Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Neusserin nimmt an Pferde-TV-Show teil
Tabea Telmes aus Neuss hat seit drei Jahren Probleme mit ihrem Pferd. Die Haflingerstute Nele buckelt, steigt und tritt. Nun hat sich die 18-Jährige Hilfe in einer Fernsehshow gesucht und mit uns über die Dreharbeiten gesprochen.
HOISTEN Für Tabea Telmes war es ein cooles Gefühl vor der Kamera zu stehen, auch wenn der Hintergrund sehr emotional war. Die 18-jährige Neusserin nahm Anfang des Jahres an den Dreharbeiten zur TV-Doku „Der Pferdetrainer“teil, die aktuell in mehreren Folgen auf dem Fernsehsender sixx ausgestrahlt wird. In der Fernsehsendung geht es um den bekannten Pferdetrainer Raphael Dysli, der mit seinem Tiercoaching verzweifelten Pferdebesitzern hilft, die keinen Zugang zu ihren aggressiven, störrischen oder überforderten Pferden finden.
Auch Telmes benötigte die Unterstützung von Dysli. Denn ihre Haflingerstute Nele bereitete der Neusserin schon seit drei Jahren große Probleme. „Immer wenn ich mich auf sie gesetzt habe, hat sie im Grunde gar keine Lust und zeigte das durch Buckeln oder Steigen“, sagt Telmes, die auf dem Bauernhof ihrer Familie in Hoisten aufgewachsen ist und aktuell eine Ausbildung bei Maoam zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik macht. Über die Tierosteopathin Katrin Obst, die bereits bei der Fernsehsendung „Hund. Katze. Maus“mitgewirkt hat und gut mit Telmes Tante befreundet ist, wurde der Kontakt zur besagten „Pferdetrainer“-Show hergestellt. „Sie war schon öfters bei uns und weiß, dass mein Pferd nicht so einfach ist. Wir haben uns dann einfach beworben“, berichtet die 18-Jährige.
Mit Erfolg. Im Februar dieses Jahres rückte ein Fernsehteam an, das die Neusserin in Hoisten besuchte. „Das war ein sehr cooles Erlebnis. Die Leute waren super nett, das war ein richtiges Miteinander“, sagt Telmes. Gemeinsam mit Pferdetrainer
Raphael Dysli sprach sie über die anhaltenden Probleme von Nele – das Buckeln, das Steigen, das Treten. Diese Szenen wurden bereits am vergangenen Sonntag in der ersten Folge der TV-Doku ausgestrahlt und können mittlerweile auch beim Streamingdienst Joyn nachgeschaut werden (siehe Infobox).
Als die 18-Jährige dort vom Reiten erzählt, steigen ihr sogar Tränen in die Augen: „Es ist echt frustrierend. Man sitzt weinend auf dem Pferd und denkt sich: ,Was bringt das eigentlich?“. Vor allem auf dem Platz oder in der Halle kann sie ihre Haflingerstute kaum noch retten, erzählt Telmes während der Doku. „Ich bin auch schon mehrmals runtergefallen. Aber zum
Glück ist bisher nichts Ernstes passiert“, berichtet sie weiter. In der Doku muss sie dann auch noch mal selber vorreiten. Und zwar auf einer Weide in Hoisten, direkt vor den Augen von Pferdetrainer Raphael Dysli. „Das ist ein angelerntes Verhalten“, analysiert der Experte. „Ich finde es beeindruckend, dass sie überhaupt noch reitet“, fügt Dysil kurz darauf hinzu. Außerdem lobt er die Einstellung der Neusserin, die nach all dieser Zeit „immer noch so motiviert und Feuer und Flamme“sei.
Danach waren die Dreharbeiten in Hoisten erst einmal beendet. „Nele wurde dann für zwei Wochen auf die Bonda-Ranch nach Thüringen gebracht. Dort hat der Pferdetrainer alleine mit ihr gearbeitet“, berichtet Tabea Telmes. Sie selbst durfte ihr Pferd jedoch jederzeit besuchen. Und so reiste sie in diesem Jahr gleich dreimal auf die thüringische Pferde-Ranch, um die Arbeit des Pferdetrainers und die Fortschritte ihres Pferdes Nele zu begutachten.
Mittlerweile sind alle Folgen abgedreht und werden nun nach und nach ausgestrahlt. Telmes wird sich die gesamte Doku gemeinsam mit ihren Freunden und ihrer Familie anschauen. Inwiefern der „Pferdetrainer“der verzweifelten Reiterin weiterhelfen konnte, durfte sie uns zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht verraten. Nur so viel: „Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich mitgemacht habe“.