Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Quirinus bringt Spaß in den Gottesdienst
Ein Stehbanner flattert im Wind: „wir feiern jesus – Die Familien-Messe.“steht darauf. Bunte Blumen sind mit Kreide auf den Boden gemalt – ein Werk der Kinder der St.-Paulus-Kndertagesstätte, auf der Wiese stehen Bänke, Kinder in allen Altersstufen spielen auf dem Kirchenvorplatz. Das brandneue Format des noch jungen katholischen Sendungsraums, der sich aus den bisherigen Seelsorgebereichen Neuss-Mitte, Neusser Süden und Rund um die Erftmündung gebildet hat, „Familien-Messe“feierte am Sonntag Premiere in der St. Paulus-Kirche in Weckhoven – unter freiem Himmel bei allerschönstem Sommerwetter und mit rund 80 Besuchern.
Die Idee geht zurück auf eine gemeinsame Initiative des Ehepaars Amélie und Christian Deppe, beide Pastoralreferenten, und Oberpfarrer Andreas Süß. „Die Familien sind die Zukunft der Kirche,“bringt Christian Deppe, der auch für die Musik am Keyboard verantwortlich war, die Intention auf den Punkt. Nach Corona sei es wichtig, sich zu zeigen, etwas anzubieten, „was zu machen“, so Oberpfarrer Andreas Süß, der seit September für den Sendungsraum Neuss als leitender Pastor zuständig ist.
Moderne Lieder, eine lockere Atmosphäre, kindgerechte Aufbereitung und Ansprache stehen für die Familien-Messe, die immer in enger Zusammenarbeit mit den Akteuren vor Ort vorbereitet wird. In Weckhoven haben sich Melanie Holländer, Lehrerin an der Gemeinschafts-Grundschule Kyburg, sowie die naheliegende KiTa mit allen Erzieherinnen, die auch vollzählig dabei waren, besonders engagiert und eingebracht.
Einer der Hauptakteure war jedoch der Neusser Stadtpatron höchstpersönlich: Quirinus. Als detailgetreue Handpuppe ist er fester Bestandteil der FamilienMesse und erklärt im Gespräch mit den menschlichen Liturgen, worum es in den biblischen Geschichten geht oder „moderiert“das nächste Lied an. „Die Puppe ist selbstgenäht von Ottilie Regel, einer älteren Dame aus Bayern, auf die wir nach einiger Recherche
gestoßen sind,“erklärt Regina Laudhan aus dem Vorbereitungsteam. „Ich habe ihr ein Foto der Statue geschickt und anhand dessen hat sie ihn gefertigt.“Der Quirinus soll sich als „roter Faden“durch das Format ziehen und der jungen Zielgruppe signalisieren: „Wenn er dabei ist, gibt es Spaß“. Als Wiedererkennungsmerkmal soll er auch die Handpuppen der Kirchen kennenlernen – Drache Elsa aus Rosellen etwa oder den
Konrad aus St. Konrad in Gnadental – und so alle Gemeinden verbinden.
Gabriele und Bernd Pick gehören „zwar eigentlich nicht zur Zielgruppe, denn wir haben ja schon Enkelkinder“, wie sie mit einem Schmunzeln zugeben, sind aber trotzdem begeistert von dem Format. „Die modernen Lieder haben mir sehr gut gefallen, Amélie Deppe hat toll gesungen und es ist schön, dass hier nach Corona
wieder ein bisschen Leben in die Gemeinde kommt,“so Gabriele Pick. Und Ehemann Bernd ergänzt „Gut, dass das einmal versucht wurde – und mit Erfolg, wie man sieht.“Iris Wilcke
Info Die nächste Familien-Messe ist zu Erntedank in Rosellen geplant. Ein erstes Vorbereitungstreffen findet Donnerstag, 18. August, um 20 Uhr statt. Fragen und Anmeldung bei Pastoralreferent Christian Deppe wenden (0151 43147692).