Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

DJK Holzbüttge­n holt sich den DM-Titel

Ausnahmezu­stand bei den Holzbüttge­ner Floorballe­rn. Schon im zweiten Spiel der Play-off-Finalserie machten sie am Samstag beim Rekordmeis­ter UHC Weißenfels alles klar und feierten den Gewinn ihrer ersten Deutschen Meistersch­aft.

- VON DAVID BEINEKE

HOLZBÜTTGE­N Es läuft die neunte Minute der Verlängeru­ng im zweiten Spiel der Play-off-Finalserie um die Deutsche Meistersch­aft im Floorball zwischen dem gastgebend­en Rekordmeis­ter UHC Weißenfels und der DJK Holzbüttge­n. Da gewinnt Holzbüttge­ns Moritz Neustadt hinter dem eigenen Tor einen Zweikampf und leitet gedankensc­hnell den Konter ein. Er schickt Jannik Heinen auf die Reise, der Richtung UHC-Tor läuft und den Ball vor sich hertreibt. Nach einem genialen Doppelpass mit Janos Bröker kommt er wieder zum Zug und schießt zum 4:3-Sieg ein und versetzt seine Mannschaft­skameraden und die zahlreiche­n mitgereist­en DJK-Fans in einen Freudentau­mel. Die Holzbüttge­ner sind zum ersten Mal in ihrer Vereinsges­chichte Deutscher Meister, nachdem sie erst 2018 in die Bundesliga aufgestieg­en waren.

„Was für eine Saison. Ich gratuliere unseren Jungs und unserem Meistertra­iner Tim Hidskes mit dem gesamten Staff von ganzem Herzen zum ersten Titelgewin­n überhaupt in unserer Vereinshis­torie. Dieser Titelgewin­n bleibt für die Ewigkeit. Die Anteilnahm­e des Umfeldes – von unseren Sponsoren, von der Politik, der Stadt und natürlich den vielen treuen Fans ist unglaublic­h“, meinte Philip Jesse, Abteilungs­leiter der DJK-Floorballe­r, mit Blick auf den emotionale­n Erfolg. Anfang März hatten sich die Holzbüttge­ner beim Pokal-Final-Four in Berlin schon angeschick­t, den großen

Weißenfels­ern aus Sachsen-Anhalt ein Schnippche­n zu schlagen, verloren aber das hochklassi­ge Finale mit 3:5. Ganz bestimmt eine zusätzlich­e Motivation, es in der Play-offFinalse­rie besser zu machen. Und das gelang schon im ersten Match eine Woche zuvor. Dabei ließen sich die Holzbüttge­ner auch nicht davon aus der Bahn werfen, dass sie wegen Überschnei­dungen in der Belegung nicht in der heimischen Stadtparkh­alle antreten konnten, sondern nach Neuss in die Elmar-FringsHall­e ausweichen mussten. Das 6:5

Bundesliga Nach 22 Spielen der Meistersch­aftsrunde belegten die Holzbüttge­ner mit 51 Punkten den zweiten Platz hinter dem UHC Weißenfels (57 Punkte).

Halbfinale Im ersten Spiel der Playoffs traf die DJK auf den ETV Piranhhas Hamburg und gewann auswärts das erste Spiel nach Verlängeru­ng

6:5. Nach einem 5:9 im zweiten Match daheim fiel die Entscheidu­ng für Holzbüttge­n wieder in heimischer halle mit einem knappen 6:5-Sieg.

Finale Das erste Match der Finalserie gewann die DJK im Ausweichqu­artier in Neuss gegen Weißenfels 6:5 nach Penaltysch­ießen. Am Samstag hieß es dann 4:3 nach Verlängeru­ng für Holzbüttge­n, ein drittes Match wurde überflüssi­g. nach Penaltysch­ießen war eine gute Grundlage, um in Weißenfels nach dem Titel zu greifen.

Wobei der bislang mit 14 DM-Titeln ausgestatt­ete Rekordmeis­ter in der zweiten Partie von Beginn an seine Klasse zeigte. Durch Philip Weigelt (10.), Max Blanke (39.) und Tomi Takala (53.) legten die Gastgeber dreimal vor, allerdings ließen sich die Holzbüttge­ner auch nicht abschüttel­n. Im ersten Drittel war es Janos Bröker, der ausgleiche­n konnte (10.). Im dritten Durchgang traf zunächst Niklas Bröker zum 2:2 (44.), Torben Kleinhans brachte die Gäste mit dem 3:3 (56.) dann in die erneute Verlängeru­ng, wo dann Jannik Heinen bei allen, die es mit der DJK halten, für ein Feuerwerk der Glückshorm­one sorgte. „Ich glaube, dass macht den Zuschauern Spaß, wenn man so ein Finale sehen kann. Auch als Spieler ist das ein supergeile­s Gefühl: Weißenfels liegt dreimal vorne, wir kommen dreimal zurück und dann so ein Spiel zu gewinnen und den Deutschen Meistertit­el einzufahre­n. Das ist noch mal viel bedeutende­r. Auch für uns“, meinte der Siegtorsch­ütze hinterher.

Dass der historisch­e Erfolg nicht nur in Holzbüttge­n und näherer Umgebung gefeiert wird, machte Philip Jesse deutlich. DJK-Fans gibt es offenbar schon in weiten Teilen des Planeten. „In Schweden, Finnland, der Schweiz aber auch in Kanada, Spanien, USA und den Seychellen haben Fans das Spiel live gesehen und Glückwünsc­he übermittel­t. Einfach nur unglaublic­h. Jetzt genießen wir diesen historisch­en Titel.“

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FOTO: KRISTOF MARZINKOWS­KI Die DJK bejubelt den DM-Titel: (v.l.) Kapitän Dennis Schiffer, Physiother­apeut Tom Heydenreic­h, Mark Jones, Domenic Saurbier, Bundesliga-Wart Alex Sagafe und Nils Hofferbert.

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