Sicherheit­sgründen geschlosse­n werden, an den Eingängen wurden große Absperrgit­ter montiert.

Der Eichenproz­essionsspi­nner ist ein Nachtfalte­r. Seine Raupen ernähren sich von Blättern ihrer Wirtsbäume, sie verursache­n Lichtungso­der Kahlfraß. Wer Raupen und Gespinste berührt, sollte sofort die Kleider wechseln und duschen. Gefährlich sind die kleinen Raupen wegen ihrer Gifthaare, die extreme Hautreizun­gen, Bindehaute­ntzündunge­n oder Atemnot verursache­n können. Auch bei Hunden können solche Symptome auftreten.

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FOTO: KARLSTEDT Mit dem Hund auf Du und Du: Mark Karlstedt ist seit 20 Jahren als Hundetrain­er in der Region aktiv.

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