Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neuer „Voba“-Pavillon aus Stahlbeton

- VON CHRISTIAN KANDZORRA

Volksbank Erft rüstet gegen Einbrüche auf und plant neue SB-Stelle für Kapellen.

GREVENBROI­CH Nach den Geldautoma­ten-Sprengunge­n der vergangene­n Monate hat die Volksbank Erft sämtliche Standorte ihrer BargeldAus­gabestelle­n auf den Prüfstand gestellt und da, wo es ging, kräftig aufgerüste­t: Neue Technik soll im Fall von Einbrüchen und Sprengstof­f-Anschlägen Täter in die Flucht schlagen – zumindest aber das Bargeld unbrauchba­r machen.

Eine Ausgabeste­lle nach höchsten Sicherheit­sstandards soll noch im Laufe dieses Jahres in Kapellen aufgebaut werden, diesmal in Form eines denkbar massiven Pavillons aus Stahlbeton. Diese SB-Stelle soll so stabil sein, „dass sie die Wucht eines möglichen Sprengstof­f-Anschlags nach innen hin aufnehmen kann“. Das erklärt Patrick Grosche, Vorstandsm­itglied der Volksbank Erft. Der genaue Standort für den freistehen­den Pavillon soll bald bekanntgeg­eben werden.

Die Volksbank hatte ihren bisherigen Standort an der Ziegeleist­raße Ende Juni aufgeben müssen, weil der Mietvertra­g auslief. Seither ist die Volksbank selbst in Kapellen

nicht mehr vertreten. Allerdings: Auch hier gibt es nun eine Kooperatio­n mit der Sparkasse Neuss, wie Grosche erklärt. Kunden der Volksbank können Bargeld auch in der Filiale der Sparkasse an der Schubertst­raße im Zentrum des Stadtteils abheben – kostenfrei.

In ähnlicher Form hat sich die Kooperatio­n zwischen Volksbank Erft und Sparkasse Neuss bereits in Gustorf bewährt: Seit der Sprengung des

SB-Pavillons der Sparkasse an der Provinzstr­aße können Kunden der Sparkasse Neuss gebührenfr­ei an den Automaten der Volksbank (Auf dem Wiler) Geld abheben. Umgekehrt funktionie­rt das auch in Jüchen, wo die Filialen Jüchen und Gierath der Volksbank Erft durch Sprengstof­f-Attacken kurz nacheinand­er komplett zerstört worden waren. „Die Zusammenar­beit funktionie­rt sehr gut“, sagt Patrick Grosche. Ähnliches hatte zuletzt auch

Stephan Meiser von der Sparkasse Neuss berichtet. Vielleicht ein Modell für die Zukunft? Fakt ist, dass die Zahl der Geldautoma­ten allgemein sinkt – weil das Spreng-Risiko vielerorts zu groß ist und die Nachfrage nach Bargeld ohnehin als rückläufig gilt.

So hatte sich die Volksbank Erft im Februar dazu entschloss­en, etwa den einsam gelegenen Geldautoma­ten am Elfgener Platz in Elfgen stillzuleg­en – erst vorübergeh­end, dann dauerhaft. Der Automat dort war frei von außen zugänglich. „Deshalb hätte auch eine Vernebelun­g bei einem Angriff nichts gebracht“, so Grosche. Besonders markant: Hier war der Geldautoma­t direkt unter dem Schlafzimm­er einer Obergescho­ss-Wohnung installier­t. Anwohner hatten große Sorge geäußert. Die anderen Standorte der Volksbank-Automaten in Grevenbroi­ch seien – mit Ausnahme von Kapellen – inzwischen wieder in Betrieb, erklärt Patrick Grosche. Lediglich beim Standort Frimmersdo­rf sei noch nicht klar, ob dieser dauerhaft erhalten werden könne. Hier laufen Gespräche mit dem Eigentümer der Immobilie, sagt Grosche.

Der Mietvertra­g für die alte SB-Stelle lief aus, nun wird ein Pavillon aufgebaut.

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