Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Gregor Mendel löste Rätsel mit Erbsen
Der berühmte Mönch züchtete die Pflanze jahrelang und machte dabei eine enorm wichtige Entdeckung, wie die Erbsen ihre Eigenschaften vererben.
Gregor Mendel hatte alles, was ein guter Wissenschaftler braucht. Er war genau, geduldig und ausdauernd. Aber das Wichtigste: Er erkannte, was seine Beobachtungen bedeuteten. Eigentlich war Gregor Mendel Mönch, also ein Mann der Kirche. Er lebte in einem Kloster, und dort im Garten züchtete er Pflanzen. Genauer gesagt: Gartenerbsen.
So fand er heraus, wie Pflanzen bestimmte Eigenschaften an ihre Nachkommen vererben. Mit seinen Versuchen wurde er zu einem der wichtigsten Naturforscher der Geschichte. Obwohl Mendel schon vor 200 Jahren geboren wurde, arbeiten Forschende noch heute auf der Basis seiner Entdeckungen: Dann ist oft von Genetik die Rede. Der Pflanzenforscher Wolfgang Schuchert sagt: „Begriffe wie Gen oder DNA gab es damals ja noch gar nicht. Es gab auch keine Vorstellung davon.“Daher sei seine Entdeckung eine wahnsinnige
Leistung gewesen.
„Mendel wollte herausfinden, wie Pflanzen verschiedene Eigenschaften weitergeben, wenn man sie miteinander kreuzt“, sagt Wolfgang Schuchert. Dazu musste Gregor Mendel jede Pflanze einzeln bestäuben. Er entfernte zunächst die Staubblätter der Blüten. So verhinderte er, dass sich die Pflanzen selbst bestäuben. Dann trug er vorsichtig mit einem Pinsel die Pollen einer anderen Pflanze auf. Auf diese Weise konnte er gezielt zwei Pflanzen miteinander kreuzen. Dabei fand er heraus, dass bestimmte Merkmale nach bestimmten Regeln vererbt werden. Zum Beispiel kreuzte er eine Pflanze mit lila Blüten mit einer, die weiße Blüten hatte. Das Ergebnis: Alle Nachkommen hatten lila Blüten. Kreuzte er dann diese Nachkommen miteinander, fiel das Ergebnis anders aus. Drei von vier Pflanzen trugen nach wie vor lila Blüten, eine von vier hatte aber wieder weiße Blüten.
Seine Erkenntnis: Für jedes Merkmal muss es zwei Vererbungsteile geben. Ein Teil kommt vom Vater, der andere von der Mutter. Manche Teile sind gegenüber anderen dominant. Das bedeutet, sie setzen sich durch. Treffen aber zwei Teile für Weiß aufeinander, ist die Blüte weiß. dpa