Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neue Fahrgeschä­fte auf der Kirmes

Der Aufbau der Fahrgeschä­fte auf dem Kirmesplat­z begann verspätet und läuft auf Hochtouren. Unter den 42 Schaustell­ern sind einige „Neulinge“in Dormagen. Wir haben einen Rundgang über den Rummel gemacht.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

DORMAGEN Dormagen ist beliebt. Das versichert Uwe Kosbab, der zusammen mit seinem Sohn Patrick der Architekt der Dormagener Kirmes ist. „Wir hatten rund 400 Bewerbunge­n“, erzählt er. Mit dem Ergebnis ist er sehr zufrieden, „die Besucher können sich über eine wirklich attraktive Kirmes freuen, die viel Abwechslun­g bietet.“Und neue Fahrgeschä­fte, die zum ersten Mal in der Stadt sind. Aber es gab auch Absagen, weil Schaustell­ern schlichtwe­g das Personal fehlte.

In den vergangene­n Wochen und Monaten hatten Kosbab und die Mitstreite­r im Arbeitskre­is „Kirmesplat­z“des Bürger-Schützen-Vereins keine Langeweile, bis das Programm endlich stand. „Die weltweiten Probleme, die es in einer Vielzahl von Bereichen gibt, haben natürlich auch Schaustell­er erwischt.“So musste die „Schlittenf­ahrt“aus technische­n Gründen wieder absagen, weil ein Chip fehlte, um das Fahrgeschä­ft wieder in Gang zu bringen. Ähnlich erwischte es auch das Laufgeschä­ft „Villa Wahnsinn“. Und auch aus dem Gastspiel des 42 Meter hohen Propellers „Freak“wird nichts, „die haben einfach kein Personal zusammenbe­kommen“, sagt Kosbab.

Er machte aus der Not eine Tugend und holte Neuheiten in die Stadt. So die Kinder-Achterbahn „Tom der Tiger“, der gleich am Anfang des Kirmesplat­zes aufgebaut ist. Diese Attraktion für Kinder ist vor ein paar Jahren zur schönsten Achterbahn in Deutschlan­d gekürt worden. Für die „Villa Wahnsinn“kommt das „Monsterhau­s“aus Karlsruhe. Neu ist auch der Eisverkauf­swagen „Eis-Lok“, von der Kosbab schwärmt und die Nebeleffek­te aus der Lok-Mündung zeigt. „Die stellen ihr Eis selbst her.“Ein optischer Hingucker ist auch das Fahrgeschä­ft

„Mr. Beat“aus Euskirchen, das in Dormagen seine Premiere feiert und rasanten Fahrspaß verspricht.

Für diejenigen unter den KirmesFans, die es besonders schnell mögen, ist wieder der „High Impress“am Start. Inhaber Louis Oberschelp ist „froh, dass wir wieder raus und auf die Kirmesplät­ze können“. Er besitzt eines der schnellste­n Fahrgeschä­fte weltweit. „Hinzu kommen Effekte mit Wasser, Feuer, Nebel und Laser.“Zu den Klassikern gehören auch in diesem Jahr das Kinder-Karussell, der benachbart­e Auto-Scooter „Moto Vision“und die rasante „Octopussy“-Krake.

Kosbab und Schaustell­er betonen, dass trotz aller Kostenstei­gerungen, von denen die Fahrgeschä­ft-Inhaber betroffen sind, die Preise entweder stabil bleiben oder nur moderat erhöht werden. Da geht es um maximal 20 Prozent oder 50 Cent. In Gesprächen mit Schaustell­ern werden deren Nöte deutlich. „Die Zeiten sind ganz sicher nicht leicht“, sagt Adriano Wegener von der Achterbahn „Tom der Tiger“. „Wir versuchen die Preise zu halten. Denn irgendwo ist für die Kunden auch eine Grenze erreicht und sie leisten sich einen Besuch nicht mehr.“Andreas Hoster ist mit seiner „Amazona Bahn“in Dortmund beheimatet. Sein Weg, die Belastunge­n geringer zu halten, lautet: „Kurze Wege nehmen.“Das heißt, dass er und viele andere Schaustell­er für ein Gastspiel nicht durch die halbe Republik fahren. „Eine Tankfüllun­g des Transporte­rs kostet mich 1100 Euro. Das geht nicht.“Also werden die Gastspiele so geplant, dass sie in einer vernünftig­en Reihenfolg­e liegen.

„Diese Erfahrung haben wir bei der Verpflicht­ung der Schaustell­er auch gemacht“, erzählt Kosbab. „Mal eben aus der Schweiz nach Dormagen fahren, das gibt es nicht mehr.“Lous Oberschelp spricht von „doppelt so hohen Transportk­osten“. Wenn die Fahrt in seinem „High Impress“jetzt 50 Cent teurer wird, bleibt unterm Strich deutlich weniger für ihn übrig als vor der Corona-Krise und dem Ukraine-Krieg. Die Schaustell­er sind gleichwohl zuversicht­lich, dass die Dormagener am Wochenende nach zwei Jahren ohne das Kirmes-Vergnügen an der Walhovener Straße zahlreich kommen und die Angebote nutzen.

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FOTOS: SCHUM Randy Filder steuert den Aufbau des „Monsterhau­s“. Der Inhaber der Geisterbah­n ist zuversicht­lich, dass der Rummelplat­z voll sein wird.
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Uwe Kosbab ist Chef des Kirmesplat­zes. Er bestimmt, wer wohin darf.
 ?? ?? Das Maskottche­n der Achterbahn „Tom der Tiger“.
Das Maskottche­n der Achterbahn „Tom der Tiger“.
 ?? ?? Bunt und fröhlich: der „Samba Balloon“.
Bunt und fröhlich: der „Samba Balloon“.

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