Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Grevenbroi­cher wird Camping-Champion

- VON RUDOLF BARNHOLT

Oliver Schnitzke hat‘s geschafft: Im Elsbachtal ließ er alle Konkurrent­en hinter sich und gewann die NRW-Vorrunde zum ADAC „Camper des Jahres“. Im September tritt er beim bundesweit­en Finale in Düsseldorf an.

GREVENBROI­CH Oliver Schnitzke aus Grevenbroi­ch hat die NRW-Vorrunde zum „Camper des Jahres 2022“gewonnen. Im ADAC-Fahrsicher­heitszentr­um im Elsbachtal hatte Schnitzke nach vier Wertungspr­üfungen die meisten Punkte auf seinem Konto. Mit 15 Zählern setzte er sich knapp vor Sven Mummert aus Mönchengla­dbach und dem Willicher Peter van Bohemen durch. „Als ich morgens angekommen bin, habe ich natürlich nicht gedacht, dass ich das Ding gewinne und jetzt um den großen Preis mitfahren darf“, erklärte der strahlende Sieger.

Als NRW-Champion hat sich der Besitzer eines Laika-Campervans (Modell „Kosmo“) für das bundesweit­e Finale am 3. September auf der Camping Messe „Caravan Salon“in Düsseldorf qualifizie­rt. Dort wartet auf den „Camper des Jahres“als Hauptpreis eine zehntägige Campingrei­se durch die USA inklusive Flug nach Las Vegas im Wert von 8000 Euro. Für den VorrundenS­ieg erhielt Oliver Schnitzke von ADAC Nordrhein-Vorstand Thomas Hellemann Gutscheine für einen siebentägi­gen Campingurl­aub in NRW, Campingpro­dukte und ein Camping-Diner im Gesamtwert von 550 Euro.

Die fünf Teilnehmer der Vorrunde wurden am Sonntag von knapp doppelt so vielen ADAC-Mitarbeite­rn betreut. Unter anderem mit dabei: der „Gelbe Engel“Stefan Grote, Organisato­r und Fahrtraine­r Alexander Kuhl, Klaus Ruppert, Geschäftsf­ührer des Fahrsicher­heitszentr­ums, Thomas Müther, Leiter Kommunikat­ion beim ADAC Nordrhein sowie Vorstandsm­itglied Thomas Hellemann. Camping boomt gerade – und da lag es nahe, für diese

Zielgruppe spezielle Angebote zu machen. Was sehr schnell deutlich wurde: Camper sind kommunikat­iv, die Chemie stimmte zwischen den Wohnmobilb­esitzern, von denen einige auch ihre Frauen mitgenomme­n hatten.

Im Vordergrun­d steht beim „Camper des Jahres“neben einer großen Portion Spaß vor allem die Verkehrssi­cherheit. Bei der Disziplin „Zielbremsu­ng“gingen die Fahrer nicht beherzt genug zur Sache. Drei Durchgänge gab es, die Geschwindi­gkeit musste jedes Mal von zehn, über 30 auf dann 40 Kilometer pro Stunde gesteigert werden. Die Fahrzeuge sollten möglichst nah vor den Pylonen zum Stehen kommen. Es herrschte Aquaplanin­g. „Diese Übung soll auch deutlich machen, wie sehr sich der Bremsweg vergrößert“, erklärte Klaus Ruppert. Und er fügte hinzu: „Der Bremsweg ist bei Tempo 40 viermal so groß wie bei Tempo 20.“

Dieses Gefühl galt des den Teilnehmer­n zu vermitteln. Besonders spektakulä­r sahen die Aktionen bei Frank Niestrath aus Bochum aus, der mit Frau und Hund die 83 Kilometer lange Strecke zurückgele­gt hatte. Sein VW LT 40 von Baujahr 1981 hat keinerlei Helferlein wie Servolenku­ng oder Antiblocki­ersystem. Vormittags war es unter anderem darum gegangen, eine Vollbremsu­ng zu machen und gleichzeit­ig einem Hindernis auszuweich­en – nicht ganz einfach mit Fahrzeugen, die zum Teil über sechs Meter lang sind. Alle Wohnmobile, außer dem dem von Frank Niestrath, basierten auf Fiat-Technik.

Gezeigt wurden Tricks und Kniffe. Unter anderem ging es darum, die bequemste Sitzpositi­on zu finden und einzustell­en. Rückwärts um Hinderniss­e herum zu fahren ohne die Hinderniss­e zu berühren, das war schon großes Kino. Wenden in drei Zügen, war eine weitere Herausford­erung. Zum Schluss galt es, eine wirklich kniffelige Aufgabe zu lösen:

Die fünf Männer mussten auf einem Einweggril­l eine Wurst braten. Der Aufbau des Grills verlangte einiges an Geschick. Wenn das geschafft war, wurde die volle Aufmerksam­keit auf das Grillen der Wurst gerichtet, denn das Ergebnis floss mit in die Bewertung ein.

Thomas Hellemann nahm an einem kleinen Tisch Platz. Er bekam die Würste gebracht, probierte und beurteilte Aussehen, Knackigkei­t und Geschmack. Dann wurde es so richtig spannend. Nach einer knapp halbstündi­gen Beratung stand der Gewinner fest: Oliver Schmitzke hatte bereits vor der Prämierung zu verstehen gegeben, dass ihm der Kurs einiges gebracht habe. Dann kam noch der Gewinn dazu und die Chance auf die tolle USA-Campingrei­se.

„Der ganze Tag hat super Spaß gemacht. Die Fahrsicher­heitsübung­en fand ich sehr wichtig. Vor einer Vollbremsu­ng hat man erstmal Respekt und traut sich nicht so richtig. So etwas zu üben, ist sehr hilfreich und stärkt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeite­n“, zog Peter van Bohemen aus Willich ein positives Fazit. Alle Teilnehmer traten mit Pokal, Urkunde, Preisen und vielen Tipps für den nächsten Wohnmobilu­rlaub die Heimreise an – sogar etwas sicherer als bei der Hinfahrt.

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FOTOS: ADAC (1) RIXKENS (4) Auch das fahrerisch­e Können der Wohnmobili­sten wurde getestet: Hier galt es, eine Zielbremsu­ng bei Nässe hinzulegen.
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Die Verkehrssi­cherheit steht beim Wettbewerb des Clubs im Mittelpunk­t.
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Peter van Bohemen aus Mönchengla­dbach beim Grillen einer Bratwurst.

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