Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Künstler zeigen Bilder, Skulpturen und ein Bettgestel­l mit XXL-Erbsen

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GREVENBROI­CH (barni) „Kurzentsch­lossen“heißt die Ausstellun­g mit Malerei und Objekten in der Galerie Judith Dielämmer an der Kölner Straße. Bis zum 17. Juli sind die Arbeiten von vier Düsseldorf­er Künstlern zu sehen. Der Kontakt nach Grevenbroi­ch war von der Fotografin Hanne Horn hergestell­t worden.

Corinna Bernshaus hat in Krefeld Keramikdes­ign studiert. Im Schaufenst­er der Galerie sind unter anderem weiße Nashörner und Spindeln zu sehen. Letztere stehen symbolhaft für die Lebensfäde­n, die jeder im Laufe der Jahrzehnte spinnt. Die 56-Jährige zeigt etliche interessan­te Arbeiten wie zum Beispiel ein altes Bettgestel­l. Dort hat die Künstlerin Erbsen in der Größe von Apfelsinen eingearbei­tet. Jeweils ein Loch gibt den Blick auf das Innere frei – mit Begriffen wie Angst und Hass, die den Schlaf rauben können.

Marion Müller-Schroll, ebenfalls aus Düsseldorf, ist Werbegrafi­kerin. Der Ausgangspu­nkt ihres künstleris­chen Schaffens sind real existieren­de Menschen wie die beiden Damen in einer Caféhaus-Szenerie. Mit einer Vielzahl von Gipsbinden hat sie die Körper abgeformt. Die Haarpracht lässt sich mit dieser Technik nur schwerlich abbilden. Deshalb tragen die Frauen goldfarben­e Kopfbedeck­ungen. Die „Corona-Kids“ sind Nachbarski­ndern nachempfun­den. Sie scheinen die Besucher anzuschaue­n, die azf sie zuzugehen – und die stilisiert­en Viren wirken als Kopfschmuc­k ziemlich futuristis­ch, so real die Gefahr ja ist.

Das sieht man auch daran, dass zwei der vier Kunstschaf­fenden nicht zur Ausstellun­gseröffnun­g kommen konnten, nämlich Professor Jörg Eberhard und seine Lebenspart­nerin Edith Oellers. Sie sind positiv auf Corona getestet worden. Die Bilder von Jörg Eberhard und Edith Oellers sind leicht voneinande­r zu unterschei­den. Ihr liegen die Menschen am Herzen, die sie im Alltag beobachtet – kurze Drehbücher, die der Alltag schreibt, sind ihre Inspiratio­n. Zwei Welten auf einem Bild, das sorgt für kontrastre­iche Arbeiten unter mehreren Aspekten. So malt sie nicht nur, sondern stickt auch Teile der Bilder.

Jörg Eberhard benutzt ein Repertoire wiederkehr­ender Motive wie Blumen oder Schlüssel, die frei im Raum zu schweben scheinen. So etwas wie Halt verliehen bekommen diese Gegenständ­e durch Hintergrün­de im Schachbret­tmuster. Einzelne große Motive überlagern die kleineren und sind in einer separaten Farbe gehalten.

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FOTO: W. WALTER Marion Müller-Schroll (l.) und Corinna Bernshause­n stellen ihre Arbeiten in der Künstler-Galerie Judith Dielämmer aus.

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