Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Neuer „Voba“-Pavillon aus Stahlbeton
Volksbank Erft rüstet gegen Einbrüche auf und plant neue SB-Stelle für Kapellen.
GREVENBROICH Nach den Geldautomaten-Sprengungen der vergangenen Monate hat die Volksbank Erft sämtliche Standorte ihrer BargeldAusgabestellen auf den Prüfstand gestellt und da, wo es ging, kräftig aufgerüstet: Neue Technik soll im Fall von Einbrüchen und Sprengstoff-Anschlägen Täter in die Flucht schlagen – zumindest aber das Bargeld unbrauchbar machen.
Eine Ausgabestelle nach höchsten Sicherheitsstandards soll noch im Laufe dieses Jahres in Kapellen aufgebaut werden, diesmal in Form eines denkbar massiven Pavillons aus Stahlbeton. Diese SB-Stelle soll so stabil sein, „dass sie die Wucht eines möglichen Sprengstoff-Anschlags nach innen hin aufnehmen kann“. Das erklärt Patrick Grosche, Vorstandsmitglied der Volksbank Erft. Der genaue Standort für den freistehenden Pavillon soll bald bekanntgegeben werden.
Die Volksbank hatte ihren bisherigen Standort an der Ziegeleistraße Ende Juni aufgeben müssen, weil der Mietvertrag auslief. Seither ist die Volksbank selbst in Kapellen
nicht mehr vertreten. Allerdings: Auch hier gibt es nun eine Kooperation mit der Sparkasse Neuss, wie Grosche erklärt. Kunden der Volksbank können Bargeld auch in der Filiale der Sparkasse an der Schubertstraße im Zentrum des Stadtteils abheben – kostenfrei.
In ähnlicher Form hat sich die Kooperation zwischen Volksbank Erft und Sparkasse Neuss bereits in Gustorf bewährt: Seit der Sprengung des
SB-Pavillons der Sparkasse an der Provinzstraße können Kunden der Sparkasse Neuss gebührenfrei an den Automaten der Volksbank (Auf dem Wiler) Geld abheben. Umgekehrt funktioniert das auch in Jüchen, wo die Filialen Jüchen und Gierath der Volksbank Erft durch Sprengstoff-Attacken kurz nacheinander komplett zerstört worden waren. „Die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut“, sagt Patrick Grosche. Ähnliches hatte zuletzt auch
Stephan Meiser von der Sparkasse Neuss berichtet. Vielleicht ein Modell für die Zukunft? Fakt ist, dass die Zahl der Geldautomaten allgemein sinkt – weil das Spreng-Risiko vielerorts zu groß ist und die Nachfrage nach Bargeld ohnehin als rückläufig gilt.
So hatte sich die Volksbank Erft im Februar dazu entschlossen, etwa den einsam gelegenen Geldautomaten am Elfgener Platz in Elfgen stillzulegen – erst vorübergehend, dann dauerhaft. Der Automat dort war frei von außen zugänglich. „Deshalb hätte auch eine Vernebelung bei einem Angriff nichts gebracht“, so Grosche. Besonders markant: Hier war der Geldautomat direkt unter dem Schlafzimmer einer Obergeschoss-Wohnung installiert. Anwohner hatten große Sorge geäußert. Die anderen Standorte der Volksbank-Automaten in Grevenbroich seien – mit Ausnahme von Kapellen – inzwischen wieder in Betrieb, erklärt Patrick Grosche. Lediglich beim Standort Frimmersdorf sei noch nicht klar, ob dieser dauerhaft erhalten werden könne. Hier laufen Gespräche mit dem Eigentümer der Immobilie, sagt Grosche.
Der Mietvertrag für die alte SB-Stelle lief aus, nun wird ein Pavillon aufgebaut.