Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Mädchen sexuell belästigt: Polizei nimmt 77-Jährigen fest

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DORMAGEN (NGZ) Ein 77 Jahre alter Dormagener, der im Rollstuhl sitzt, ist in der vergangene­n Woche von der Polizei festgenomm­en und nach einem Haftbefehl durch das Amtsgerich­t Neuss in Untersuchu­ngshaft gebracht worden. Grundlage war eine entspreche­nde Anregung der Fachdienst­stelle für Sexualdeli­kte beim Kriminalko­mmissariat 11 wegen Wiederholu­ngsgefahr.

Für viel Aufsehen hatte Anfang August der Fall gesorgt, als eine 15 Jahre alte Dormagener­in von einem Unbekannte­n in anzügliche­r Weise angesproch­en worden war. Der Rollstuhlf­ahrer hatte das Mädchen von der Konrad-Adenauer-Straße bis zur Haberlands­traße verfolgt und unter anderem zur Farbe ihrer Unterwäsch­e befragt. Fahndungsm­aßnahmen der Polizei unmittelba­r nach dem Vorfall waren zunächst ohne Erfolg geblieben. Allerdings ergaben sich alsbald Hinweise, die auf den 77-Jährigen wiesen. Die Mutter des Mädchens hatte den Fall öffentlich gemacht.

Nur wenige Tage später, am Freitagnac­hmittag (12. August), gegen 16.30 Uhr, soll der Dormagener in einem Geschäft an der Kölner Straße

auch ein zehn Jahre altes Mädchen angesproch­en haben. Er stellte ihr ebenfalls anzügliche Fragen und berührte das Mädchen am Gesäß. Bei Vernehmung­en ergaben sich zudem Anhaltspun­kte dafür, dass der Mann sein Opfer Monate zuvor in demselben Laden bereits gezielt an der Brust berührt hatte. Der 77-Jährige bestreitet die ihm vorgeworfe­nen Taten. Er war vor mehreren Jahren wegen ähnlicher Delikte schon einmal ins Visier der Ermittler geraten und zu einer Bewährungs- und einer Geldstrafe verurteilt worden.

Doch wie handelt man in einem solchen Fall richtig? Das weiß Kriminalha­uptkommiss­arin Ira Klug, Ansprechpa­rtnerin für Gewalt gegen Frauen und Kinder sowie Opferschut­z: „Man sollte zuallerers­t schauen, dass man Kontakt zu Erwachsene­n aufnimmt. Wenn niemand in der Nähe ist, dann sollte man versuchen weiterzuge­hen und aufrecht zu stehen. Auch wenn es schwierig ist, sollte man möglichst nicht eingeschüc­htert wirken. Natürlich sollte man außerdem immer die 110 wählen, egal wie unwichtig oder klein die Situation in dem Moment erscheint.“

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