Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Offene Zeltstadt begeistert Jugendlich­e

Die Offene Zeltstadt für Kinder und Jugendlich­e im Alter zwischen zehn und 14 Jahren ist am Mittwoch zu Ende gegangen. Das Angebot war vielfältig, die Teilnehmer waren begeistert – und wollen im nächsten Jahr wiederkomm­en.

- VON ELISABETH KELDENICH

VORST Die Workshops in der Offenen Zeltstadt für unter 16-Jährige sind in vollem Gange: Betreuerin Paula (21) zeigt Antonia und Romy, wie die weißen T-Shirts und Stofftasch­en zum Batiken vorbereite­t werden müssen. Vorsichtig wickeln die Mädchen Schnüre um den zusammenge­rollten Stoff, der später mit eine der ausgewählt­en Farben übergossen wird. Die abgebunden­en Bereiche bleiben dabei hell, sodass der typische Batik-Look entsteht. Den Mädchen gefällt diese Aktion auf dem Gelände des Georg-BüchnerGym­nasiums (GBG) sehr gut – wie alles andere auch: „Man kann über die Teilnahme an allen Aktivitäte­n frei entscheide­n, man kann auch nichts tun oder einfach nur spielen“, sagt Romy.

Zeltstadt-Leiter für die Teilnehmer zwischen 10 und 14 Jahren ist Diplom-Sozialpäda­goge Martin Schlüter, der zum 19. Mal für ein abwechslun­gsreiches Programm gesorgt hat. Träger sind der katholisch­e Gemeindeve­rband Kaarst-Büttgen und die Katholisch­e Junge Gemeinde (KJG) Holzbüttge­n. Mit Tagesgäste­n tummeln sich in diesem Jahr 44 Kinder und Jugendlich­e auf dem Areal, 25 Betreuer helfen ehrenamtli­ch mit. Farbenfroh­e Zelte gruppieren sich für eine Woche um den hinteren Teil des Schulgebäu­des. Die großen Zelte stellt der DLRG zur Verfügung. „Und in diesem Jahr haben wir zwei Bistro-Zelte. Eines dient zum Essen und Rumhängen, in dem anderen finden Workshops statt“, erläutert Schlüter. So wie die Herstellun­g von „Holz-Robotern“. Die Kinder bohren, sägen und schrauben selbst gestaltete Figuren zusammen, verwenden gebrauchte Schrauben, Knöpfe und Winkel.

Denn Nachhaltig­keit ist auch immer ein Thema der Zeltstadt. Simon arbeitet konzentrie­rt mit der Akku-Bohrmaschi­ne: „Ich bin zum ersten Mal hier, aber ich werde garantiert wiederkomm­en“, sagt er. Die Auswahl an Angeboten sei sehr groß. So wie das soeben von Schlüter präsentier­te Hochbeet: „Die Balken haben wir passend gesägt und später alles zusammenge­schraubt,“so Schlüter. Nach der Bepflanzun­g wird das Hochbeet ein neues Zuhause in der Jugendeinr­ichtung „PamPauke“in Büttgen bekommen.

Der Reiz der Zeltstadt liegt in der Kombinatio­n von Sport, Aktion und eher ruhigen Angeboten: Fußball, Bogenschie­ßen oder Jugger mit Elementen von Basketball und Rugby wechseln sich mit Kreativ-Möglichkei­ten ab. Sehr beliebt sind auch das abendliche Lagerfeuer und der Motto-Tag. In diesem Jahr lautete das Thema „Essen aus aller Welt“mit Gerichten unter anderem aus Korea, Südamerika und Rumänien. Zum Tagesausfl­ug lockt Kanufahren auf der Niers. Spirituell­e Auszeiten bietet das „Chill-out-Zelt“: sich fallen lassen und zur Ruhe kommen heißt dort die Devise.

Neu ist die Verpflegun­g: „Unser bewährtes Team aus Alpen, das uns 20 Jahre ehrenamtli­ch bekochte, hat aufgehört“, berichtet Schlüter. Dafür sorgt der von der Stadt Kaarst empfohlene Caterer „Büffetzaub­er“aus Jüchen für die Mittags- und Abendmahlz­eiten. „Frühstück machen wir selbst und das angeliefer­te Essen ist wirklich gut“, lobt der Pädagoge. Er hebt das harmonisch­e Miteinande­r im gesamten Team hervor – besonders den Einsatz der Ehrenamtle­r, ohne die das Ganze nicht zu stemmen wäre. Das betont auch Pfarrer Gregor Ottersbach, der täglich in der Zeltstadt vorbei schaut: „Gäbe es die Zeltstadt nicht, müsste man sie erfinden“, fasst er zusammen.

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NGZ-FOTO: WALTER Unter Aufsicht fertigen die Jugendlich­en kleine Roboterfig­uren aus Holz. Nur eines der vielen Angebote, die es in der Offenen Zeltstadt auf dem Gelände des Georg-BüchnerGym­nasiums gab.

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