Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Ein Stück Hemmerden in „Manta Manta 2“
Am Mittwoch ist eine Filmcrew im Dorf aufgeschlagen: Auf einem Feldweg wurde eine Szene für die Fortsetzung des Kult-Films gedreht. Am Set waren auch Til Schweiger und Michael Kessler. Manta-Fans aus der Region sind begeistert.
HEMMERDEN Boah, ey! „Manta Manta 2“in Grevenbroich! Das gibt es nicht alle Tage. Klar, dass die Crew von Constantin Film am Mittwoch für einiges Aufsehen in Hemmerden gesorgt hat. Wann wird hier schon mal ein Film gedreht? Und dann auch noch mit Stars wie Til Schweiger und Michael Kessler... Am Rande des Grevenbroicher Stadtteils wurden Szenen für die Fortsetzung der Actionkomödie aus dem Jahr 1991 gedreht – konkret auf einem Feldweg zwischen Hemmerden und dem kleinen Ort Busch.
Die Kulisse ist von der Crew – vor Ort waren geschätzt 70 Filmleute – allerdings weiträumig abgesperrt worden. Die Stars sollten vor neugierigen Blicken geschützt werden. Zuschauen ging da nur aus der Ferne. Immerhin: Ein paar Radfahrer und Fußgänger konnten zumindest schemenhaft erkennen, was sich gut 300 Meter weiter auf dem gesperrten Weg in der Peripherie abspielte: Da war die Silhouette eines Sportwagens zu erkennen und ein braun gebrannter Mann, der im weißen Muskelshirt lässig am Kotflügel gelehnt steht – nicht unwahrscheinlich, dass es sich dabei um Schauspieler Til Schweiger handelte.
Drumherum: jede Menge Hightech. Kameras, Mikros, spezielle Aufbauten, um das Licht zu reflektieren. Bei Temperaturen um 30 Grad dürfte der Dreh selbst für erfahrene Filmleute am Set eine Herausforderung gewesen sein. Welche Szene genau dort gedreht wurde, wollten die Mitglieder von Constantin Film vor Ort nicht verraten: Sie gingen sparsam um mit Informationen,
wollten vermeiden, dass vor dem Filmstart zu viele Details an die Öffentlichkeit gelangen. Allerdings dürften auch Fahrtszenen gedreht worden sein.
Dafür sprach einiges an Equipment, das vor Ort zu sehen war. So war beispielsweise jenes „SchleppAuto“am Sportzentrum Schulstraße deponiert, das schon beim Dreh eines Sat1-Krimis mit Tom Beck nahe des Kraftwerks Neurath zum Einsatz gekommen war – und bei „Cobra 11“sowieso. Mit dem speziell konstruierten Gefährt, das an einen Pickup erinnert, kann der Kameramann von der „Ladefläche“aus frontal durch die Windschutzscheibe in das vermeintlich fahrende Auto filmen. Auch Drohnen kamen am Mittwoch bei Hemmerden zum Einsatz.
Dass die Dreharbeiten für den Film mit Berti (Til Schweiger), Uschi (Tina Ruland) und Klausi (Michael
Kessler) diesen Juni beginnen sollten, war bereits vorher bekannt geworden. Und Michael Kessler verriet über seine Facebook-Fan-Seite, dass er diesen Mittwoch einstieg: „Boah, ey! 1. Drehtag!“postete der Schauspieler mit dem Bild eines „Regiestuhls“, auf dem sein Name und der Titel „Manta Manta 2“stehen. Im Hintergrund: Grevenbroicher Lössboden.
Dass ein Teil der Fortsetzung des Kult-Films, dessen bunt lackierter Star ein breiter Opel Manta B ist, ausgerechnet in Grevenbroich gedreht wird, findet Kirsten Crombach „mega klasse“: Die 50-Jährige ist Vorsitzende des Vereins „Manta de Cologne“, einem Zusammenschluss von Manta-Enthusiasten im Großraum Köln. „,Manta Manta‘ habe ich damals im Autokino geschaut. Und zwar in einem Manta sitzend“, sagt die Rommerskirchenerin, die geradezu ins Schwärmen gerät, als sie erfährt, dass der zweite Teil „vor ihrer Haustür“gedreht wird: „Ein Highlight. Und ein Grund mehr, den Film aufmerksam zu verfolgen.“
Den weißen Manta B GSI von damals fährt Crombach immer noch. „Den pflege ich seit 31 Jahren“, sagt sie. Auf einen Fuchsschwanz am Auto kann sie verzichten, aber ein bisschen mehr Leistung durfte es sein: 150 statt 110 PS dank eines stärkeren Motors, original aus der Zeit, versteht sich. „Manta zu fahren, ist ein besonderes Gefühl. Das ist einfach einmalig“, sagt Crombach, die die Begeisterung für das Opel-Modell nicht allein hegt: Auch ihren Lebensgefährten hat das Manta-Fieber gepackt. Zur Familie zählen insgesamt fünf der Rüsselsheimer „Rochen“.