Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Schalker Bundesliga-Kader bekommt langsam Konturen
GELSENKIRCHEN (dpa) Beim FC Schalke 04 bahnt sich der Abschied von Victor Pálsson an. Der 31 Jahre alte Mittelfeldspieler, Leistungsträger und Vize-Kapitän in der Aufstiegssaison, steht vor einem Wechsel in die USA. Er befindet sich bereits zu Verhandlungen und Untersuchungen beim MLS-Verein Washington D.C. Sportvorstand Peter Knäbel bestätigte dies am Sonntag bei der offiziellen Saisoneröffnung des Fußball-Bundesligisten. Pálsson Vertrag beim Bundesliga-Aufsteiger läuft noch ein Jahr.
„Wenn das mit Victor Pálsson und Washington auch noch klappt, dann kriegt der Kader langsam seine Konturen, die er braucht“, sagte Knäbel. Weitere Transfers seien nicht ausgeschlossen. „Dass wir noch was machen müssen, wissen wir. Aber dass wir auch noch was machen können, wissen wir auch“, sagte Knäbel.
Finanziell mache der hoch verschuldete Klub nach Angaben von Finanzvorständin Christina RühlHamers ebenfalls Fortschritte. Durch den Aufstieg seien zwar nicht alle Probleme gelöst, aber: „Wir sind auf dem richtigen Weg“, sagte RühlHamers.
Die TSG 1899 Hoffenheim hatte am Samstag zudem den türkischen Fußball-Nationalspieler Ozan Kabak verpflichtet.Der Abwehrspieler hatte bei den Schalkern noch einen hoch dotierten Vertrag bis 2024 und erhält nun im Kraichgau einen Kontrakt bis zum 30. Juni 2026. Über die Modalitäten des Transfers wurde nichts bekannt. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung beträgt die Ablösesumme des zuletzt an Norwich City verliehenen 22-Jährigen etwa fünf Millionen Euro.
„Es war klar, dass wir unter den gegebenen Voraussetzungen an einer Trennung interessiert waren. Wir sind daher froh, dass wir mit dem Transfer für alle Seiten eine faire Lösung erzielen konnten – wir als Verein auf der wirtschaftlichen und der Spieler auf der sportlichen Seite“, erklärte Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder. Durch die vorherigen Leihsummen in Kombination mit der Ablösesumme habe man ein wirtschaftlich gutes Gesamtpaket geschaffen, befand Schröder. Schalke wird aus seiner Sicht auf dem Transfermarkt anders wahrgenommen als früher. Ein Grund dafür waren demnach die finanziellen Voraussetzungen nach dem Abstieg in die Zweite Fußball-Bundesliga. „Wir mussten lernen, Nein zu sagen. Und den Spielern klarmachen, dass wir hier halt nicht mehr den berühmten Schnaps mehr spendieren. Das hat uns sicherlich auch Absagen eingebracht“, sagte Schröder in einem gemeinsamen Interview mit Knäbel in der „Welt am Sonntag“.