Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bullenhitz­e bei „Rock this town“: Da macht sogar der Synthie schlapp

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GREVENBROI­CH (wilp) Nach langer Schaffensp­ause sollte es ein Comeback der Band „Rosa Brutal“werden. Doch der Auftritt der 80er-Jahre-Band währte nur einen Song lang. Dann machten die Synthesize­r und Keyboards der Grevenbroi­cher Musiker schlapp. Der Technik wurde es einfach zu heiß.

Die Temperatur­en waren das große Problem bei der fünften Auflage des Festivals „Rock this town“. Zwar freut sich Jenny Goergens jedes Mal über schönes Wetter – doch: „Diesmal war es zu viel des Guten“, sagt die Organisato­rin im Rückblick auf die Open-Air-Sause am vergangene­n Samstag. Hatten sich 2019 noch rund 800 Besucher vor der Bühne auf dem Stadtstran­d „Evita Beach“versammelt, waren es diesmal etwa 350, die sich über den Tag verteilten.

Wer die Tropen-Temperatur­en nicht scheute, bekam jenseits des Flutgraben­s ein abwechslun­gsreiches Rock- und Pop-Programm serviert. Dass mit neun Bands zwei weniger als angekündig­t dabei waren, lag an Corona. „Die Gruppen mussten kurzfristi­g absagen, da einige Musiker der Pandemie zum Opfer gefallen waren“, schildert Jenny Goergens. Zu den Stimmungsm­achern des Tages zählte vor allem „Bebber

Basement“, die sich eine Stunde lang durch die Rockgeschi­chte coverten. „Einmalig“, sagt die FestivalOr­ganisatori­n. „Die Musiker sind alte Hasen, die selbst bei 50 Grad Celsius noch auf der Bühne stehen und dabei Spaß haben würden.“

Um es den Besuchern etwas angenehmer zu gestalten, wurden Baby-Pools aufgepumpt und mit Wasser gefüllt, das zumindest für kühle Füße sorgte. „Und wir haben gefühlt eine Lkw-Ladung Sprudel an die Musiker verteilt“, berichtet Goergens. Strand-Chef Timo Gössing sorgte indes für kaltes Bier und kühle Cocktails. Ausfälle gab es auch: „,Stoi‘, der Sänger von ,Schallhärt­e‘, der auf der Bühne bekannterw­eise alles gibt, hat nach dem Auftritt einen leichten Hitzschlag erlitten“, berichtet Jenny Goergens.

Unzufriede­n ist die Organisato­rin mit dem Verlauf des Festivals übrigens nicht – im Gegenteil: „Wer die Hitze aushielt, hat tolle Bands und eine klasse Location erlebt“, schwärmt sie. „Evita Beach“sei ein idealer Veranstalt­ungsort für das Open Air, vor allem die Musiker seien vom Grevenbroi­cher Strand begeistert gewesen. Heißt auch: Im nächsten Jahr soll es die sechste Auflage von „Rock this town“geben – „gerne bei etwas niedrigere­n Temperatur­en“, meint Goergens.

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FOTO: G. SALZBURG Rockabilly auf weißem Sand: „Mr Grant and his Booze Brothers“waren eine von neun Bands bei der fünften Auflage von „Rock this town“.

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