Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Jetzt auch Proteste in Rheinfeld
Anwohner lehnen eine Bebauung des Areals hinter dem Lidl-Markt ab.
RHEINFELD (schum) Auf der Petitions-Plattform change.org haben bis Mittwochmittag 95 Unterstützer ihre Stimme abgegeben, in der Sitzung des Stadtrates am heutigen Donnerstag werden Vertreter der „Initiative gegen modulare Blockbebauung auf der Bürger-Schützen-Allee in Dormagen“in der Einwohnerfragestunde sich zu Wort melden. Sie wenden sich gegen die Pläne der Stadt, im Rahmen des „Sonderprogramms Wohnungsbau“eine Fläche hinter dem Lidl-Markt in Rheinfeld mit Wohnungen zu bebauen, in denen zunächst Geflüchtete unterkommen sollen. „Das ist ein nicht nachhaltiger Schnellschuss“, sagen die Sprecher der Initiative, Matthias Eisel, Patrick Borowski, Thomas Utzerath und Adam Beduch. „Insbesondere das Thema Bürgerbeteiligung ist hier definitiv zu kurz gekommen. Wir fühlen uns hier regelrecht überfahren. Über den Bürgerdialog, der zu diesem Thema in der Kulle stattgefunden hat, haben wir lediglich im Nachgang über die lokalen Medien erfahren.“Der Plan, in Rheinfeld kurzfristig 30 Wohneinheiten zu errichten, sei aus ökologischer Sicht sehr fragwürdig. „Anstatt ressourcenschonend Bestehendes zu modernisieren, wird hier auf der grünen Wiese neu gebaut. Hier werden wertvolle, bisher landwirtschaftlich genutzte Flächen überbaut.“Gerade jetzt werde doch deutlich, wie gefährdet eine sichere Versorgung mit Nahrungsmitteln sei. Offene Flächen, die dafür sorgten, dass sich die heiße Luft im Sommer nicht staut, würden versiegelt, und es werde noch enger und stickiger.
Auch in anderen Stadtteilen hat sich bereits Widerstand geregt. So in Stürzelberg, wo in der Folge wohl keine Bebauung des Areals
neben dem Tennisplatz kommt. Auch in Delhoven reagieren Bürger verärgert, weil viele die vorgesehene Fläche am Rewe-Markt eher für den Neubau der TannenbuschSchule sähen.
In Rheinfeld ist die IG der Meinung, dass die Deichsanierung noch nicht abgeschlossen sei, „was aus unserer Sicht Voraussetzung für weitere Bebauung in Rheinfeld sein sollte“. Eine Wohnbebauung so nah am Schützenplatz könnte zudem negative Auswirkungen auf Veranstaltungen dort haben, da der Lärmschutz für die neuen Anwohner gewährleistet werden müsse.