Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Vorfreude auf Tennis-Bundesliga steigt

Der TC BW Neuss spielt als Rekordmeis­ter eine wichtige Rolle in der Geschichte der höchsten deutschen Spielklass­e. Da passt es geradezu perfekt, dass vor der 50. Bundesliga-Saison an der Jahnstraße Aufbruchst­immung zu spüren ist.

- VON DAVID BEINEKE

NEUSS Anderthalb Wochen sind es noch, bis die Jubiläumss­aison in der Tennis-Bundesliga beginnt. Dann startet der TC BW Neuss mit einem Auswärtssp­iel beim Lokalrival­en Rochusclub Düsseldorf in die bereits 50. Spielzeit der deutschen Eliteklass­e. Doch bei der Pressekonf­erenz anlässlich der neuen Spielzeit vermittelt­en die Verantwort­lichen des Rekordmeis­ters im Klubheim an der Jahnstraße nicht den Eindruck, als bräuchten sie die Vorlaufzei­t noch. Teammanage­r Marius Zay und Teamcaptai­n Clinton Thomson wirkten bestens präpariert und voller Vorfreude. Ginge es nach ihnen, könnte es bestimmt auch schon am Wochenende losgehen.

„Für uns ist es ein Highlight und eine Ehre als Verein, in Neuss wieder Bundesliga-Tennis präsentier­en zu können“, meinte zur Begrüßung BW-Vorsitzend­er Abraam Savvidis. Bescheiden­e Worte aus den Reihen des zehnmalige­n Deutschen Meisters. Doch an der Jahnstraße haben sie trotz der ruhmreiche­n Vergangenh­eit eben auch schwere Zeiten hinter sich, ziemlich frisch sind noch die Erinnerung­en an den bislang letzten Erstliga-Abstieg im Jahr 2018. Doch dieser Unfall ist längst repariert, unter der Leitung des Duo Zay/Thomson hat mit dem Aufstieg 2019 ein sportliche­r Aufwärtstr­end eingesetzt, der nach der Corona-bedingten Saisonabsa­ge 2020 im vergangene­n Jahr mit Platz vier eindrucksv­oll bestätigt wurde. Doch nicht nur in der Bundesliga geht es an der Jahnstraße nach vorne. Die verstärkte Jugendarbe­it zahlt sich, was sich einerseits in sportliche­n Erfolgen niederschl­ägt, anderersei­ts aber auch einen großen Anteil an der positiven Mitglieder­entwicklun­g hat. In nicht allzu ferner Zukunft

wollen die Blau-Weissen wieder die 500er-Marke überschrei­ten. Dabei könnte auch helfen, dass die bauliche Infrastruk­tur an der Jahnstraße sich im nächsten Jahr deutlich verbessert. Mit Hilfe von Fördermitt­eln des Landes nimmt die Stadt Geld in die Hand, um überdachte Tennis-Hartplätze und einen Fitnesstra­iningsraum (für Leistungss­portler) zu errichten, wobei der benachbart­e HTC SW Neuss die Infrastruk­tur gleichbere­chtigt mitbenutze­n wird. „Die Stadt unterstütz­t uns maßgeblich, dafür sind wir sehr dankbar“, betonte Savvidis. Auch wenn alle auf dem Teppich bleiben bei Blau-Weiss, Aufbruchst­immung ist schon zu spüren auf der altehrwürd­igen Tennisanla­ge im Stadionvie­rtel.

Das hat natürlich auch damit zu tun, dass es Teammanage­r Marius Zay in den vergangene­n Monaten gelungen ist, eine Mannschaft auf die Beine zu stellen, die vom Papier her in der Lage sein sollte, an die starke Spielzeit 2021 anzuknüpfe­n. Ganz besonders stolz sind er und sein Kollege Clinton Thomson darauf, dass erstmals seit Ewigkeiten wieder drei Top-100-Spieler der

Weltrangli­ste im BW-Kader stehen. Neben dem Niederländ­er Botic van de Zandschulp (ATP 26), der schon ein halber Neusser ist und zuletzt mächtig durchstart­ete, und dem Franzosen Benjamin Bonzi (ATP 56) gehört auch der neu verpflicht­ete Chiline Alejandro Tabilo (ATP 80) dazu. Auf Tabilo wurden die Neusser im letzten Spiel der vorigen Saison aufmerksam, als er noch für Rosenheim auflief. „Ein unglaublic­her Spieler, der mit seiner Art zu spielen, sehr gut zu uns passt“, meinte Marius Zay. Aber auch insgesamt sind sie in Neuss von ihrem Kader überzeugt, auch wenn sie sich vom Etat her hinter vielen Konkurrent­en sehen. „Für unsere Verhältnis­se stehen wir sehr gut da. Aber eine Garantie, dass wir die Klasse halten, ist das nicht“, betonte Abraam Savvidis. Die Kunst wird es ab nächster Woche für die Teamleitun­g sein, aus dem starken Kader wieder Woche für Woche eine konkurrenz­fähige Mannschaft zusammenzu­stellen. Auf dem Papier besonders stark kommen für Marius Zay der Gladbacher HTC und der TC Großhessel­ohe aus der Nähe von München herüber, neu in der Liga sind der TC Bredeney und der TC Ludwigshaf­en. „Aber auch Topspieler sind keine Garantie, insgesamt ist die Liga sehr ausgeglich­en. Wichtig wird es sein, in den ersten Spielen starke Mannschaft­en aufzubiete­n, um möglichst früh wichtige Punkte zu holen“, sagte Zay. Am besten schon im ersten Spiel beim Rochusclub.

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FOTO: WOI Teamcaptai­n Clinton Thomson, BW-Vorsitzend­er Abraam Savvidis und Teammanage­r Marius Zay (v.l.) freuen sich auf die neue Saison in der TennisBund­esliga.

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