Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Tierheim in Sorge vor dem Herbst
Die Einrichtung leidet unter den steigenden Kosten für Energie und Futtermittel.
HACKENBROICH Die Energiekrise sowie die grundsätzlich steigenden Kosten machen aktuell vielen Menschen zu schaffen – auch das Tierheim Dormagen zeigt sich besorgt, so gibt es in den Räumlichkeiten in Hackenbroich doch zahlreiche Hunde, Katzen und Kleintiere zu versorgen. „Wir machen uns natürlich große Sorgen, wir rechnen mit einer hohen Nachzahlung. Monatlich werden wir bestimmt um die 1000 Euro mehr zahlen müssen“, so Babette Terveer, Leiterin des Tierheims. „Wir haben sehr viele Räume, die beleuchtet werden müssen. Natürlich brauchen wir auch warmes Wasser.“Froh sei sie darüber, dass man aktuell aufgrund der warmen
Temperaturen nicht heizen müsse. „Im Herbst und Winter kommt dann noch die Fußbodenheizung dazu, ebenfall ein enormer Kostenfaktor.“
Es seien jedoch nicht nur die Energiekosten, die zum Problem werden. Auch die Kosten für Futtermittel seien extrem gestiegen. „Das Futter ist jetzt schon deutlich teurer geworden, ändern lässt sich daran nichts“, sagt Terveer. Hinzu käme außerdem die Veränderung der Gebührenordnung für Tierärzte. „Die Preise für Tierarztbesuche steigen um bis zu 30 Prozent. Das ist dramatisch.“Das Tierheim Dormagen habe es in den letzten Jahren gut geschafft, das Minus unter Kontrolle zu halten. „Wir haben seit vier Jahren darum gekämpft, finanziell in einem guten Bereich zu sein. All diese gestiegenen Kosten werden uns nun in große Probleme stürzen“, erklärt die Tierschützerin. Die Spendenbereitschaft (sowohl Futtermittel, als auch Geld) ließe zudem nach: „Die Menschen sind auch besorgt und halten ihr Geld zusammen, das ist völlig verständlich.“
Positiv ist, dass das Tierheim Dormagen nicht von der aktuellen Rückgabewelle in Tierheimen betroffen sei. Insbesondere in Großstädten werden derzeit vermehrt Tiere zurückgegeben, unter anderem, weil Besitzer sich diese nicht mehr leisten können und wollen. „Das betrifft uns nicht und da muss ich wieder einmal die Dormagener loben“, sagt Babette Terveer. „Wir sind zum jetzigen Zeitpunkt auch relativ voll, aber wir achten bei Abgabe grundsätzlich sehr genau darauf, dass die Menschen sich die Tiere auch leisten können, denn ein Tier kostest viel Geld.“Sie könne sich jedoch durchaus vorstellen, dass die Einrichtungen in den Großstädten derzeit mit vermehrten Rückgängen zu kämpfen haben. „Sie haben dort einfach ein viel größeres Angebot zu händeln. Es gibt viele Vereine, die nehmen die Tiere nicht mehr zurück, wenn die Hunde oder Katzen einmal weggeben sind. Diese Tiere werden dann ins Tierheim gebracht. Ich setze mich seit Jahren dafür ein, dass die Tiere zurück genommen werden müssen.“