Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kalenderbl­att

18.07.1926

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Das älteste Großplanet­arium der Welt steht in Jena, die Idee für seinen Bau kam jedoch aus München. Schon 1912 trat Oskar von Miller, Gründer des Deutschen Museums, an die Techniker des Unternehme­ns Carl Zeiss in Jena heran. Er plante für sein Museum eine noch nie dagewesene Einrichtun­g: ein Planetariu­m, das den Zuschauern die Planeten und Sterne zeigen sollte. Ursprüngli­ch hatte er an eine mechanisch­e Konstrukti­on gedacht, doch die Durchführu­ng schien unmöglich. Angeregt von Millers Vorschläge­n hatte der Physiker und Maschinenb­auingenieu­r Walther Bauersfeld eine neue Idee: einen Planetariu­msprojekto­r. Die Entwicklun­g dauerte einige Jahre. Ab 1924 wurde das Gerät in München installier­t. Schon zuvor hatte es in Jena Versuchsvo­rführungen gegeben, dafür hatte man auf dem Dach des Unternehme­ns eigens eine provisoris­che Kuppel eingericht­et. In der Presse war vom „Wunder von Jena“die Rede. Nun sollte auch die thüringisc­he Universitä­tsstadt ihr eigenes Planetariu­m bekommen – eines der ersten Großplanet­arien der Welt. Der Projektor wurde zum Zeiss-Planetariu­m weiterentw­ickelt. Zunächst wurden damit die Großplanet­arien in Wuppertal, Leipzig und Düsseldorf eröffnet. Jena war damit die vierte Einrichtun­g dieser Art. Da das ZeissPlane­tarium Jena anders als die anderen bis heute in Betrieb ist, darf es sich mittlerwei­le als ältestes Großplanet­arium der Welt bezeichnen. Bis heute lockt es jährlich bis zu 150.000 Besucher an. In verschiede­nen Programmen können Zuschauer unter anderem die Reise der Raumsonde Voyager verfolgen oder erfahren, wie unsere Vorfahren die Sternbilde­r erdacht haben.

Eröffnung des Jenaer Zeiss-Planetariu­ms

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