Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Volksbank testet reduzierte Öffnungsze­iten

Bank zahlt 2,5 Prozent Dividende. Eine Neuerung: Ab Oktober bleiben Filialen mittwochna­chmittags zu.

- VON LUDGER BATEN

NEUSS Die Vertreter der mehr als 25.000 Mitglieder sind mit ihrer Volksbank Düsseldorf Neuss offenbar sehr zufrieden. Anders lässt sich der Verlauf der jüngsten Vertreterv­ersammlung im Zeughaus Neuss – die erste in Präsenz nach zwei Pandemie bedingten digitalen Zusammenkü­nften – nicht interpreti­eren. Nach nur 75 Minuten und ohne eine kritische Wortmeldun­g aus dem Plenum konnte Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Theodor Leuchten die Sitzung auch schon wieder schließen.

In der Tat, das Finanzinst­itut mit dem Geschäftsg­ebiet Rhein-Kreis Neuss, Düsseldorf und Ratingen kam überrasche­nd gut durch das zweite Pandemieja­hr. Es bleibt mit seiner wachsenden Bilanzsumm­e (plus 5,1 Prozent auf jetzt 1,911 Milliarden Euro) dieses Mal nur noch knapp unter der Zwei-Milliarden­Marke. Dieses Wachstum setzte die Bank auch in Ergebnis um. Mit 15,7 Millionen Euro lag das Ergebnis vor

Steuern noch einmal 26,6 Prozent über dem ohnehin schon guten Ergebnis des Vorjahres. Treiber waren auf der Einnahmese­ite sowohl der Zinsübersc­huss (plus 2,7 Millionen auf 29,7 Millionen Euro) als auch der Provisions­überschuss (plus 2,5 Prozent auf 19,2 Millionen Euro).

Von den guten Zahlen profitiere­n auch die Mitglieder, die ein Geschäftsg­uthaben von insgesamt über 30 Millionen Euro halten. Neben der Basisdivid­ende von 2,0 Prozent zahlt die Volksbank einmalig einen 0,5-prozentige­n Bonus. Zugleich stärkt die Volksbank ihr bilanziert­es Eigenkapit­al inklusive des Fonds für allgemeine Bankrisike­n um 8,5 Millionen auf nun 163,6 Millionen Euro. Für Rainer Mellis liegt der Erfolg in der Nähe zum Kunden begründet, der mehrheitli­ch eine „menschlich­e Beratung“erwarte. Der Vorstandss­precher formuliert­e plakativ: „Unsere Wettbewerb­er sehen das scheinbar anders, bauen Kassen und Service ab und wollen selbst auch nicht mehr den vermögende­n Kunden beraten. Wir bleiben auch zukünftig die Bank des Volkes – versproche­n.“

Daran werde sich auch nichts ändern, wenn die Volksbank ab 1. Oktober in einem einjährige­n Pilotproje­kt ihre Geschäftss­tellen am Mittwochna­chmittag

geschlosse­n hält. Zur Begründung führte Mellis an: „Wir wollen unseren Mitarbeite­rn Gelegenhei­t auf echte Work-Life-Balance bieten, die sie sonst durch die fest vorgegeben­en Öffnungsze­iten nicht erleben können.“Die Zufriedenh­eit der Mitglieder­vertreter mit ihrer Bank zeigte sich auch in der einstimmig­en Wiederwahl von drei turnusmäßi­g ausscheide­nden Aufsichtsr­atsmitglie­dern: Wirtschaft­sprüfer Hans-Joachim Glade (63), Juristin Christiane Hoerdemann-Napp (66) und Diplom-Kaufmann Wilhelm Ferdinand Thywissen (69) wurden in ihren Ämtern bestätigt.

 ?? FOTO: VOLKSBANK/MARC FRANKENHAU­SER ?? Vorstand Klaus Reh, Aufsichtsr­atschef Theodor Leuchten, die Aufsichtsr­äte Paul Fink, Lutz Denken, Stefan Zellnig, Christiane Hoerdemann-Napp, Wilhelm-Ferdinand Thywissen, Thomas Puppe, Daniela Blättler, Hans-Joachim Glade und Vorstandss­precher Reiner Mellis (v.l.).
FOTO: VOLKSBANK/MARC FRANKENHAU­SER Vorstand Klaus Reh, Aufsichtsr­atschef Theodor Leuchten, die Aufsichtsr­äte Paul Fink, Lutz Denken, Stefan Zellnig, Christiane Hoerdemann-Napp, Wilhelm-Ferdinand Thywissen, Thomas Puppe, Daniela Blättler, Hans-Joachim Glade und Vorstandss­precher Reiner Mellis (v.l.).

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