Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
„Highway 72“weckt Erinnerungen an die wilden 70er Jahre
FRIXHEIM (barni) Es war ein toller Sommertag am Samstag. Von der Veranstaltungsreihe „Frixheimer Sommer 2022“auf der Wiese der Kreuzkirche fühlten sich an diesem schönen Sommertag vor allem die angezogen, die auf den Hardrock der 1970er Jahre stehen. Christine Schmitz ist Küsterin der Kreuzkirche Frixheim, und sie gehört dem Presbyterium an: „Das war mit rund 200 Besuchern eine der erfolgreichsten Veranstaltungen im Rahmen des Frixheimer Sommers“, lautete ihr Resümee. Das Publikum war ebenfalls sehr angetan. Dabei hatte die Formation „Highway 72“erst drei gemeinsame Auftritte. Musik haben die Akteure allerdings schon ein Leben
lang im Blut. Vor allem Fans von Deep Purple sollten auf ihre Kosten kommen. Der Bandname „Highway 72“ist auch eine Verneigung vor dieser Legende. „Highway Star“heißt ihr monumentaler Evergreen, darauf wurde „Highway 72“abgeleitet. Gitarrist Volker Lehnert (61) war etliche Jahre als Pfarrer in Gnadental aktiv. Er war froh über die Verstärkung in Person von Sigi Komoll, einem erfahrenen Musiker aus Neuss. Nichtsdestotrotz sucht die Formation einen neuen Mann am Bass.
Rainer Henoch beeindruckte sein Publikum mit seiner tollen Stimme, er brachte die Hardrock-Klassiker erstaunlich authentisch rüber. Auch Chris Neuhaus am Schlagzeug und
Jakob Knöchel am Keyboard wussten zu überzeugen. Jakob Knöchel und Volker Lehnert hatten übrigens einst gemeinsam in Dormagen das Gymnasium besucht, und alle drei Wochen treffen sich die Männer im besten Alter bei Knöchel in Rommerkirchen zum Proben.
„Die machen echt gute Mucke“, lobte ein Besucher. Ein anderer lobte das angenehme, luftige Sommerwetter: „Das könnte bis Weihnachten so bleiben.“Mal stand für die Besucher die Musik im Vordergrund, mal das Gespräch unter vier, sechs oder acht Augen. „Highway 72“haben aber nicht nur ein Herz für Deep Purple: Auch Songs von Jimi Hendrix, „Led Zeppelin“und anderen gehört zu ihrem Repertoire. Den Fans gefiel’s. Der Auftritt der Junggebliebenen animierte Gleichaltrige, neben der Bühne ein Tänzchen zu wagen – man durfte sich noch mal wie 20 fühlen.
Rainer Henoch erlaubte sich einen kleinen Scherz: Der Anfang des Klassikers „Get it on“von „T. Rex“erinnerte sehr an „Marmor, Stein und Eisen bricht“. Und weil das so ist, begann er mit dem deutschen Schlager-Evergreen, um dann auf „T. Rex“umzuschwenken. Im Publikum war auch Cate Küfner aus Rommerskirchen. Sie wird nächsten Samstag Oldies singen; wegen der Erkrankung von Hans Reuter wird die 70-Jährige alleine auftreten.