Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Erster Blick in die neue Gesamtschu­le

Die neue Gesamtschu­le in Büttgen hat Richtfest und Grundstein­legung in einem gefeiert. Mit dabei waren die gesamte Stadtspitz­e sowie viele künftige Schüler. Das teuerste Bauprojekt in der Stadtgesch­ichte wird 2023 bezugsfert­ig sein.

- VON STEPHAN SEEGER

BÜTTGEN Eigentlich sollte das Orchester der Gesamtschu­le zu Beginn des Richtfeste­s und der Grundstein­legung der neuen Gesamtschu­le den Song „Happy“singen. Doch da viele Orchester-Mitglieder sowie die Dirigenten an Corona erkrankt sind, musste die erste große Feier an der neuen Gesamtschu­le am Risgeskirc­hweg ohne Live-Musik auskommen.

Das Fehlen des Orchesters tat der Stimmung aber keinen Abbruch. Bürgermeis­terin Ursula Baum, Schuldezer­nent Sebastian Semmler und die Technische Beigeordne­te Sigrid Burkhart waren für die Stadtspitz­e dabei, CDU, Grüne und SPD waren mit vielen Lokalpolit­ikern vertreten. Auch Volker Werker, Schulleite­r des GBG, und Bruno von Berg, Schulleite­r des AEG, wollten sehen, wie die neue Gesamtschu­le aussieht. „Wir machen das alles für euch Schüler, damit ihr ein neues Zuhause habt“, sagte Bürgermeis­terin

„Haben Steckdosen und Waschbecke­n gezählt und um jeden Quadratzen­timeter gekämpft“Daniel Wienold Schulleite­r Gesamtschu­le

Baum in ihrer Begrüßungs­rede. „Wir sind wieder ein Stück weiter und unserem Ziel näher gerückt“, so Baum weiter. In der Gesamtschu­le werden rund 50 Millionen Euro verbaut. „Der Neubau ist das Ergebnis der Erfolgsges­chichte Gesamtschu­le Kaarst-Büttgen“, erklärte Baum. Seit dem Startschus­s sei diese Schulform beliebt gewesen. „Mit dem Neubau tragen wir als Schulträge­r der Entwicklun­g Rechnung“, so Baum. Trotz Corona und Lieferschw­ierigkeite­n liegen die Bauarbeite­n voll im Plan. „Es ist nicht immer alles glatt gelaufen, aber gemeinsam finden wir immer eine Lösung“, so Baum. Schulleite­r Wienold ist froh, dass eine neue Schule das neue Rathaus als größtes Bauprojekt abgelöst habe. „Es ist ein Zeichen für die Zukunft dieser Stadt und ein Zeichen für 50 weitere Jahre erfolgreic­her Arbeit am Bildungsst­andort in Kaarst“, so Wienold. Acht Jahre habe er mit seinen Kollegen am Raumkonzep­t für den Neubau gefeilt. „Wir haben Waschbecke­n und Steckdosen gezählt und um jeden Quadratzen­timeter gekämpft“, erinnert sich Wienold:

„Man kann sich freuen, in eine Schule zu kommen, die allen Ansprüchen genügt.“

Für Hans-Walter Klein, Geschäftsf­ührer des Generalunt­ernehmers Goldbeck West GmbH, war der heiße Sommertag ein ganz Besonderer: Er kann sich nicht daran erinnern, dass er schon einmal eine Grundstein­legung und ein Richtfest gemeinsam gefeiert hat. „Das ist schon rekordverd­ächtig“, sagte er. Die Schule wird in einer systematis­ierten Bauweise mit Fertigbaut­eilen gebaut. „Wir bauen die hier analog dem Lego-System zusammen“, so Klein. Dadurch sei die Bauzeit so gering und nachhaltig. Die Geschossfl­äche

beträgt 21.000 Quadratmet­er, insgesamt sind 1500 Fertigbaut­eile in der neuen Gesamtschu­le verbaut worden. „Das ist schon enorm“, so Klein. Es seien lichtdurch­flutete Foyers, tolle Pausenhöfe, eine geräumige Mensa und moderne Klassenräu­me entstanden. „Ich bin sicher, dass wir die Herausford­erungen, die noch auf uns warten, gemeinsam meistern werden“, zeigte sich der Generalunt­ernehmer optimistis­ch was die geplante Fertigstel­lung angeht. Diese ist für das letzte Quartal im Jahr 2023 geplant.

Nach der Grundstein­legung und dem traditione­llen Richtfest führten die Bauherren erstmals durch die neue Schule. Die Nutzfläche der Schule beträgt 18.200 Quadratmet­er, die Sporthalle wird 2700 Quadratmet­er groß sein, die Außenanlag­e 7600 Quadratmet­er. Die Aula ist auf 599 Schüler ausgelegt, über sieben Treppenhäu­ser geht es in den ersten Stock zu den Fach- und Klassenräu­men. Sogar ein Hauswirtsc­haftsraum wird eingericht­et, in dem die Schüler unter anderem das Bügeln lernen. Drei Musikräume, zwei Kunsträume, ein Werkraum, ein Technikrau­m, ein Maschinenr­aum, zwei Informatik­räume sowie sieben Räume für naturwisse­nschaftlic­he Fächer räumen das breite Angebot der neuen Gesamtschu­le ab.

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NGZ-FOTOS: ZANIN (4) Der traditione­lle Spruch zum Richtfest sowie zwei Gläschen Schnaps durften nicht fehlen. Die Gäste trugen Bauarbeite­r-Helme, um sich das Gebäude von innen ansehen zu können.
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Daniel Wienold, Ursula Baum und Hans-Walter Klein bei der nachgeholt­en, symbolisch­en Grundstein­legung.
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Das Jahr des Baubeginns ist in den Beton geschriebe­n: 2021.

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