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Pelosi beendet Besuch in Taiwan
China kündigte unterdessen mehrere Militärmanöver rund um die Insel an.
TAIPEH (ap/dpa) Die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hat Taiwan wieder verlassen. Nach einem von Spannungen mit China überschatteten Besuch reiste sie gemeinsam mit einer Delegation des US-Kongresses am Mittwochabend (Ortszeit) nach Südkorea weiter. Weitere Stopps der Asienreise sind Singapur, Malaysia und Japan. Es war aber vor allem der eintägige Aufenthalt in Taiwan, der bereits im Vorfeld für heftige Diskussionen und Drohungen aus Peking gesorgt hatte.
Die dortige Regierung betrachtet Taiwan als Teil Chinas und wertet offizielle Besuche von Repräsentanten anderer Länder als Anerkennung der Souveränität der demokratisch regierten Insel. Pelosi ist die dritthöchste Vertreterin der USA und war die erste Vorsitzende der Kongresskammer seit 1997, die Taiwan besuchte. Pelosi gab sich unbeeindruckt von Chinas Drohgebärden, das mehrere Militärmanöver rund um die Insel ankündigte. „Die Welt heute steht vor der Wahl zwischen Demokratie und Autokratie“, sagte sie bei einem Treffen mit der taiwanischen Präsidentin Tsai Ing-Wen am Mittwoch in Taipeh: „Amerikas Entschlossenheit, Demokratie zu erhalten, hier in Taiwan und überall in der Welt, bleibt eisern.“
Taiwan fürchtet unterdessen eine See- und Luftblockade durch die angekündigten Manöver Chinas rund um die demokratische Inselrepublik. Das taiwanische Militär sprach nach Angaben der Nachrichtenagentur
CNA am Mittwoch zudem von einem „schweren Verstoß“gegen Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen und einer Verletzung der Souveränität des Landes. China hatte mit der Ankündigung der Militärmanöver sechs Sperrgebiete ausgewiesen. Die Manöver sind das größte militärische Muskelspiel seit der Raketenkrise 1995, als China zur Einschüchterung Raketen über Taiwan geschossen hatte und die USA zwei Flugzeugträgergruppen entsandten. Taiwans Transportministerium beriet sich bereits mit Japan und den Philippinen, um alternative Schiffsrouten festzulegen. Auch wurde mit den Luftfahrt- und Seebehörden Taiwans beraten, wie reagiert werden soll.
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