Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Händler wollen mehr Frequenz in der City
Der Werbering hat sich einen neuen Namen gegeben: „Grevenbroich handelt“soll der Verein künftig heißen. Die Mitglieder tasten sich vorsichtig an neue Events heran, die auch den Umsatz in der Innenstadt ankurbeln sollen.
GREVENBROICH Die Einzelhändler im Stadtzentrum wollen sich besser verkaufen. Dem Verein, in dem rund 30 von ihnen organisiert sind, haben sie bei einer Mitgliederversammlung am Dienstag im Haus Portz einen neuen Namen gegeben: Aus dem Werbering soll der Verein „Grevenbroich handelt“werden. Unter den Händlern um die Vorsitzenden Nicole Schmidt-Chateau und Anja Plöger herrschte rasch Einigkeit über den Slogan und über das neue Logo, mit dem die Interessengemeinschaft künftig für sich werben will. „Grevenbroich“ist darin zu lesen, ein geschwungenes „handelt“darüber gelettert. Und in dem Zusatz „Einkaufen. Verweilen. Genießen.“soll deutlich werden, dass nicht nur die Händler das Leben in der Innenstadt ausmachen, sondern auch die Gastronomiebetriebe ein wichtiger Teil des Stadtzentrums sind. Über die Farbgebung des neuen Auftritts soll noch entschieden werden.
Mit der Namensgebung, die nun von einem Notar abgenommen und im Vereinsregister eingetragen werden soll, haben die Händler am Dienstag den Grundstein für ein „Revival“der Aktionen in der Innenstadt gelegt. Denn die Grevenbroicher Innenstadt soll bei einer Entspannung der Pandemie-Situation nicht den Anschluss verlieren. So will die Gemeinschaft der Händler neue Event-Formate in die City holen, die noch in der ersten Hälfte dieses Jahres an den Start gehen sollen.
So haben sich die Händler nun für die Veranstaltung „Grevenbroich elektrisch“ausgesprochen, die für Samstag, 2. April, angesetzt ist. Veranstalter soll Marc Pesch sein, der kreisweit mit unterschiedlichen Events aktiv ist und in Grevenbroich die Mietbar mitbetreibt. Bei der Veranstaltung soll sich alles um das Thema Elektromobilität drehen: Autohändler sollen E-Fahrzeuge präsentieren, auch sollen elektrisch angetriebene Fahrräder vorgestellt werden, wie Mitglied Andrea Istas berichtete. Sie ist nicht nur bei „Grevenbroich handelt“aktiv, sondern auch Geschäftsführerin des Stadtmarketingvereins, der in einer eigenständigen GmbH unter dem Dach der Stadtentwicklungsgesellschaft aufgehen soll.
Vom Vorschlag, „Grevenbroich elektrisch“mit einem verkaufsoffenen Sonntag zu verknüpfen, haben die Einzelhänder nach eingehender Beratung allerdings Abstand genommen. „Wir haben keine Planungssicherheit“, sagte Vorstandsmitglied Heiner Schnorrenberg in Bezug auf die Corona-Situation.
Stattdessen einigten sich die Händler auf einen „langen Samstag“: Die Geschäfte in der Fußgängerzone sollen am 2. April mindestens bis 18 Uhr geöffnet sein. Teil von „Grevenbroich elektrisch“soll darüber hinaus – soweit die bisherigen Planungen – ein Auftritt der Band Last Order sein.
Das Thema „verkaufsoffener Sonntag“war damit allerdings nicht vom Tisch: Auch von der für den 28. und 29. Mai vorgesehenen Premiere der Grevenbroicher Gartentage versprechen sich einige Händler mehr Frequenz für die Innenstadt. Aus
Sicht der Vereins-Co-Vorsitzenden Nicole Schmidt-Chateau wäre hier ein verkaufsoffener Sonntag sinnvoll – allerdings: Laut Andrea Istas wäre das alles andere als leicht zu realisieren.
„Das Veranstaltungsgelände am Alten Schloss liegt zu weit von der Fußgängerzone entfernt.“So ließe sich ein Verkaufs-Sonntag in der City kaum rechtfertigen, meinte Istas mit Verweis auf komplizierte Auflagen. Und die Gartentage einfach in die City verlegen? Schwierig, erklärte Istas: Die Gartentage würden für ein festgelegtes Gelände geplant, es soll auch Eintritt erhoben werden. Auch das gilt allgemein mit einem verkaufsoffenen Sonntag als schwierig kombinierbar.
Allerdings: Anlässlich der Gartentage wollen die Händler ihre Schaufenster „blumig“dekorieren und auf diese Weise eine Brücke zu der Veranstaltung jenseits von Breite Straße, Kölner Straße und Co. schlagen. Und: Auch hier ist im Gespräch, einen „langen Verkaufs-Samstag“durchzuführen, um Besucher des Events an Schloss und Finlay-Park in die Geschäfte der Innenstadt zu ziehen.