Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Zuckerfabrik-Areal: Zentrum macht Druck auf die Stadt
DORMAGEN (ssc) „Die Stadt muss beim Zuckerfabrikgelände wieder ins Verhandeln kommen!“Das fordert das Zentrum in Gestalt von Ratsmitglied Michael Kirbach jetzt in einer Pressemitteilung. Die Zukunft des 124 Hektar großen Areals ist immer noch unklar. Derzeit gibt es eine Patt-Situation zwischen der Stadt als Planungs- und Genehmigungsbehörde sowie Edeka als Grundstückseigentümerin, die sich über die Nutzung der Fläche uneinig sind. Die Stadt würde gerne das „Forum D“an der Stelle bauen, wo Edeka einen neuen Markt errichten möchte.
„Das Zuckerfabrikgelände ist die zentrale Fläche im Masterplan-Innenstadt (ISEK). Wann bietet sich schonmal die Gelegenheit eine so große zentrale Fläche komplett neu zu gestalten? Die von der Verwaltung vorgelegten Pläne enthalten keinen Lebensmittelmarkt! Was eine berechtigte Forderung des Grundstückeigentümers ist und die Nahversorgung an dieser Stelle verbessern würde“, schreibt das Zentrum. Dies sei keine Gesprächsgrundlage für Edeka, „was wohl jeder Bürger nachvollziehen kann“. Es gebe in
Dormagen „ein massives Kommunikationsproblem zwischen Verwaltung und Bürgern sowie Investoren, was auch unlängst bei der geplanten Innenraumverdichtung Jussenhofstraße erneut zutage trat“. Das Zentrum fürchtet nun den Abbruch des Projektes.
„Abwehransprüche der Industrie wiegen hier schwer, in Nievenheim, am Jussenhof sowie beim ‚Bürgerdialog‘ zum Wohnungsbau in Dormagen dagegen spielen die Belange der Menschen offensichtlich für die Verwaltung nur eine untergeordnete Rolle“, kritisiert Hans-Joachim Woitzik, Fraktionsvorsitzender des Zentrums. „Schon im Planungsausschuss hatten wir angeregt, einen Vertreter der Edeka Rhein-Ruhr einzuladen, um mal miteinander, anstatt übereinander zu reden. Hierzu gab es von der Verwaltung nur ein Schulterzucken. Eigentlich ist die Lösung ganz einfach: Warum reicht man sich nicht die Hand, plant im Erdgeschoss den Supermarkt und darüber in Geschossbauweise das Forum-D!?“Es könnten Baukosten gespart werden, und Infrastruktur wie Parkhaus gemeinsam genutzt werden, so das Zentrum.