Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Hohe Energiekos­ten bereiten Bädern Sorge

Die Badeanstal­ten in Dormagen zeigen sich mit den bisherigen Besucherza­hlen sehr zufrieden, dennoch geben die hohen und weiterhin steigenden Energiekos­ten dem Stadtbad „Sammys“und der Römer Therme Grund zur Sorge.

- VON KIRA BAYER

DORMAGEN Heiße Temperatur­en und damit einhergehe­nde volle Schwimm- und Freibäder – grundsätzl­ich sind die Badeanstal­ten im Stadtgebie­t zufrieden mit der bisherigen Saison, doch die steigenden Energiekos­ten machen ihnen zu schaffen.

Über die Anzahl der Besucher möchte das Stadtbad „Sammys“sich nicht beschweren, die Bilanz sei im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Während im Juni 2021 rund 5000 Menschen das Hallenbad besuchten, waren es im Juni 2022 etwa 12.000. Ein deutlicher Unterschie­d. „Grund dafür ist natürlich zum einen, dass im vergangene­n Jahr aufgrund der Pandemie völlig andere Bedingunge­n herrschten“, erklärt Betriebsle­iter Robert Tempel. „Zusätzlich haben die ukrainisch­en Geflüchtet­en das Angebot der freien Nutzung des Bades gut angenommen und genutzt.“Auch mit dem Andrang in den Sommerferi­en sei Tempel zufrieden. Am heißesten Tag der vergangene­n Woche, dem Dienstag, besuchten 400 Personen das „Sammys“. Tempel sagt: „An so heißen Tagen ist es dann doch manchmal recht anstrengen­d, das Aggression­spotenzial ist dann deutlich höher. Auch wir machen damit regelmäßig unsere Erfahrunge­n.“Seit dem heutigen Montag ist das Stadtbad vorerst geschlosse­n. Grund dafür ist eine turnusmäßi­gen Revision. Im Bad werden Wartungs- und Reinigungs­arbeiten durchgefüh­rt. Dafür müssen die Becken vorher entleert werden. Doch warum ausgerechn­et in den Ferien? „Während der Schulzeit würden wieder Schwimmkur­se ausfallen, das können wir uns in der aktuellen Situation mit Blick auf die vermehrten Nichtschwi­mmer-Kinder nicht leisten.“Am 10. August wird das Stadtbad wieder geöffnet. Eine Pause, die dem „Sammys“aufgrund der derzeitige­n hohen Energie-Kosten vielleicht sogar gelegen kommt. „Wir sind deswegen natürlich schon besorgt, die Energiepre­ise versetzen einen teilweise in Panik.

Man hofft natürlich, dass man nicht schließen muss. Wir denken bereits über alternativ­e Formen nach“, so Tempel. Die Preise sollen jedoch vorerst nicht steigen. Personell sieht sich das „Sammys“grundsätzl­ich gut aufgestell­t. „Ich weiß, dass das in anderen Einrichtun­gen anders ist, insbesonde­re die Urlaubszei­t ist da manchmal nicht so einfach.“

Ähnlich sieht das auch der Betriebsle­iter der Römer Therme, Frank Kaldenpoth. Auch das Freibad zieht ein erstes Fazit zur bisherigen Saison. „Es ist schon gut besucht, dennoch hätten wir uns noch mehr erhofft. Viele Menschen sind im Urlaub. Natürlich ist es nicht vergleichb­ar mit den Corona-Jahren und die Sommerferi­en sind grundsätzl­ich etwas ruhiger, daher sind wir trotzdem zufrieden.“Doch die Energiekos­ten beschäftig­en auch Kaldenpoth: „Man merkt das schon enorm. Wir hoffen, dass die Kosten uns nicht auffressen. Ich denke, dass die Bäderlands­chaft sich verändern wird.“Bereits im April habe man die Preise angepasst, damals war der Anstieg der Energiekos­ten noch weniger dramatisch. „Die Besucher haben dafür Verständni­s. Wir hatten keine andere Wahl.“Auch die Wassertemp­eratur habe man um zwei Grad nach unten korrigiert. „Durch die Hitze der vergangene­n Wochen macht sich das jedoch aktuell noch nicht bemerkbar“, meint der Betriebsle­iter.

Mit Energiekos­ten hat das Strandbad

„Strabeach“am Straberger See eher weniger Probleme. „Wir müssen ja nichts beheizen und brauchen Energie nur für die Sanitäranl­agen, daher können wir unsere Kosten gering halten“, erklärt Daniel Caspers vom Betreiber, den Kreiswerke­n Grevenbroi­ch. Caspers zeigt sich sehr zufrieden über die bisherigen Zahlen. „Wir haben schon jetzt das Gesamterge­bnis des Vorjahres übertroffe­n. Auch der neue Fitnesspar­k wird sehr gut angenommen.“Der bestbesuch­te Tag war Samstag, 18. Juni, mit knapp 2500 Besuchern. „Das war ein warmer Samstag außerhalb der Sommerferi­en. Ein guter Tag“, so Caspers. „Bisher läuft alles ohne Zwischenfä­lle, wir können nicht meckern.“

 ?? FOTO: GEORG SALZBURG ?? Rentner Rolf genießt die Abkühlung in der Römer Therme. Er geht auch in regnerisch­en Tagen voller Energie ins Becken.
FOTO: GEORG SALZBURG Rentner Rolf genießt die Abkühlung in der Römer Therme. Er geht auch in regnerisch­en Tagen voller Energie ins Becken.

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