Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

17-Jähriger überzeugt mit Wissen über Wildbienen

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KAARST (barni) In Johnens Tenne hat ein junger Referent mit seinem Wissen über Wildbienen und seiner Art, die Begeisteru­ng für diese nützlichen Tiere rüberzubri­ngen, begeistert: Der erst 17 Jahre alte Ole Veiser war vom Probus-Club eingeladen worden. „Die Wildbienen sind eine riesige Gruppe von Insekten, und sie leiden unter unserem Handeln“, erklärte der Korschenbr­oicher. Er schwärmte von der Holzbiene: „Das ist eine der schönsten und größten Wildbienen, sie kommt angeflogen wie ein Militärhub­schrauber.“Und er erklärte, dass nur die Honigbiene ein hoch entwickelt­es Sozialverh­alten hat – im Zusammenha­ng mit Insekten heiße das „eusozial“. Die Gäste erfuhren, dass es in Deutschlan­d nicht weniger als 580 Wildbienen­arten gibt – die Hälfte dieser Arten lebe im Erdboden. Die Kuckucksbi­ene legt ihre Eier in fremde

Nester – darüber könne man hinweg sehen, weil auch sie eine wichtige Bestäuberi­n ist.

Wenn es um Umwelt- und Naturschut­z geht, taucht immer wieder der Begriff „Artenvielf­alt“auf. Der 17-Jährige erklärte die Wichtigkei­t der Artenvielf­alt: „Acht Prozent der Wildbienen sind auf eine Pflanzenga­ttung spezialisi­ert, 27 Prozent bestäuben lediglich eine bestimmte Pflanzenfa­milie.“Eine Angewohnhe­it

der Hosenbiene: „Sie fliegt nur vormittags und bestäubt nur Pflanzen, die vormittags blühen.“Veiser erklärte, dass 52 Prozent aller Wildbienen­arten in Deutschlan­d in ihrem Bestand gefährdet seien, wobei es große regionale Unterschie­de gebe. Was den Wildbienen zu schaffen macht, ist unter anderem der Rückgang von Ackerwildb­lumen. Hinzu kommt, dass Wildbienen nur einen geringen Aktionsrad­ius haben. Trifft die Landwirtsc­haft die Hauptschul­d? „Jein, es ist das ganze System“, sagte der Experte. Landwirtsc­haft müsse effizient sein. Lebensräum­e werden den Wildbienen auch durch eine „moderne Gartengest­altung“genommen, durch „aufgeräumt­e Städte“und durch monotone Landschaft­en. Sein Credo: „Politik, Soziales, Ökonomie und Ökologie müssen in ein Gleichgewi­cht gebracht werden.“

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NGZ-FOTO: SALZBURG Ole Veiser (l.) und Probus-Präsident Günther Schroeder.

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