Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Erster Blick in die neue Gesamtschule
Die neue Gesamtschule in Büttgen hat Richtfest und Grundsteinlegung in einem gefeiert. Mit dabei waren die gesamte Stadtspitze sowie viele künftige Schüler. Das teuerste Bauprojekt in der Stadtgeschichte wird 2023 bezugsfertig sein.
BÜTTGEN Eigentlich sollte das Orchester der Gesamtschule zu Beginn des Richtfestes und der Grundsteinlegung der neuen Gesamtschule den Song „Happy“singen. Doch da viele Orchester-Mitglieder sowie die Dirigenten an Corona erkrankt sind, musste die erste große Feier an der neuen Gesamtschule am Risgeskirchweg ohne Live-Musik auskommen.
Das Fehlen des Orchesters tat der Stimmung aber keinen Abbruch. Bürgermeisterin Ursula Baum, Schuldezernent Sebastian Semmler und die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart waren für die Stadtspitze dabei, CDU, Grüne und SPD waren mit vielen Lokalpolitikern vertreten. Auch Volker Werker, Schulleiter des GBG, und Bruno von Berg, Schulleiter des AEG, wollten sehen, wie die neue Gesamtschule aussieht. „Wir machen das alles für euch Schüler, damit ihr ein neues Zuhause habt“, sagte Bürgermeisterin
„Haben Steckdosen und Waschbecken gezählt und um jeden Quadratzentimeter gekämpft“Daniel Wienold Schulleiter Gesamtschule
Baum in ihrer Begrüßungsrede. „Wir sind wieder ein Stück weiter und unserem Ziel näher gerückt“, so Baum weiter. In der Gesamtschule werden rund 50 Millionen Euro verbaut. „Der Neubau ist das Ergebnis der Erfolgsgeschichte Gesamtschule Kaarst-Büttgen“, erklärte Baum. Seit dem Startschuss sei diese Schulform beliebt gewesen. „Mit dem Neubau tragen wir als Schulträger der Entwicklung Rechnung“, so Baum. Trotz Corona und Lieferschwierigkeiten liegen die Bauarbeiten voll im Plan. „Es ist nicht immer alles glatt gelaufen, aber gemeinsam finden wir immer eine Lösung“, so Baum. Schulleiter Wienold ist froh, dass eine neue Schule das neue Rathaus als größtes Bauprojekt abgelöst habe. „Es ist ein Zeichen für die Zukunft dieser Stadt und ein Zeichen für 50 weitere Jahre erfolgreicher Arbeit am Bildungsstandort in Kaarst“, so Wienold. Acht Jahre habe er mit seinen Kollegen am Raumkonzept für den Neubau gefeilt. „Wir haben Waschbecken und Steckdosen gezählt und um jeden Quadratzentimeter gekämpft“, erinnert sich Wienold:
„Man kann sich freuen, in eine Schule zu kommen, die allen Ansprüchen genügt.“
Für Hans-Walter Klein, Geschäftsführer des Generalunternehmers Goldbeck West GmbH, war der heiße Sommertag ein ganz Besonderer: Er kann sich nicht daran erinnern, dass er schon einmal eine Grundsteinlegung und ein Richtfest gemeinsam gefeiert hat. „Das ist schon rekordverdächtig“, sagte er. Die Schule wird in einer systematisierten Bauweise mit Fertigbauteilen gebaut. „Wir bauen die hier analog dem Lego-System zusammen“, so Klein. Dadurch sei die Bauzeit so gering und nachhaltig. Die Geschossfläche
beträgt 21.000 Quadratmeter, insgesamt sind 1500 Fertigbauteile in der neuen Gesamtschule verbaut worden. „Das ist schon enorm“, so Klein. Es seien lichtdurchflutete Foyers, tolle Pausenhöfe, eine geräumige Mensa und moderne Klassenräume entstanden. „Ich bin sicher, dass wir die Herausforderungen, die noch auf uns warten, gemeinsam meistern werden“, zeigte sich der Generalunternehmer optimistisch was die geplante Fertigstellung angeht. Diese ist für das letzte Quartal im Jahr 2023 geplant.
Nach der Grundsteinlegung und dem traditionellen Richtfest führten die Bauherren erstmals durch die neue Schule. Die Nutzfläche der Schule beträgt 18.200 Quadratmeter, die Sporthalle wird 2700 Quadratmeter groß sein, die Außenanlage 7600 Quadratmeter. Die Aula ist auf 599 Schüler ausgelegt, über sieben Treppenhäuser geht es in den ersten Stock zu den Fach- und Klassenräumen. Sogar ein Hauswirtschaftsraum wird eingerichtet, in dem die Schüler unter anderem das Bügeln lernen. Drei Musikräume, zwei Kunsträume, ein Werkraum, ein Technikraum, ein Maschinenraum, zwei Informatikräume sowie sieben Räume für naturwissenschaftliche Fächer räumen das breite Angebot der neuen Gesamtschule ab.