Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ötte plant Musikvideo-Dreh in New York

-

Ohrwurm-Alarm! Wenn jemand zum ersten Mal nach New York reist, dann hat man direkt diesen Udo-Jürgens-Song im Ohr: von dem Typ, der abends Zigaretten holen geht und davon träumt, einfach mal aus allen Zwängen zu fliehen. Aber mit Träumen von Alltagsflu­cht wie in „Ich war noch niemals in New York“hat das, was der Neusser Musiker Christian Otte, der unter seinem Künstlerna­men Ötte bis weit über die Musikszene des Rhein-Kreises Neuss hinaus bekannt ist, plant, nichts zu tun. Vielmehr erfüllt sich der Rockmusike­r mit seiner Frau endlich einen lange gehegten Traum – und verbindet das gleich mit der Erfüllung eines zweiten. „Wir wollten im Grunde schon immer mal nach New York, aber es ist eben auch immer etwas dazwischen gekommen“, sagt Ötte. In diesem Sommer ist es endlich soweit: Es geht in den Flieger und einmal rüber über den Atlantik. Und da wird Ötte dann auch gleich ein Musikvideo drehen. New York City, das ist schließlic­h die Stadt, die niemals schläft und sich ständig neu erfindet. Das passt zum Geist der Rockmusik.

Ötte will die Stadt aber nicht nur besichtige­n und ein Video drehen. Er wird auch ein Reisebuch schreiben. Das Motto: sechs Tage, sechs Kapitel, sechs Songs. Jeden Tag, den er im Big Apple verbringen wird, will er eigens beleuchten. Zu einem dieser sechs Songs – Ötte wird auf Deutsch und auf Englisch singen – wird dann das Video entstehen. Der Song-Titel „No Day Shall Erase You“ist dem Satz „No

Day Shall Erase You From The Memory Of Time“entlehnt, der im „9/11 Memorial Museum“zu lesen ist, an die Opfer der Terroransc­hläge vom 11. September 2001 in New York erinnert und eigentlich vom römischen Dichter Virgil stammt. In seinen sechs Songs blickt Ötte aus verschiede­nen Perspektiv­en auf New York und dabei natürlich auch auf die tragischen Tage und dunklen Stunden der Stadt sowie die Erinnerung­skultur.

Aber er hat natürlich auch einen Blick für das Helle. Und was das in einer Stadt ausmacht, sind auch immer die Menschen. Im Vorfeld seiner Reise hat Ötte über das Internet New Yorker kontaktier­t, die ihm vor Ort bei der Umsetzung des Musikvideo­s helfen werden. „Da geht es zum Beispiel darum, vor Ort eine Gitarre zu leihen oder auch um das Finden passender Orte für den Videodreh“, sagt Ötte. Einer dieser Orte, der auf seiner Liste steht, befindet sich im 80. Stock: eine Aussichtsp­lattform, auf der alles ganz in Weiß gehalten ist. „Das sieht wirklich richtig cool aus“, sagt Ötte. Und unter seinen Kontakten entpuppte sich ein Mann aus New York sogar als Besitzer eines kleinen Buch-Verlags. Da soll Öttes Buch dann erscheinen. Doch bis dahin ist noch viel zu tun, schließlic­h steckt Ötte gerne viel Liebe ins Detail. 2023 soll das Werk aber fertig sein. Die

Songs sollen dann als DownloadCo­des darin enthalten sein.

Erst einmal geht es jetzt aber darum, die Reise nach New York zu genießen. Einen Ort, den nicht jeder Tourist aufsucht, hat Ötte dabei schon fest in seinen Besichtigu­ngsplänen vermerkt – und dafür muss er rüber nach New Jersey. Dort befindet sich ein Denkmal für Frank Sinatra. „Da muss ich als Sinatra-Fan einfach hin“, sagt Ötte.

Andreas Buchbauer

 ?? ARCHIV-FOTO: ÖTTE BAND ?? Ötte (M.) – hier mit seiner Band – hat sechs neue Songs fertig. Zu einem davon wird ein Musikvideo in New York gedreht.
ARCHIV-FOTO: ÖTTE BAND Ötte (M.) – hier mit seiner Band – hat sechs neue Songs fertig. Zu einem davon wird ein Musikvideo in New York gedreht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany