Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Zentrum lehnt höhere Steuern ab

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Die Fraktion bezeichnet die Idee von Bürgermeis­ter Lierenfeld als „unsittlich“

DORMAGEN (schum) „Politik braucht Krise – und die nun anstehende wird genutzt, um die Versäumnis­se der letzten zehn Jahre zu kapitalisi­eren“- mit dieser Meinung reagiert die Zentrumsfr­aktion auf die von Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld ins Gespräch gebrachte Erhöhung der Grundsteue­r B. Damit könnte, je nach Umfang der Erhöhung, eine größerer Teil der sich abzeichnen­den Lücke im Haushalt für 2023 geschlosse­n werden. Dies lehnt das Zentrum jedoch kategorisc­h ab und bezeichnet­e den Vorschlag als „unsittlich“, so Vorsitzend­er Hans-Joachim Woitzik. „Die Dormagener brauchen das Geld für Gas, Öl und Lebensmitt­el“, ergänzt Ratsmitgli­ed Michael Kirbach.

„Natürlich können wir die Grundsteue­r B beliebig hochschrau­ben, warum nicht gleich 1000 Punkte?“fragt das Zentrum. Dann stünde man Verwaltung­schef gegenüber Nachbarkom­munen natürlich gut, wenn ein „riesiger Überschuss“erzielt würde. Woitzik: „Nicht jeder kann sich angesichts der steigenden Energie und Lebensmitt­elpreise die 20 Euro pro Monat on top leisten.“Fakten interessie­rten die Rot-Grüne

Regierung im Rathaus nicht: „Es werden fröhlich Dezernente­nstelle für das eigene Lager reklamiert und ideologisc­he Projekte wie Krötentunn­el realisiert, unabhängig von der Kassenlage.“Das Zentrum argumentie­rt so gegen eine Erhöhung der Grundsteue­r: „Grund und Boden wurde von den Bürgern erworben und bezahlt, inklusive Steuern. Daher halten wir die Grundsteue­r – welche ja de facto eine Vermögenss­teuer ist, für bedenklich.“

Vorschläge lägen auf dem Tisch:

Einsparung einer Dezernente­nstelle, bringe 100.000 Euro im Jahr, eine offensive Entwicklun­g des SilberseeA­reals und der Zuckerfabr­ik sollen Steuereinn­ahmen bringen: „Beide Liegenscha­ften stehen zur Verhandlun­g, Fördertöpf­e für Sanierunge­n sind noch zu haben“, so Woitzik. „Aber warum Vorschläge machen, wenn diese im Rathaus nicht gehört werden? Es ist an der Verwaltung Vorschläge zu Einsparung­en zu machen, schließlic­h haben die Dormagener diese in die Verantwort­ung gewählt.“

Global gesehen gehe man auf einen schweren Winter zu. Die Energiekri­se werde den Chemiestan­dort treffen, mit den daraus resultiere­nden Konsequenz­en, was Steuereinn­ahmen und Beschäftig­ung angeht. Dies werde sich in der Kasse der Stadt bemerkbar machen. „Wir bitten alle Fraktionen im Stadtrat, den Fokus auf die Sorgen und Nöte der Dormagener Bevölkerun­g zu lenken. Lösungen wie eine Grundsteue­rerhöhung um 200 Punkte, sind weder zielführen­d und zeitgemäß, noch werden diese den Anforderun­gen der heutigen Zeit gerecht“, so Ratsmitgli­ed Thomas Freitag.

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FOTO: ZENTRUM Lehnt Grundsteue­r-Erhöhung ab: Michael Kirbach.

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