Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
DJK Holzbüttgen holt sich den DM-Titel
Ausnahmezustand bei den Holzbüttgener Floorballern. Schon im zweiten Spiel der Play-off-Finalserie machten sie am Samstag beim Rekordmeister UHC Weißenfels alles klar und feierten den Gewinn ihrer ersten Deutschen Meisterschaft.
HOLZBÜTTGEN Es läuft die neunte Minute der Verlängerung im zweiten Spiel der Play-off-Finalserie um die Deutsche Meisterschaft im Floorball zwischen dem gastgebenden Rekordmeister UHC Weißenfels und der DJK Holzbüttgen. Da gewinnt Holzbüttgens Moritz Neustadt hinter dem eigenen Tor einen Zweikampf und leitet gedankenschnell den Konter ein. Er schickt Jannik Heinen auf die Reise, der Richtung UHC-Tor läuft und den Ball vor sich hertreibt. Nach einem genialen Doppelpass mit Janos Bröker kommt er wieder zum Zug und schießt zum 4:3-Sieg ein und versetzt seine Mannschaftskameraden und die zahlreichen mitgereisten DJK-Fans in einen Freudentaumel. Die Holzbüttgener sind zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte Deutscher Meister, nachdem sie erst 2018 in die Bundesliga aufgestiegen waren.
„Was für eine Saison. Ich gratuliere unseren Jungs und unserem Meistertrainer Tim Hidskes mit dem gesamten Staff von ganzem Herzen zum ersten Titelgewinn überhaupt in unserer Vereinshistorie. Dieser Titelgewinn bleibt für die Ewigkeit. Die Anteilnahme des Umfeldes – von unseren Sponsoren, von der Politik, der Stadt und natürlich den vielen treuen Fans ist unglaublich“, meinte Philip Jesse, Abteilungsleiter der DJK-Floorballer, mit Blick auf den emotionalen Erfolg. Anfang März hatten sich die Holzbüttgener beim Pokal-Final-Four in Berlin schon angeschickt, den großen
Weißenfelsern aus Sachsen-Anhalt ein Schnippchen zu schlagen, verloren aber das hochklassige Finale mit 3:5. Ganz bestimmt eine zusätzliche Motivation, es in der Play-offFinalserie besser zu machen. Und das gelang schon im ersten Match eine Woche zuvor. Dabei ließen sich die Holzbüttgener auch nicht davon aus der Bahn werfen, dass sie wegen Überschneidungen in der Belegung nicht in der heimischen Stadtparkhalle antreten konnten, sondern nach Neuss in die Elmar-FringsHalle ausweichen mussten. Das 6:5
Bundesliga Nach 22 Spielen der Meisterschaftsrunde belegten die Holzbüttgener mit 51 Punkten den zweiten Platz hinter dem UHC Weißenfels (57 Punkte).
Halbfinale Im ersten Spiel der Playoffs traf die DJK auf den ETV Piranhhas Hamburg und gewann auswärts das erste Spiel nach Verlängerung
6:5. Nach einem 5:9 im zweiten Match daheim fiel die Entscheidung für Holzbüttgen wieder in heimischer halle mit einem knappen 6:5-Sieg.
Finale Das erste Match der Finalserie gewann die DJK im Ausweichquartier in Neuss gegen Weißenfels 6:5 nach Penaltyschießen. Am Samstag hieß es dann 4:3 nach Verlängerung für Holzbüttgen, ein drittes Match wurde überflüssig. nach Penaltyschießen war eine gute Grundlage, um in Weißenfels nach dem Titel zu greifen.
Wobei der bislang mit 14 DM-Titeln ausgestattete Rekordmeister in der zweiten Partie von Beginn an seine Klasse zeigte. Durch Philip Weigelt (10.), Max Blanke (39.) und Tomi Takala (53.) legten die Gastgeber dreimal vor, allerdings ließen sich die Holzbüttgener auch nicht abschütteln. Im ersten Drittel war es Janos Bröker, der ausgleichen konnte (10.). Im dritten Durchgang traf zunächst Niklas Bröker zum 2:2 (44.), Torben Kleinhans brachte die Gäste mit dem 3:3 (56.) dann in die erneute Verlängerung, wo dann Jannik Heinen bei allen, die es mit der DJK halten, für ein Feuerwerk der Glückshormone sorgte. „Ich glaube, dass macht den Zuschauern Spaß, wenn man so ein Finale sehen kann. Auch als Spieler ist das ein supergeiles Gefühl: Weißenfels liegt dreimal vorne, wir kommen dreimal zurück und dann so ein Spiel zu gewinnen und den Deutschen Meistertitel einzufahren. Das ist noch mal viel bedeutender. Auch für uns“, meinte der Siegtorschütze hinterher.
Dass der historische Erfolg nicht nur in Holzbüttgen und näherer Umgebung gefeiert wird, machte Philip Jesse deutlich. DJK-Fans gibt es offenbar schon in weiten Teilen des Planeten. „In Schweden, Finnland, der Schweiz aber auch in Kanada, Spanien, USA und den Seychellen haben Fans das Spiel live gesehen und Glückwünsche übermittelt. Einfach nur unglaublich. Jetzt genießen wir diesen historischen Titel.“