Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Tod von Pferd überschattet das Kirmeswochenende
DÜSSELDORF Nach dem Tod eines Pferdes am Samstag bei einem Schützenumzug anlässlich der Rheinkirmes gab es am Sonntag keine Beteiligung mehr von Tieren an der Parade der Schützen im Düsseldorfer Hofgarten. Das Pferd war am Samstag plötzlich zusammengebrochen. Es schlug mit dem Kopf auf dem Boden auf und starb noch vor Ort. Warum das Tier kollabierte, ist noch unklar. Der Vorfall ereignete sich auf der Königsallee. Bei den Schützen für die Pferde verantwortlich ist Oberst Ernst-Toni Kreuels. Er sagte unserer Redaktion, es habe vor dem Start des Umzuges und auch währenddessen keine Anzeichen gegeben, dass das Pferd krank, nervös oder nicht fit genug gewesen sei: „Auch das Veterinäramt hat die Pferde beim Ausladen begutachtet und nichts beanstandet. Das sind Profis, die wären ja eingeschritten, wenn es Anzeichen gegeben hätte.“Vom Reiter und den Schützen, die sich in der Nähe des Pferdes befunden haben, habe er lediglich gehört, dass das Tier kurz vor dem Zusammenbruch angefangen habe, stark zu zittern. „Wir können noch nicht sagen, was mit dem Tier geschehen ist“, so Kreuels. „Es war mit 15 Jahren in einem guten Alter, es war nicht zu heiß, und auch im Publikum gab es keine Störungen, die das Tier hätten nervös machen können. Wir müssen die weiteren Untersuchungen abwarten.“
Tierschützer kritisieren schon lange, Pferde bei Umzügen im Karneval oder zu Schützenfesten mitlaufen zu lassen. Nach mehreren Vorfällen mit durchgehenden und kollabierenden Tieren hat NRW 2018 neue Richtlinien in Bezug auf das Tierwohl bei solchen Veranstaltungen erlassen. Die Tierschutzorganisation
Peta äußerte sich am Sonntag zum Vorfall: „Wir haben heute Vormittag die Düsseldorfer Polizei, das Veterinär- sowie das Ordnungsamt aufgefordert, die für heute Nachmittag geplante Pferdenutzung bei den weiteren Umzügen des Schützenvereins zu untersagen. Die Feierlichkeiten müssen ohne Tiere stattfinden. Sollte die Obduktion ergeben, dass das Pferd krank war oder an Stress gestorben ist, werden wir zudem Anzeige gegen die Verantwortlichen erstatten“, so Peter Höffken, Fachreferent bei Peta.
Die Kirmes ist indes sehr gut angelaufen. „Schon mehrere Hunderttausend
Menschen haben den Weg am ersten Wochenende zum Volksfest gefunden“, sagte ein Sprecher. Das Programm werde sehr gut angenommen. Es gab keine größeren Polizeieinsätze auf der Rheinkirmes.
Kontroversen löste erneut der umstrittene Partysong „Layla“aus – diesen hatte ein DJ entgegen einer Absprache doch im Festzelt der Schützen gespielt. Es soll sich allerdings um eine Instrumentalversion des Liedes gehandelt haben, bei der nur wenige Sekunden der umstrittene Text zu hören war. Auch in anderen Partyzelten soll das Lied zu hören gewesen sein.