Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Schleppender Ticketverkauf: Kasalla sagt Europatour ab
DÜSSELDORF Bis zum 13. April 2023 war die „Rudeldiere“-Tour 22/23 der Kölner Rockband Kasalla durchgeplant. Daraus wird nun nichts. In einer Videobotschaft auf Facebook am Dienstag gaben die fünf Bandmitglieder bekannt, dass sie die gesamte Tour absagen müssen. Sie hätten lange mit sich gerungen und versucht, die Konzerte doch noch möglich zu machen. Als Grund geben die Musiker den Kartenverkauf an. „Wir mussten uns der bitteren Wahrheit stellen, dass es nicht geht in diesem Jahr. Und der Grund ist einfach und ebenso schmerzhaft auszusprechen: der Kartenverkauf. Oder eben der fehlende“, heißt es im Video.
Im Statement versuchen die Bandmitglieder Ursachen für den schleppenden Kartenverkauf zu analysieren und gehen dabei selbstkritisch mit sich um. Ein voller Veranstaltungskalender, Pandemie, UkraineKrieg mit wirtschaftlichen Folgen, in die Höhe schnellende Produktionskosten sind einige der möglichen
Gründe, die die Jungs angeben. Sie hätten bei ihrer Planung aber auch nicht auf kritische Stimmen gehört. „Haben wir ja immer so gemacht. Einfach mal springen“, heißt es in ihrem Video, „am Ende ist es immer gut gegangen.“
Dabei feierten noch am 17. Juni 2022 rund 40.000 Fans Kasalla im Kölner Rheinenergie-Stadion. Dort stellten sie auch ihr fünftes Studioalbum vor. „Rudeldiere“erschien am selben Tag. Bereits 2020 sollte das größte Konzert in der Bandgeschichte stattfinden. Die Pandemie machte einen Strich durch die Rechnung. Und nun wieder eine Absage. Die Fans zeigen in ihren Kommentaren Verständnis für die Entscheidung und loben die offenen Worte der Band. „Ich bin beeindruckt von diesen klaren, ehrlichen Worten. Danke!“, schreibt ein Nutzer. „Bleibt tapfer. Ihr und wir kommen wieder“, kommentiert ein anderer Fan.
Die Karten können laut Kasalla bei den Vorverkaufsstellen zurückgegeben werden. Eine Verschiebung der Tour sei nicht möglich gewesen.