Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Mit Aufstiegskader zum Klassenverbleib
Der Anspruch der Rot-Weißen ist der Verbleib in der Kreisliga A, aber die vielen Ausfälle machen Sorgen.
GREVENBROICH (nokn) Viel souveräner hätte der SV RW Elfgen die Kreisliga B, Gruppe 1, nicht gewinnen können. In 24 Spielen holte er 22 Siege, dazu kamen zwei Unentschieden – und blieb somit ungeschlagen. Mit 110 Treffern und nur 18 Gegentoren standen auch in dieser Kategorie Superlative zu Buche.
Daher sah das Trainerteam um Ralf Ritter keinen Grund, den Kader groß zu verändern. In Stürmer Furcan Yamac, zuvor KSV Mesopotamia, haben die Grevenbroicher nur einen Neuzugang zu vermelden. Auch aufseiten der Abgänge steht nur ein Name. Emre Demirbolat wechselt zum 1. FC GrevenbroichSüd. „Er hinterlässt eine riesige Lücke, spielerisch war er sehr wertvoll. Jedoch gab es innerhalb der Mannschaft kleinere Auseinandersetzungen, weshalb wir uns von ihm trennen mussten“, erklärt Ralf Ritter diese Personalie. Trotz einer herausragenden Spielzeit 2021/22 läuft die
Vorbereitung der Rot-Weißen ganz und gar nicht nach Plan. „Wir haben unzählige Ausfälle zu beklagen. Aufgrund der kurzen Sommerpause sind noch viele Spieler im Urlaub, dazu kommen reihenweise Verletzungen. Wenn wir Glück haben sind zurzeit zehn bis zwölf Mann beim Training“, umreißt Ritter das Problem. Der SV musste bereits das Testspiel gegen A-Liga-Aufsteiger VdS Nievenheim aufgrund eines zu kleinen Kaders absagen. „Mir müssen jetzt optimistisch rangehen. Ich hoffe, dass in zwei Wochen wieder alle fit sind“, sagt Ritter. Auch Top-Stürmer Marcel Hensel ist angeschlagen. Der 30-fache Torschütze der abgelaufenen Saison hat mit muskulären Problemen zu kämpfen. „Er ist brutal gefährlich vor dem Tor und auch in der stark besetzten Liga wird er auf seine Treffer kommen, wenn er fit ist. Aber auch unsere sprintstarken Flügelspieler, die ihn für gewöhnlich bedienen sind aktuell verletzt“, erzählte der Coach.
Die starke Offensive müsse in der höheren Spielklasse zukünftig auch mehr defensive Aufgaben übernehmen, fordert Ralf Ritter von seinem Team. Trotz der zahlreichen Ausfälle und der neuen Erfahrung für den jungen Kader ist der Coach davon überzeugt, dass seine Mannschaft in dieser Saison eine gute Rolle spielen kann. „Ich denke, dass ein einstelliger Tabellenplatz für uns realistisch wäre, aber die Priorität ist natürlich der Klassenerhalt“, formuliert er das Saisonziel seiner Truppe.
Bei der Auswahl der Testspielgegner lässt sich sehen, dass Ritter keine großen Herausforderungen scheut. Außer B-Ligist FC Straberg, den Elfgen 3:1 schlagen konnte, geht es in der Vorbereitung nur gegen Bezirksligisten. Beim ersten Härtetest gegen Bayer Dormagen (0:7) gab es gleich eine Lehrstunde. „Wir sind mit einem Trümmerkader angekommen und haben gegen eine bärenstarke Mannschaft gespielt. Wir haben letztes Jahr genug Selbstbewusstsein getankt, so dass die Mannschaft jetzt verlieren lernen muss“, meint Ritter. Als kommende Gegner stehen TuS Wickrath (30. Juli.), SSV Grefrath (4. August) und DJK Dilkrath (7. August) auf dem Plan, bevor es am Sonntag den 14. August für Rot-Weiß Elfgen zu Hause gegen den TuS Hackenbroich in die neue Saison geht.