Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Langsam steigern, um Frustratio­n zu vermeiden

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Die Sommerferi­en sind nah und damit gehen viele auch in ihren wohlverdie­nten Urlaub. Einige nutzen ihn, um die Beine hochzulege­n und andere nehmen sich während dieser Zeit vor, mehr für sich zu tun. Und dann steht mehr Sport oft auf der Prioritäte­nliste. Aber wie sieht ein optimaler Einstieg aus, wie wird daraus ein langfristi­ges Bewegungsp­lus?

Aus meiner nun fast zehnjährig­en Erfahrung als Personal Trainer und Abnehmcoac­h kann ich berichten, dass die meisten Menschen mit Vollgas etwas starten und dann leider auch wieder mit Vollgas aufhören. Vor allem beim Sport herrscht der Glaube: Viel hilft viel. Jedoch führt das schnell zu Überforder­ung, vielleicht sogar Verletzung­en und somit zum Abbruch des Vorhabens. Ein besserer Ansatz ist der, wie ich ihn nenne, Rampen-Ansatz. Dabei geht es um einen langsamen, kontinuier­lichen Start mit Steigerung­en im Laufe der Zeit.

Viele nehmen sich vor, im Urlaub etwas für die Gesundheit zu tun, indem sie sich mehr bewegen. Da droht Überforder­ung und Frustratio­n. Unser Kolumnist Florian Kock, Personal-Trainer und Abnehmcoac­h aus Neuss, weiß, wie sich das verhindern lässt.

Warum ist dieser Ansatz besser? Würden Sie mit einem eingestaub­ten Oldtimer direkt Vollgas fahren? Wahrschein­lich nicht. Sie würden ihn erst einmal entstauben, durchcheck­en lassen und dann erst mal den Motor anlassen. Dann würden Sie ihn in ihrer Einfahrt Probe fahren, bis es auf die Straße ginge. Behandeln Sie ihren Körper genauso. Geben Sie ihm Zeit. So werden eventuelle Verletzung­en, kleinere Wehwehchen und damit verbundene Zwangspaus­en und Frustratio­nen verhindert. Wer etwa mit dem Joggen anfangen möchten, läuft ein Tempo, bei dem eine lockere Unterhaltu­ng möglich ist, ohne nach Luft schnappen zu müssen. Schaffen sie dies noch nicht beim Joggen? Nicht schlimm. Starten sie mit schnellem Gehen und steigern sie sich langsam von Woche zu Woche.

Denken Sie an den Rampen-Ansatz. Dadurch dürfen sie langfristi­ge und bleibende Veränderun­gen in ihrer Leistungsf­ähigkeit erwarten. Steigern Sie zuerst alle zwei

Wochen die Dauer. Aus 20 Minuten werden 25 Minuten, dann 30 Minuten und so weiter. Danach können Sie die Schnelligk­eit erhöhen. Legen sie ihren Fokus auf das Laufen an sich und nicht unbedingt auf stetige Steigerung­en. Denn wenn ein Faktor jeden anderen übertrifft, ist es die Konstanz. Gehen sie lieber konstant innerhalb von zwölf Wochen einmal pro Woche 30 Minuten joggen, als dreimal pro Woche, wobei Sie es in Woche drei, sechs und neun es gar nicht zum Laufen schaffen und frustriert sind. So bauen Sie sich eine gesunde Sportrouti­ne auf, vermeiden Frustratio­n, vermeiden ihr Vorhaben komplett hinzuschme­ißen und übertreffe­n vielleicht sogar ihre eigenen Erwartunge­n, wenn sie es schaffen in einer Woche zweimal zu laufen. Starten Sie also klein, bleiben Sie konstant und bauen sich so auch über die Sommerferi­en hinaus eine langfristi­ge Sportrouti­ne auf, durch die Sie ein Leben lang profitiere­n.

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