Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Reiseunternehmen im Aufschwung
Rommerskirchener zeigen sich trotz steigender Corona-Zahlen optimistisch.
ROMMERSKIRCHEN Urlaubsbuchungen jeglicher Art haben Hochkonjunktur. Längst vorbei ist die Zeit der unsicheren Corona-Jahre 2020 und 2021. Nahezu alle Corona-Beschränkungen sind mittlerweile gefallen. Dem gegenüber stehen steigende Infektionszahlen einer neuen Sommerwelle. Wie verhalten sich die Urlauber? Wir haben bei zwei Reiseunternehmen in Rommerskirchen nachgefragt.
„Zurzeit ist alles im grünen Bereich. Wir können uns eigentlich nicht beklagen“, sagt Cornelia Küttelwesch von Gilbach-Reisen in Anstel. Das Busunternehmen bietet Tagesausflüge und mehrtägige Urlaube für Gruppen an. Bereits vergangenen Oktober habe es den ersten Buchungsboom gegeben. „Wir haben drei größere Italientouren dieses Jahr, die sind komplett ausgebucht“, sagt Küttelwesch. „Es fängt wieder an gut zu werden.“Die gestiegenen Energiepreise betreffen natürlich auch die Busflotte des Unternehmens: „Wir haben die aktuellen Katalogpreise von Anfang des Jahres nicht halten können. Es gibt einen pauschalen Aufschlag, dafür haben die meisten aber Verständnis.“Von einer aktuellen Unsicherheit der Kunden angesichts einer drohenden Omikron-Sommerwelle sei bei Gilbach bisher noch nichts zu spüren.
Auch Claudia Bölter, Inhaberin der CB Reiselounge in Rommerskirchen, ist von zahlreichen Stornierungen bisher verschont geblieben. „Toi, toi, toi bisher ist das nicht der Fall. Im Gegenteil, super viele fragen nach kurzfristigen Angeboten“, sagt die Reiseverkehrskauffrau.
In ihrem Büro hat sich die Nachfrage im ersten laufenden Halbjahr sehr erfreulich entwickelt: „Seit Mai 2021 spüren wir eine kontinuierliche Belebung des Geschäfts. Bis Ende 2021 lagen die Buchungswerte noch weit unter dem Niveau von 2018/19. So richtig angezogen hatte die Nachfrage ab diesem Januar“, sagt Bölter. Nicht nur seien Kunden wieder deutlich buchungsfreudiger, aufgrund des Bedarfs an Beratung und Aufklärung über Sicherheitsaspekte
sei auch ein Trend hin zum Reisebüro erkennbar. Beliebt seien nach wie vor die Ziele Spanien und Griechenland, ebenso Autoreisen innerhalb Deutschlands oder im benachbarten Ausland. Auch „once in a lifetime“-Reisen wie AntarktisExpeditionen werden 2022 stark nachgefragt. Nicht zuletzt durch den Ukraine-Krieg sind die Preise stark angestiegen, sagt Bölter: „Besonders bemerkbar machen sich die hohen Kerosinpreise auf der Fernstrecke.“Sie resümiert: „Wir sind verhalten optimistisch“, sagt Bölter. Ein Problem ist die sogenannte „Flex Option“, mit der Kunden ein kostenloses Rücktrittsrecht nutzen können. In dem Fall erhalten Bölter und Kolleginnen keine Vergütung für ihre Dienstleistung.