Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Diskussion um die Revier-S-Bahn

- VON CARSTEN SOMMERFELD

SPD-Politiker Daniel Rinkert pocht auf den Bau der Strecke nach Aachen und Jülich.

GREVENBROI­CH Grevenbroi­ch soll S-Bahn-Drehkruz werden, mit Verbindung­en nach Düsseldorf, Köln, Mönchengla­dbach und Aachen. Doch für einen geplanten Streckenas­t – nach Jülich und Aachen – sieht der SPD-Kreisvorsi­tzende Daniel Rinkert dunkle Wolken aufziehen, er ist alarmiert. „Nach Informatio­nen aus der Bundestags­fraktion gibt es im Konzern-Vorstand der Deutschen Bahn eine Diskussion, ob für Teile der im Strukturst­ärkungsges­etz enthaltene­n Revier-S-Bahn die Wirtschaft­lichkeit gegeben ist, ob sie wirtschaft­lich betrieben werden kann“, sagt der SPD-Fraktionsc­hef im Rat. Nicht betroffen sei der Streckenas­t der Revier-S-Bahn von Grevenbroi­ch Richtung Düsseldorf, der ist die für die Stadt sicherlich wichtigere Verbindung. Infrage stehe aber der Abschnitt ab Bedburg nach Jülich und Aachen, für den Strecken neugebaut werden müssen.

„Auch diese Strecke ist wichtig, stärkt das S-Bahn-Drehkreuz. Aachen ist Hochschuls­tadt, Jülich Forschungs­standort“, betont Rinkert. Laut Informatio­n der Agentur

Reuters stehen mehrere der BahnProjek­te zum Ausgleich für den Kohle-Ausstieg in den Revieren auf der Kippe. Von 40 Vorhaben vor allem in Ostdeutsch­land könnten nur 25 verwirklic­ht werden, heiße es in einer Aufstellun­g des Verkehrsmi­nisteriums. Zwar finanziere der Bund die Schienenpr­ojekte aus Strukturst­ärkungsges­etz-Mitteln von 40 Milliarden Euro. Den Betrieb müsste aber DB Netz finanziere­n, und die sei verpflicht­et, nur wirtschaft­liche Vorhaben umzusetzen, heißt es bei der Agentur. Rinkert weist vor diesem Hintergrun­d darauf hin, „dass im Strukturst­ärkungsges­etz der Bedarf der Strecke durch den Strukturwa­ndel

festgestel­lt worden ist. Der Bundesverk­ehrsminist­er muss jetzt das Vereinbart­e liefern“.

Den Vorschlag zur Strecke nach Aachen und Jülich, die auch dem Güterverke­hr dienen soll, hatte CDU-Kreistagsa­bgeordnete­r Heiner Cöllen gemacht, und der lasst sich jetzt „nicht scheu machen“. Für die Strecken werde eine Machbarkei­tsstudie erstellt, die der Nahverkehr Rheinland (NVR) in Köln in Auftrag geben soll, Fördermitt­el würden zur Verfügung stehen, sagt Cöllen. „Für die Studie haben wir Mittel beantrag, genehmigt sind sie noch nicht“, erklärt NVR-Sprecher Benjamin Jeschor zum Stand.

„Wir sollten einen Schritt nach dem anderen machen“, sagt Kreisdirek­tor Dirk Brügge, Vorsitzend­er des Revierknot­ens für „Infrastruk­tur und Mobilität“. Er weiß von den Diskussion­en. Das Bundesverk­ehrsminist­erium habe aber betont, dass es für den Ast Richtung Düsseldorf Finanzieru­ngsvorbeha­lte nicht gebe. Für den Aachener Ast solle, so Brügge, die Studie abgewartet werden. „Probleme löst man dann, wenn sie da sind. Wir sind uns einig, dass dieses Projekt realisiert werden muss.“

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ARCHIV-FOTO: KI- In Grevenbroi­ch sollen bald mehrere S-Bahn-Linien halten.

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