Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Wie viele Kita-Plätze ab 2023 fehlen
Das Kreisjugendamt hat dem Bildungsausschuss des Rates jetzt seine Prognose für den Bedarf in Korschenbroich vorgestellt. Der wird wohl wachsen, daher muss die Stadt das Betreuungsangebot deutlich aufstocken.
KORSCHENBROICH Wenn es um die Entwicklung der Betreuungsplätze für Kinder in Korschenbroich geht, zeigen die Zahlen seit 2013 stetig nach oben. Dennoch werden in den kommenden Jahren Betreuungsplätze fehlen, wie Andrea Kilian vom Kreisjugendamt im Ausschuss für Bildung, Soziales, Familie und Senioren deutlich machte. In ihrem Bericht, in dem sie die Planungsgrundlagen für das Jugendamt vorstellte, sagte Kilian, die Zahl von 1000 Plätzen sei in der Stadt erstmals im Jahr 2020/21 überschritten worden und steige seitdem weiter.
Die Anzahl der Mädchen und Jungen im Kindergartenalter werde jeweils zum Stichtag 1. August eines Jahres gezählt und nach Jahrgängen sortiert. Einen Betreuungsplatz rechne man für alle Kinder von drei Jahren bis zur Einschulung (Ü3), ebenso für alle Zwei-Jährigen (U3), aber nur für 40 Prozent der Ein-Jährigen und für drei Prozent der Kinder unter einem Jahr (U2).
Kilian stellte in ihrer Auswertung zum einen die aktuelle Situation aufgrund der gemeldeten Kinder für das Jahr 2023/24 vor, zum anderen eine Prognose für das Jahr 2024/25. „Wir haben dabei versucht, alle zu erwartenden Neubaugebiete einzubeziehen“, sagte sie. Bei den Ü3-Kindern in der gesamten Stadt Korschenbroich sind im nächsten Betreuungsjahr 16 gemeldet. Das Kreisjugendamt erwartet aber einen Bedarf von 56 Plätzen. Im Jahr 2024/25 geht das Kreisjugendamt von 35 gemeldeten Plätzen aus, weitere 18 fehlen. Bei den Ü3-Kindern sind die Zahlen für die gesamte Stadt noch deutlich negativer. Es fehlen für das Jahr 2023/24 insgesamt 39 Plätze für bereits gemeldete Kinder. In der Prognose für das Jahr fehlen sogar 70 Plätze „Es sind vor allem die Bereiche Pesch, Glehn und Liedberg, wo der Bedarf in den nächsten Jahren nicht ausreichen wird“, sagte Kilian. „Wir müssen da etwas tun, damit die Kinder auch dort versorgt werden.“
Bei den Neubaugebieten hat das Kreisjugendamt bis 2023/24 für die
Prognose in Kleinenbroich die Carbonnestraße mit sechs Wohneinheiten, die Düppheide mit 13 und den Martinshütter Weg mit fünf Wohneinheiten berechnet. In Liedberg und in Pesch geht es um 29 Wohneinheiten an der Schelsener Straße, vier an der Fuchsstraße und 22 an der südlichen Liedberger Straße. Schließlich wurden auch 50 Wohneinheiten an der Körschgens Weide in Glehn berücksichtigt.
Pro Wohneinheit rechnet das Kreisjugendamt mit statistisch 0,5 Kindern unter drei Jahren und 0,5 Kindern über drei Jahren. Die tatsächliche Zahl sei abhängig von der Art der Bebauung und könne langfristig noch nicht eingeschätzt werden. Dies gelte auch für Zuzüge von Familien in den Altbestand der Stadt. Wenn es einen unvorhergesehenen Bedarf gebe, könne im gesamten Stadtgebiet auf 95 Überbelegungsplätze zurückgegriffen werden, allerdings könne man dort keine Kinder unter drei Jahren unterbringen. Im Übrigen sollte man diese Plätze nicht dauerhaft ausschöpfen, auch um die Qualität in den Kindertagesstätten zu gewährleisten.
Für die nächsten Kindergartenjahre würden mit dem Waldkindergarten am 1. August 2022 40 zusätzliche Plätze geschaffen, zehn für Zweijährige und 30 Plätze für Kinder über drei Jahren. Kilian machte deutlich, dass aber weitere Maßnahmen im Bereich Liedberg aufgrund der geplanten Wohnbebauung erforderlich seien.
Dies gelte auch für den Bereich Glehn. Dort sei eine Erweiterung des Kindergartens St. Katharina geplant, mit zehn Plätzen für Kinder unter drei Jahren und 30 Plätzen für Kinder über drei Jahren.