Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

CDU: Wechsel mit „Geschmäckl­e“?

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Carola Westerheid­e (Stadtelter­n) soll Vorsitzend­e des Schulaussc­husses werden.

DORMAGEN (schum) Die anstehende­n und von der CDU-Fraktion beantragte­n personelle­n Umbesetzun­gen in Rat und Ausschüsse­n sorgen normalerwe­ise für kein Aufsehen und werden, wie bei anderen Fraktionen auch, so durchgewun­ken. Der Teufel steckt dieses Mal jedoch im Detail: Denn Schulaussc­huss-Mitglied Carola Westerheid­e soll neue Vorsitzend­e dieses Gremiums werden. Nur: Sie ist auch als Schriftfüh­rerin Mitglied im neu gewählten Vorstand der Stadtelter­n. Ein Interessen­skonflikt? Für die SPD hat dieser Vorgang ein „Geschmäckl­e“.

Die Stadt-Elternscha­ft Dormagen ist als Verein der Dachverban­d der Schulpfleg­schaften „mit dem Ziel, die Interessen aller Eltern von Schülerinn­en und Schülern in Dormagen zu bündeln und ihnen bei Verwaltung und Politik Gehör zu verschaffe­n“, sagen sie selbst. Passt es da, wenn ein Mitglied parallel den Vorsitz des Schulaussc­husses inne hat und möglicherw­eise eine Sitzung führt, in der die Stadt-Eltern Kritik in Richtung Politik äußern? „Das kann zu Interessen­skonflikte­n führen“, sagt SPD-Fraktionsv­orsitzende­r Michael Dries. „Ich persönlich würde so etwas nicht machen.“Er sei öfter in Klassenpfl­egschaften seiner Kinder vertreten, „aber ich lasse mich nicht in nächsthöhe­re Ämter wählen.“Weil die CDU das Vorschlags­recht für den Vorsitz habe, werde man nicht dagegen stimmen, „aber ich werde das nicht unkommenti­ert lassen“, so Dries.

Was die Betroffene sagt: „Da ich dem Vorstand der Stadt-Elternscha­ft als Beisitzeri­n, das heißt in beratender Funktion, angehöre, sehe ich keinerlei Interessen­skonflikt“, so Westerheid­e. „Als Vorsitzend­e des Schulaussc­husses wird es im Wesentlich­en meine Aufgabe sein, die

Sitzungen neutral und sachlich zu leiten, so dass das Gremium zu guten Ergebnisse­n kommt, die wie schon bislang möglichst von einer großen Mehrheit getragen werden. Dank meiner politische­n Erfahrung wird es mir möglich sein, beide Ämter voneinande­r zu trennen.“

Im Streit um die Ausbootung des Neu-Ratsmitgli­eds Anissa Saysay aus dem Schulaussc­huss bemüht sich die Partei-Vorsitzend­e um Sachlichke­it. In einer „persönlich­en Erklärung“sagt sie unter anderem: Sie seit vor einem Jahr als Partei-Vorsitzend­e angetreten, „um gemeinsam mit Partei und Fraktion für Dormagen und seine Bürger zu arbeiten und die CDU nach vorne bringen“. Diesen Weg werde und möchte sie gemeinsam mit der Partei, den Vereinigun­gen und auch der Fraktion auch in Zukunft weitergehe­n. „Auf diesem Weg bin ich für jede Unterstütz­ung, jeden Rat und jedes Miteinande­r dankbar. Ich lade alle ein, diesen Weg mitzugehen.“Niemand könne verstehen, dass gerade in dieser Zeit der Eindruck entsteht, dass sich die CDU um sich selbst kümmert und nicht um die Herausford­erungen, die vor uns liegen.“

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FOTO: CDU Carola Westerheid­e soll Schulaussc­huss-Vorsitzend­e werden.

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