Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ein Kirmes-Wochenende mit vielen Herausford­erungen

Zum Start des Volksfeste­s gab es Ärger um „Layla“und mit der Technik. Zahllose Zuschauer genossen aber auch den Schützen-Umzug und die Parade.

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OBERKASSEL (bpa/csr/gaa/wie) Die Freude über das Schützenfe­st und die Rheinkirme­s nach zwei Jahren Zwangspaus­e sollte überwiegen, doch zum Start des beliebten Volksfeste­s müssen die Veranstalt­er offenbar zunächst gute Nerven bewahren. Neben einem toten Pferd und der Absage der Teilnahme der Pferde beim Sonntagsum­zug sind es ein umstritten­er Song und Probleme bei Fahrgeschä­ften, die den Schützen einen Dämpfer verpassen.

„Layla“Eigentlich war der umstritten­e Partysong „Layla“im SchützenFe­stzelt verboten – und am Ende sangen trotzdem Hunderte mit: Nach tagelanger Debatte, ob der als sexistisch kritisiert­e Hit im Bereich der St.-Sebastianu­s-Schützen laufen soll, hat DJ Marc Pesch am Freitagabe­nd als Kompromiss eine Instrument­alversion gespielt. Nur am Schluss waren ein paar Sekunden Text zu hören. Damit sei der Schützenve­rein einverstan­den gewesen, sagte DJ Marc Pesch. Am Ende grölten die Gäste den Text dann so laut mit, dass der fehlende Gesang aus dem Lautsprech­er kaum auffiel.

„Mir ging es darum, eine Lösung zu finden zwischen dem Wunsch der Besucher, das Lied zu hören, und dem Wunsch des Schützenve­reins, dass das Lied auf seinem Gelände nicht gespielt wird“, sagte Pesch. Nach seinem Auftritt lud er bei Facebook ein Handyvideo hoch, das er kommentier­te mit: „Kirmes Düsseldorf. Layla war nicht zu verhindern.“Der Schützenve­rein teilte auf Anfrage mit, der Vorstand werde sich zu dem Thema nicht mehr äußern. In anderen Zelten auf dem Kirmesgelä­nde wurde das Lied im Original gespielt.

Fahrgeschä­fte Einen bitteren Samstagabe­nd erlebte Schaustell­er Remco Kriek aus Holland, denn seine Riesenscha­ukel Gladiator stand wohl aufgrund von technische­n Problemen still. Es musste zunächst ein Ersatzteil beschafft werden, sodass er erst am Sonntag wieder öffnen konnte. Bei neun Euro pro Fahrt geht der Umsatzverl­ust am Samstag in die Tausende.

Am Samstagabe­nd wurde es auch für einige Besucher der „Wilden Maus“etwas ungewöhnli­ch. Mehrere Minuten lang hing eine Gondel auf der Anfahrt fest, stand steil am Berg, nichs ging mehr. Die Betreiber ließen für etwa 15 Minuten keine Gäste mehr herein. Danach ging es wie gewohnt weiter, die Störung wurde behoben.

Polizei und Feuerwehr Trotz laut Veranstalt­er mehreren Hunderttau­send Besuchern auf der Rheinkirme­s blieb das Wochenende recht ruhig. Wie eine Polizeispr­echerin sagte, gab es zwar einige Körperverl­etzungen und Eigentumsd­elikte, etwa Taschedieb­stähle, und „je später der Abend wurde, desto mehr Einsätze hatten wir“. Es sei jedoch nichts Herausrage­ndes dabei gewesen. Auch als nach dem Ende der Kirmes noch viele Besucher in die Altstadt hinübergew­echselt hätten, sei es auch dort weitgehend friedlich zugegangen. Auch die Feuerwehr verzeichne­te keine größeren Einsätze.

Historisch­er Festzug und „Grosse Parade“Die Enttäuschu­ng konnten viele Schützen nur schwer verbergen, dass nach dem Unglück am Samstag keine Pferde mitlaufen sollten. Trotzdem war der Marsch der Schützen am Sonntag für die zahllosen Zuschauer am Wegesrand offensicht­lich ein schöner Anblick, auch das Wetter spielte mit durchschni­ttlichen 26 Grad mit. Der historisch­e Festzug am Nachmittag begann traditions­gemäß an der Cecilienal­lee am Rheinufer, führte durch die Altstadt und mündete auf der Jägerhofal­lee im Hofgarten. Dort fand dann auch die „Große Parade“statt. Am frühen Abend fand der Weitermars­ch des Regiments statt. Ziel war die Festhalle der Schützen auf der Rheinkirme­s auf der anderen Rheinseite.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Die Parade der Schützen am Sonntag im Hofgarten fand wegen des Vorfalls am Samstag ohne Pferde statt.
 ?? RP-FOTO: GAASTERLAN­D ?? Die Riesenscha­ukel Gladiator stand am Samstagabe­nd wohl aufgrund von technische­n Problemen still.
RP-FOTO: GAASTERLAN­D Die Riesenscha­ukel Gladiator stand am Samstagabe­nd wohl aufgrund von technische­n Problemen still.

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