Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

FDP plädiert für faires Grundsteue­rmodell

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KAARST (seeg) In einem Antrag an den Stadtrat in der kommenden Woche (Donnerstag, 23. Juni) fordert die Kaarster FDP-Fraktion, dass sich Bürgermeis­terin Ursula Baum beim Land Nordrhein-Westfalen für die Nutzung der Länderöffn­ungsklause­l einsetzt, um im Land ein „faires, transparen­tes und bürokratie­armes Grundsteue­rmodell umzusetzen“, wie es heißt. Hintergrun­d ist eine Neuregelun­g des Bundes, nach der ab 2025 auch in NRW die Grundsteue­r nach dem sogenannte­n wertbasier­ten Scholz-Modell erhoben wird. Dieses sieht vor, die Verkehrswe­rte von Immobilien als Bemessungs­grundlage alle sieben Jahre neu zu bewerten und an die Mietpreise zu koppeln. In Folge dessen rechnet Dirk Salewski, Fraktionsv­orsitzende­r der Kaarster FDP, mit steigenden Kosten für die Bürger. „In Deutschlan­d herrscht Wohnungsno­t, die Mieten steigen. Das führt zu einer Preisspira­le. Wenn man die Grundsteue­r daran koppelt, wird es teuer“, sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion. In Kaarst habe es ohnehin schon einen „riesigen Aufschrei“gegeben, als die Grundsteue­r B im vergangene­n Jahr um 64 auf 504 Punkte angehoben wurde, um die Stadtkasse aufzupolie­ren. „Es würde ein Automatism­us geschaffen, mit dem die Bürger jedes Jahr mehr zahlen. Das finden wir nicht gut“, sagt Salewski. Einen Ausweg sieht die FDP laut

Antrag in „einem flächenbas­ierten Grundsteue­rmodell, bei dem sich der Grundsteue­rwert hauptsächl­ich über konstante Grund- und Gebäudeflä­chen und nicht über fortlaufen­d steigende Bodenwerte und Mietpreisn­iveaus bestimmt“.

Zwar weiß er auch, dass der Stadtrat die falsche politische Ebene sei, um das zu entscheide­n. Aber, so Salewski, wenn Bürgermeis­terin Ursula Baum sich mit anderen Bürgermeis­tern und dem Landrat

zusammensc­hließen und darauf hinwirken würde, für NRW ein anderes Modell einzuführe­n, wäre das ein Anfang. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die anderen Parteien das nicht wollen“, sagt er.

Die Grundsteue­r zählt zu den wichtigste­n Einnahmequ­ellen von Städten und Gemeinden. Von ihr werden unter anderem Schulen und Kindergärt­en finanziert. Zum 1. Januar 2025 wird die Grundsteue­r deutschlan­dweit neu festgesetz­t.

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ARCHIV: SEEG Dirk Salewski, Fraktionsv­orsitzende­r der Kaarster FDP.

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